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statt, verbunden mit einer Geflügel- und Vogelausstellung.
Mau hatte dafür die Maximiliausreitschule au der
Kohlstrahe eingeräumt und entsprechend hergerichtet. Die
90 Meter lauge Ausstellungs-
halle war iu der Mitte durch
den Gabentempel mit den Ehren-
preisen und ein zierliches Gitter
geteilt. In der ersten Abteilung
waren in Käfigen die Militär-
brieftauben sowie die Tauben
aufgestellt, welche der Verband
bayerischer Brieftaubenliebhaber-
vereine gesandt hatte. Tie
zweite Abteilung war für Groß-
geflügel bestimmt, während man
die Zier- und Singvögel im ersten
Stockwerk des Vorbaues unterge-
bracht hatte. Sämtliche Aus-
stellungsräume waren geschmack-
voll dekoriert, im Hintergründe
befand sich ein Bauernhof, wel-
cher mit Hühnern und Enten be-
völkert war. Ein Schwanenteich
und sonstige Wasscrgeflügelhöfe
dienten zur Aufnahme der Schwa-
nengänse, der Braut- und Man-
darinenten, der Riesengänse und
sonstigen Wassergeflügels. Für
Gold-, Silber- und Königsfasn-
nen, Pfauen u. s. w. Hatto man
hübsche Volieren errichtet. Tie
Eröffnung der Ausstellung fand
in festlicher Weise durch den
Prinzen Ludwig von Bayeru statt.
Die Begrüßungsrede hielt der
Vorstand des Vereins für Ge-
flügelzucht, Johann Greif; Prinz
Ludwig erwiderte, indem er auf
die Bedeutung, welche seit dein
Jahre 1870 die Militärbrieftaube
für den Nachrichtenverkehr auf
weite Entfernungen iu Kriegs-
zeiten erlangt habe, hinwies. Die
Ausstellung ivar reichlich beschickt,
das Verzeichnis der Tauben wies
569, das des Großgeflügels über
1000 Nummern auf. Unter den
zu militärischem Nachrichten-
dienstabgerichteten Tauben waren
alle drei Klassen vertreten, und
zwar geschah die Bewertung
derselben nach den Flugleistun-
gen, welche die Tiere während
des Jahres 1902 aufzuweisen
hatten. Zur ersten Klasse ge-
hörten alle Tauben mit 801 und
mehr Kilometer Flugleistuug; zur
zweiten Klasse solche, die 201 bis
300 Kilometer, zur dritten endlich
die jungen Tauben, die nur 101
bis 200 Kilometer zurücklegen
konnten. Die Zahl der von hohen
Persönlichkeiten, Behörden, Ver-
einen und Privaten gestifteten
Ehrenpreise betrug über 170. Den
ersten Preis in Klasse 1, bestehend
in dem Ehrenpreis des Prinz-
regenten Luitpold, erhielt Franz
Schmitt in Würzburg; den ersten
Preis in Klasse II, gestiftet vom
Prinzen Ludwig, erhielt Wilhelm
Stöcklein in München; in der dritten Klasse erhielt
Florentin Bergmann in Würzburg den ersten vom Prinzen
Leopold gegebenen Preis. Die an der Ausstellung beteiligte
Königlich bayerische Militärbrieftaubenstation Ingolstadt
blieb aus dem Wettbewerb. —
Das bisherige Gebäude der Nürnberger Haupt-
wache, das im Mittelpunkte der Stadt gegenüber dem
Rathause und der herrlichen Sebaldskirchr steht, ist
wieder in den Besitz der Stadt gelangt, da das Wacht-
lokal nach der Deutschhauskascrne verlegt wurde. Der
Abzug der letzten Wachmannschaft mit Regimentsmusik
hatte eine außerordentlich große Menschenmenge an-
gelockt, denn der Vorgang ist
für die Stadt Nürnberg von Be-
deutung, und man beschäftigt
sich bereits lebhaft mit der Frage,
was au Stelle des alten, zum
Abbruch bestimmten Gebäudes
zu treten hat. Auf dem Platze,
auf dem es sich erhebt, stand seit
dem Jahre 1454 das Almosen-
haus, das der Stadtchronik
zufolge im Jahre 1520 von
Behaim umgebaut und zur „Münz-
schau" hergerichtet wurde, daher
es im Volksmunde nun die
„Schau" hieß. Dort wurden alle
Goldschmiedearbeiteu auf ihren
Metallwert geprüft und mit dem
Beschauzeichen versehen. Außer-
dem war die Schau das Zahl-
amt der Steuerbehörde. 1798
wurde das Schauamt aufgelöst,
und man benutzte die unteren
Räumlichkeiten der Schau im
Winter als Versammlungsort
der für die Wache im Fünfer-
haus bestimmten Bürgersoldaten.
