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seltensten derartigen Ereignissen gehört, aber von der
furchtbaren Gewalt des Sturmes mehr als andere Unfälle
einen Begriff zu geben vermag. Als der Nachtschnell-
zug zwischen Carnforth und Whitehaven sich auf der
langen Brücke befand, die bei Ulverston den Leven über-
spannt, mäßigte der Lokomotivführer in Erinnerung an

Die nun folgenden Szenen in der Finsternis spotteten
jeder Beschreibung. Die Fahrgäste versuchten aus den
Fenstern hinauszuklettern, konnten sich aber im Sturm
nicht aufrechterhalten. Eine Dame und zwei Kinder-
würden in den Leven geschleudert. Nach drei Stunden
erst kamen, da der Telegraph zerstört war, Retter, die

Da; Lilenbalmunglück rMcken kocealsccci und Noletta (Italien). Nack einer photogr-iMo von Neon Laust.


die schreckliche Katastrophe auf der Tapbrücke, die 1879
bei einem ähnlichen Sturme infolge der durch einen
darüber fahrenden Schnellzug bewirkten. Erschütterung
zum Einsturz gebracht wurde, die Fahrgeschwindigkeit.
Plötzlich bemerkte er als Hindernis auf den Schienen
herabgerissene Telegraphendrähte und umgestürzte
Stangen, daher er den Zug zum Stehen brachte. Kaum
jedoch war dies geschehen, als ein Windstoß von uner-
hörter Heftigkeit sämtliche acht Personenwagen umstürzte.

sich mit Seilen aneinander gebunden hatten. Ungefähr-
vierzig Passagiere wurden verletzt, zum Teil schwer. —
Ein schreckliches Bild der Zerstörung bot der Eisen-
bahnzug, der zwischen Roccasecca und Jsoletta
ans der Strecke Rom—Neapel aus bisher unaufgeklärten
Ursachen entgleiste. Derartige Unglücksfälle sind ja keines-
wegs immer auf Nachlässigkeit oder Pflichtversäumnis
der Beamten zurückzuführen, sehr häufig liegen ihre Ur-
sachen in nicht zu verhindernden Mängeln des Materials

oder Witterungseinflüssen, wie Nebel, Dammrutschung
durch Regengüsse, Achsen- oder Radreifenbruch, Schienen-
brüche und dergleichen. Während bei Zusammenstößen
dis Wagen sich meist aufeinandertürmen oder ineinander-
geschoben werden, findet bei Entgleisungen stets eine
Schleuderbewegung statt, dergestalt, daß die Lokomotive
nach der einen Seite, die Wagen und meist auch der
Tender nach der entgegengesetzten aus den Schienen und
den Bahndamm hinuntergeworfen werden. So war es
auch Lei dem hier erwähnten Eisenbahnunglück der Fall.
Der Zug bestand glücklicherweise nur aus Güterwagen,
so daß der Verlust an Menschenleben verhältnismäßig
gering war. Drei Beamte wurden getötet, die gleiche
Anzahl verletzt. Der Materialschaden dagegen war hocb,
denn nicht nur die Maschine, sondern fast sämtliche Wagen
wurden völlig zertrümmert oder doch bis zur Unbrauch-
barkeit beschädigt. —
Der von» Kaiser zum
G eneralfeldm arsch all
ernannte Gouverneur von
, Berlin und Generaloberst
i Wilhelm v. Hahnke ist
am 1. Oktober 1833 zu Ber-
- lin geboren, wurde im Ka-
I dettenkorps erzogen und trat
1851 als Leutnant in das
Heer ein. Ilm Kriege gegen
Dänemark nahm er 'als
Hauptmann teil. 1866
wurde er in den General-
stab versetzt und machte den
Feldzug in Böhmen im Stabe
des Kronprinzen Friedrich
Wilhelm von Preußen mit.
Nach Beendigung des Kris- SsnermielämmicbcUI
ges war er bis Frühjahr idilbelm v. iöatmke.
1870 Flügeladjutant des
Herzogs Ernst von Sachsen-Koburg-Gotha. Im Kriege
1870/71 befand er sich als Major wiederum im General-
stab des Kronprinzen. 1881 wurde er Generalmajor
und Kommandeur der 1. Garde-Jnfanteriebrignde, zu-
gleich Kommandant von Potsdam, 1886 Generalleutnant
und Kommandeur der 1. Garde-Infanteriedivision. 1888
berief ihn Kaiser Wilhelm II. an die Spitze des Mili-
tärkabinclts und ernannte ihn zum Generaladjutanten,
eine hervorragende Stellung, die er bis zum Jahre 1901
inne hatte. Während dieser Zeit rückte er auf der mili-
tärischen Rangleiter zum General der Infanterie und
Generaloberst vor. Am 2. Mai 1901 wurde er von
seiner Stellung als Chef des kaiserlichen Militürkabi-
netts entbunden und zum Gouverneur von Berlin und
§ Oberstkommandierenden in den Marken ernannt.


