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Heft 15. Illustrierte Familien-Zeitung. z°hr,. iM.


van Clvsräaal; Crdkckakl.
koman von Volüemar Urban.
(?0sts6huN^.)
(slcicköruck verboten.)
uch he>:te, als John Elverdaal an der „blauen
UG»M Jacke" vorüberging, sah das Lokal wie immer
aus. An der offenen Tür lehnte die leere
Fleischmnlde Mister Dunsers, während dieser
selbst in dem rauchigen und übelriechenden Lokal seinen
Grog trank, Philipp Westers, der Kutscher Scroop, die
Schenkmamsell und der Wirt Toms waren für John
lauter bekannte Gestalten. Nur sein Vater fehlte, nm
die ehrwürdige Korona von früher zu vervollständigen.
Dafür sah er einen kleinen gelblichen Gentleman in
braunem Anzug und einen alten Mann, wahrscheinlich
einen Seemann, einen ausgedienten Kapitän oder
Steuermann, vor dem John unwillkürlich erschrak, so
abenteuerlich, so wild und verwettert und gleichzeitig
so heruntergekommen sah er ans, wie eine soeben wieder
aufgewachte Leiche. Im ersten Schreck darüber über-
sah John auch, daß er die Aufmerksamkeit der Gäste
drinnen mehr als ihm vielleicht lieb war, erregte.
„Wer? Der junge Mann dort?" sagte der gelb-
liche Gentleman.
„Ja. Ich kenne ihn wohl," erwiderte Mister
Dunser, „es ist sein Sohn John."
„Herein mit ihm. Ich habe mit ihm zu reden,"
fuhr der kleine gelbliche Gentleman auf, und ehe es
sich John versah, war er schon bei ihm an der Tür.
„Bitte, Mister van Elverdaal, nur hereinspaziert!
Ei, weshalb sich zieren? Weshalb so stolz? Es ist Hier-
niemand, der Ihrem Vater nicht einmal ein oder ein
paar Glas Grog bezahlt hätte. Lauter ehrliche, wenn
auch arme Leute, gute Burschen, Herr van Elver-
daal. Also, nur herein! Habe die Ehre, mich Ihnen
vorzustellen. Thomas Green, zu dienen, früherer Kam-
merdiener des Marquis d'Aigre. — He? Kennen ihn?
Das will ich meinen. Wo wäre die ganze Herrlichkeit
Ihres Vaters, wenn ich nicht gewesen wäre?"
„Ich bedanre, Sir," stotterte John verlegen und
unschlüssig, was er machen sollte, „ich bedanre, aber
ich kann wirklich nicht trinken, wahrhaftig nicht. Aber
wem: für meinen Vater etwa noch eine Kleinigkeit zu
berichtigen ist —"
„Nehmen Sie Platz, Sir, ohne Umstände," fuhr
Mister Green lebhaft fort, „Sie sind hier unter lanter
Freunden. Sie sollen sofort wissen, nm was es sich
handelt. Zunächst erlauben Sie mir, Ihnen diesen
ehrenwerten Gentleman" — er wies dabei auf den
alten Seemann — „vorzustellen. Es ist Mister Samuel
Brockers, der alte Sam, wie er bei seinen Freunden
heißt, und Steuermann der „Viktoria", mit der Ihr
Großvater und Samnel Scheppers seiner Zeit in die
Südsee fuhren. Wissen Sie, Mister John? — Ein
Glas Grog, Eva. — Die Sache ist noch nicht ans,
müssen Sie nämlich wissen, Mister John, und wenn
Ihr übelberatener Vater fortfährt, seine wahren Freunde
zu verkennen und mit Undank zu belohnen, berechtigte
Forderungen nicht zu erfüllen, so wird er rasch merken,
daß die Sache sehr schief geht. Er sitzt auf einem dürren
XV: rsos.


Srohvaters lvuhsltunclCN.
llocb einem Semäikle von llnr! Lebm.
 
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