Als dann Nürnberg im Jahre
1806 zum Königreich Bayeru
kam, und alsbald eine bayerische
Garnison dorthin verlegt wurde,
sand das Generalkommando nach
langem Überlegen den Ort für
die Unterbringung der Haupt-
wache so günstig, daß man be-
schloß, das Gebäude abzureihen
und ein passendes Wachtlokal au
seiner Stelle zu errichten. Die
neue Hauptwache wurde im
Oktober 1811 bezogen, hat also
SI Jahre und 5 Monate ihrem
Zwecke gedient. Die Bauzeit be-
trug mehr als ein Jahr. Im Erd-
geschoß befanden sich zwei Wacht-
stuben, die eine für den Offi-
zier, die andere für 30 Mann,
und ein Ordonnanzzimmer mit
Nebenraum; im ersten Stock
ein Geschäftszimmer mit an-
stoßendem Schreiberzimmer für
den Platzmajor, daneben ein
größeres Zimmer, das lange Z eit
als Auditoriat benutzt wurde
und gegenwärtig als Registratur
verwendet wird. Die Baukosten
beliefen sich, was für den Unter-
schied zwischen damals und jetzt
charakteristisch ist, auf noch nicht
5000 süddeutsche Gulden, und
man bezeichnete damals das Ge-
bäude als eine Zierde der Stadt,
während gegenwärtig die allge-
meine Meinung dahin geht, daß
die im nüchternsten Stil aufge-
führte alte Baracke keineswegs
in ihre Umgebung paßt. Man
gibt sich daher der Hoffnung hin,
daß an jenem Platze entweder die
alte Schau wieder erstehen oder
ein Neubau geschaffen werde, der sich dem berühmten
Gebäude der alte» Sebaldskirche in würdiger und har-
monischer Weise anschließt.
klbrug <lsr letzten ll?acke von cler iönupluuiclls IN Nürnberg, Nach einer Photographie von ?erä. Lchmiät in Nürnberg.
küll-llätlel „köunäerttaulsnä".
n, a, n, a, a, n, n, n, n, n, n, n, a, n, n, c, c, c, c, c, d,
d, d, c, c, c, c, c, c, c, c, c, c, c, c, e, c, e, ci, f, f, s, f, g, g,
n, g, g, h, h, h, h, h, h, h, i, i, i, i, i, i, i, i, i, l, I, I, l, l, l,
»i, m, in, ui, n, n, n, n, II, n, n, n, n, n, n, o, o, o, o, o, o,
o, o, o, o, P, p, p, r, r, r, r, r, r, r, r, r, r, s, s, s, s, s, t,
t, t, t, t, t, t, t,'t, n, n, u, ii, i>, h, z, z.
Vorstehende Buchstaben trage man in die Felder der obigen
Figuren ein, so daß die senkrechten Reihen Wörter von folgender
Bedeutung ergeben: 1 einen deutschen Dichter, 2. einen Singvogel,
s. einen Mädchennamen, 4. eine Tageszeit, 5. eine Seite eines recht-
winkligen Dreiecks, o. einen Körperteil, 7. einen Farbstoff, 8. einen
berühmten Pädagogen, s. ein Drama von Körner, io. eine Oper
von R. Wagner, II. ein Küchengewächs, 12. ein landwirtschaft-
liches Werkzeug, iS. eine Oper von Ander, 14. ein Musikinstrument,
1K. einen Baum, Ii> einen Dickhäuter.
Die punktierte Horizontalreibe nennt etwas, das viele mit
Sehnsucht erwarten. Carl Deubel.
Auflösung folgt im nächsten Heft.
Obige Blums zierte einStammbuchblatt, das einer seinem Freunde
verehrte. Wie lautet der Text? Al. Weixclbaum.
Auflösung folgt im nächsten Heft.
—
Hullölung (les kiltler-llällels vvin 18. köeil:
Unsere Augen sehen alles, nur sich selber nicht.
llätlel-viltickon.
Seltsam fürwahr ist das Wort, das fraglos besteht aus zwei Silben,
Trotzdem wohl jedermann weiß, daß cs doch eine nur ist!
Auslösung folgt im nächsten Heft. Dr. Binder.
üomoilgm.
Und leiser, immer leiser spielend, schwebt
Des Künstlers Bogen ob den Saiten:
Zum letzten Male jetzt die Hand sich hebt
Und läßt die Schlußakkorde gleiten.
So mancher ist das Wort: von der Gewalt
Der Klänge — sinnend eine Weile.
Doch mancher, eh' der letzte Ton verhallt.
Hat sich das gleiche Wort — voll Eile! A. Nicolai.
Auflösung folgt im nächsten Heft.
üapiel-llätlel.
Wenn ein Ei man legt hinein
Kann cs lustig, fröhlich sein,
Ernst und heiter, traurig auch,
Wie es mit sich bringt der Brauch.
Doch wenn man ein Lied drin sieht.
Prächtig es im Garten blüht
Eine Stadt in Schwedens Reich
Macht's zu einem Fisch sogleich.
Aber wird der Inhalt alt.
Dann in reizender Gestalt
Aus der Hast mit leisem Beben
Schwingt es frei sich hin ins Leben. Franz Marx.
Auslösung folgt im nächsten Heft.
illuflöiuugeu vvlll 18. 6ekt:
des Logogriphs: Strumpf, Trumpf, Rumpf, Rum:
des Wort'-Rätsels: Gott sei bei uns! - Gottseibeiuns;
der Charade: Handschrift;
des Anagram m s: Salat — Atlas;
des Wcchsel-Rärscls: Rasten, Hasten, Lasten, Fasten, Kasten,
Masten, Quasten, Tasten.