bogogrlpb.
Es ist ein nützlich Futteral,
Non Stoss gar niaunigfalt.
In allen Farben tritt es ans.
Stets gleich sich in Gestalt.
In Blan jedoch, da ist es ost
Auch noch ein ander Ding,
So eine Art gelehrtes Huhn,
Doch ist sein Ruhm gering.
Nun nehmt ei» Stück vom Kopf ihm ab.
Und habt ihr dann recht viel
No» ihm zur Hand, so legt nur los,
Ihr habt gewonnen -spiel.
Jetzt noch die andre Hälfte fort
Vom Kopf, so ist's bekannt
-Als Körper ohne Glied und Kopf
Und Torso auch genannt.
Nun noch hinweg den Doppolfuß, -
Dann nehmt euch wohl in acht,
Es ist ei» starker Feuersaft,
Der eilends trunken macht. Frz. Marx.
Auslösung folgt im nächsten Heft.

idort-llätisl.
Es braust der Sturm durch die dunkle Nacht,
Die Blitze zucken, der Donner kracht.
Zm engen Stübchen die Bäuerin,
Sie faltet die Hände mit frommem Sin»,
Und ängstlich bebend flüstert ihr Mund
Vier kurze Worte aus Herzensgrund.

Da - ein greller Blitz, ein krachender Schlag!
In allen Fuge» bebt das Gemach.
Mil wildem Hohn der Bauer ruft aus:
„Das klang, als sei gefahren ins Haus
Der . ." jene Worte spricht er vereint. —
Wen hat der gottlose Mann gemeint?
F. Mnller-Saalfeld.

Auflösung folgt im nächsten Heft.

kiläer-kätlsl.

Auslösung folgt im nächsten Heft.


LtMlung lies Llläer-sttlstslst »Vas Osterei" vom 17. löefl:
Bei dem rechten Ende der quer über das Ei laufenden Band-
linie, die es in zwei Hälften teilt, also bei der Silbe „Dies" ist
anzufangen. Dem Laufe der Linie folgend, ist bei jeder Wendung
die dort stehende Silbe abzulesen, bis man zum Ende der Bandlinic
links kommt. Die so verbundenen Silben ergeben Len Spruch:

Dies bunte Ei, es sei hinausgesandt
Mit Ostcrgrub für jung und alt im Land!

Lbaraäe. (Zweisilbig.)
„Wie sind mit dir dis schönen Stunde»
Genußreich einst dahingeschwundc»!
Ade", sprachst du, und gabst dabei
Des Wortes erste mir. „Die zwei
Muß künftig uns des Mundes Hauch
Ersetzen." Und sie rät' es auch.
Wen» nur dein Ganzes — zürnst du sehr?
So schwer nicht zu enträtseln wär'! F. Dorneck.
Auflösung folgt im nächsten Heft.

Kilogramm.
Freund X. lud zum Souper mich ein.
Man brachte zum Brate» das Wort herein:
Ich verstellte die Laute — und sieh', ich sand.
Aus was der Hausfrau Kleid bestand.
Fritz Guggenbergcr.
Auflösung folgt im nächste» Heft.

ideckiel-llällsl.

Mit R spricht cs: verweile!
Mil H hat's immer Eile,
Mit L will es beschwere».
Mit F heißt cs entbehren,
Mit st gefüllt von Dingen,
Mit M mit Windesschwinge»,
Mit On soll cs verzieren,
Mit T klingt's beim Berühren E. v. Walden.
Auflösung folgt im nächsten Heft.

kuklöiungeil vom 17. köell:
des Füll-Rätsels: t. Eisenbahn, s. Ida, s. Nuß, 4. Eis,
5. Tau, n. Ara, 7. Rom, s. Ode, !>. Kuh, u>. Pan, n. Arm,
IS. Rum, IS. Tag, 14. Ino, 15. Elisabeth — Eine Tarokpartie:
des Logogriphs: Dachs, Dach, ach!
des Kapsel-Rätsels: Weise (der und die). Wiese, Wichse:
des Buchstabsn-Rätscls: April.

Verlag von Ernst Reil s DaMolger 6. m. b. in Leipzig.


Sartenlaude-Killlttbuch«MMMM"
72 Zeiten im Lartenlaube-^ormat mit reichem kiläerrchmuck in Lunt-- unä Zchwarrctruck
6ebunäen mit farbigem Amscklagbilä Vreis z Mark
7 Ion dem alten Wahrspruch „Für die Jugend ist das Bests gut genug" geleitet, hat der Verlag der „Gartenlaube" unter Mit-
I I Wirkung namhafter Schriftsteller und hervorragender Künstler es unternommen, in dem Hartenkaube-Mlverbuch ein Kinderbuch
zu schaffen, welches nach dem einstimmigen Urteil berufener Kritiker zu dem Besten gehört, was bis jetzt an Bilderbüchern
geboten worden ist. Es ist ein echt deutsches Buch voll tiefer Empfindung und goldenen Humors und geeignet, nicht nur den
Kindern, sondern auch den Erwachsenen Freude zu bereiten.
Zu beziehen durch die meisten Buchhandlungen. Wo der Bezug auf Hindernisse stößt, wende inan sich unter Einsendung von
8 Mark und 80 Pf. für Porto (Auslandsporto 1 Mark) in Briefmarken oder mittels 10 Pfennig-Postanweisung direkt an die
Vertagsbuckkancklung 6rns1 Ileits Dackfolger 6. rn.b. k). in Leipzig.
 
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