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Am nächsten Tage wurde bei Tisch abermals
van Frau Friederike nur von den Aussichten auf
Entdeckung des Diebes gesprochen. Dann kam sie
aus ihren Roman, der jetzt von ihr geschrieben
und von ihm umgeschrieben wurde. Edith verhielt

das Mädchen, das verhaftet war, ans der Straße
gesehen. Ich erkundigte mich vorsichtig und erfuhr,
daß sie nur vierundzwanzig Stunden in Haft war,
ebenso ihr Liebster. Daun wurden sie von der Po-
lizei entlassen. Die Polizei meint, daß die beiden
niit dem Diebstahl nichts zu tun hätten."
„Na, siehst du, Friederike —" meinte Edith vor-
wurfsvoll.
„Ach du!" sagte Fran Friederike ärgerlich, „was

sich wieder völlig schweigsam. Sie schien nichts zu
hören, sie schien gleichsam gar nicht zu existieren.
Sofort nach dem Nachtisch erhob sie sich, ging in ihr
Zimmer und ließ sich nicht mehr stsien.
Aber der folgende Tag brachte eine Wendung

verstehst du! Du bist nur gewohnt, mit deinen Schul-
kindern umzugehen. Als ob sich die Polizei nicht
jeden Augenblick irrte! Und wenn sie schon sagt,
daß jemand unschuldig, ganz unschuldig sei, damit
ist noch gar nichts bewiesen."
Heydemann war sehr niedergeschlagen. Er hatte
sich in den Gedanken, daß das Mädchen die Diebin
sei, förmlich hincingelebt. Nun war einegroße Hoff-
nung zerstört, nun stand alles wieder so wie in dem

Als Heydemann zu Mittag erschien, empfing ihn
Fran Friederike mit der Frage: „Haben Sie von
der Polizei eine Mitteilung erhalten?"
„Nein
„Na, da dürfte sie bald kommen. Ich habe heute

Moment, als er das Fehlen des Geldes entdeckte,
lind die Polizei schien keine Hand rühren zu wollen,
um ihm zu helfen.
Alan saß bei Tisch ziemlich einsilbig. Edith hatte
wieder nur Interesse für ihren Teller, oder sie blickte
in den Pansen zwischen den einzelnen Gängen zum
Fenster hin, als wenn das Haus drüben auf der
anderen Seite der Straße heilte etwas besonders
Sehenswertes böte.

ckin kärsnMinger äs; SoologUcbsn Sorten; in lionäon. (8. 502)
 
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