Illustrierte kundläiciu
e Schloß, dessen Grundmauern noch
König Peter I. von Serbien vor rlem ZkupMinagebci'uäe in keigrnö.
französischer Willkür, dem man dort
1866 ein Bronzestandbild gesetzt hat,
k
?
köerrog Crnit von 8ack!en-kiitsndurg.
Nack einer pkotograickie von Paul MnINer,
kokpkotograpk in Nltenburg.
I/önig Peter 1. von Serbien ist, wie nicht anders zu
erwarten stand, unter dem Jubel der Bevölkerung
in Belgrad eingezogen und hat durch die Ablegung des
Eides aus die Verfassung in aller Form Rechtens die
Regierung angetreten. Dieser feierlichen Handlung ging
abhielt. Dann begab sich der König nach dem Sitzungs-
saale der Skuptschina (dem Parlamentsgebäude), wo
bereits die Senatoren und Abgeordneten unter dem Vor-
sitz des Präsidenten Welimirowitsch sich
versammelt hatten. Der König trat in
Begleitung der Minister ein und sprach
den Eid nach der ihm vom Metropoli-
ten vorgelegten Formel mit lauter
Stimme. Unter lauten Ziviorufen der
Anwesenden verabschiedete er sich dann
mit den Worten! „Mit Gott, Brüder!""
und begab sich zu dem vor dein Skup-
tschinagebäude harrenden Wagen, den
er unter den freudigen Zurufen der Be-
völkerung bestieg, um zu der Truppen-
parade zu fahren.—
Die altersgraue österreichisch-bay-
rische Grenzstadt Braunau am rechten
Ufer des Inns hat ihr 700jähriges
Städtejubiläum gefeiert, das eine be-
sondere Weihe durch denBesuch Kai-
ser FranzIosephs erhielt. Der Ort,
Österreich und bis 1808 war sie befestigt. Am 26. Au-
gust 1806 wurde in Braunau auf Befehl Napoleons I.
der Nürnberger Buchhändler Palm erschossen, ein Opfer
im Palmgarten
Der Hofzug des
Kaisers traf am
Hauptfesttage
um 12 Uhr auf
dem Bahnhofe
in Braunau ein,
wo der Herr-
scher von den
Spitzen der Be-
hörden emp-
fangen wurde.
Er begab sich
zuerst in die alte
Stadtpsarr-
kirche, die er
besichtigte und
dann zu dem
auf dem Stadt-
platze errichteten
Kaiserzelt. Dort
hatten sich die
Offiziere und
Beamten, die
Abordnungen
der Vereine und
der Lehrerschaft,
die Gemeinde-
vertreter, die
Ehrendamen
und die Schul-
jugend aufge-
stellt. Auf die
Ansprache des
Bürgermeisters
Fink erwiderte
indem er der
ein Gottesdienst in der Kathedrale voraus, den der ) der Kaiser mit freundlichen Worten, uwem ec vec
Metropolit Jnnocenz unter Beistand von fünf Bischöfen Stadt den Dank für ihre Treue und die Hoffnung
" " "" ' auf fernere gedeihliche Entwicklung ausdrückte. Schließ-
lich (stattete er auch dem neuen Braunauer Rathaus
einen Besuch ab, und ließ die Vereine und alter-
Ländchens antrat. Er folgte seinem Vater, dein Herzog
Georg, am 3. August 1853 auf deu Thron. Geboren
wurde er am 16. September 1826 zu Hildburghausen.
Vermählt ist er seit 28. April 1853 mit der Prinzessin
Agnes von Anhalt. Im Heere besitzt "er den Rang eines
preußischen Generals der Infanterie ü la suits des
1. Garde-Regi-
ments und des
Thüringischen
Husaren-Regi-
ments Nr. 12.
Die Ehe des her-
zoglichen Paares
ist kinderlos ge-
blieben. Das
kleine Herzog-
tum Sachsen-
Altenburg, das
in der deutschen
politischen Ge-
schichte der Ge-
genwartwenigge-
nannt wird, um-
faßt nur 1324
Quadratkilometer
mit 195,000 Ein-
wohnern, von
denen etwas über
37,000 in der
schön gelegenen
Haupt- und Re-
sidenzstadt Alt en-
hurg leben. Das
auf senkrecht ab-
stürzendem Por-
phyrfelsen lie-
gende großherzogliclp - ,
aus dem 10. und 13. Jahrhundert stammen, ist geschicht-
lich denkwürdig durch die im Jahre 1455 erfolgte Ent-
( führung der Prinzen Ernst und Albert, eine der unter
( dem Slawen des „Sächsischen Prinzenraubes" meist-
' bekannten und volkstümlichsten Episoden der deutschen
! Geschichte. —
i Die „Kieler Woche" mit ihren großen Segelregatten
der an Stelle der römischen Ansiedlung , ,,,
Brundinnm im Mittelalter entstand, Oa; aeuiicns
wurde bereits im 12. Jahrhundert be-
festigt und im Anfang des 13. zur Stadt erhoben und ge-
hörte ursprünglich zu Bayern. Während des Dreißigjäh-
rigen Krieges hatte sie viel zu leiden, später spielte ihr
der österreichische Erbfolgekrieghart mit. 1779 kam sie an
uuö cimsrikcmücke Ssickueculer im Kieler iöciken, rlsn äeuticlisn
tümlich kostümierten Bürgergardcn an sich vorüber-
ziehen. —
Fünfzig Jahre sind verflossen, seit Herzog Ernst
von Sachsen-Altenburg die Regierung seines
Kcüisr illluiisrsnci. Nack einer kckotogmpkis von n. NenaM in Niel.
und Ruderwettkämpfcn gehört jetzt zu den sportlichen
Ereignissen ersten Ranges. Ein besonderes Gepräge er-
hielt sie in diesem Jahre durch die Anwesenheit eines
amerikanischen Geschwaders unter dem Befehl des Ad-
mirals Cotton, bestehend aus dem Schlachtschiff
„Kearsarge", den großen Kreuzern „San Francisco" und
„Chicago" und dem als Aviso dienenden kleinen Kreuzer
„Machias". Von deutschen Kriegsschiffen waren in der
Kieler Bucht nicht weniger als 30 verankert. Einen
höchst imposanten Anblick gewährte es, als bei der An-
kunft d es deutschen Kaisers auf der „Hohenzollern"
jedes Schiff des deutschen und amerikanisch en Ge-
schwaders die Kaiserstandarte durch einen Salut von
21 Kanonenschüssen begrüßte, während die auf den
Rahen und dem Oberdeck paradierenden Mannschaften
ein dreimaliges Hurra riefen. Einen anmutigen Gegen-
satz zu den ernst und drohend ausschauenden Kriegs-
schiffen bildeten die Sportfahrzeugs jeder Größe, ins-
gesamt fast 600 an der Zahl, in ihrem festlichen Flaggen-
schmuck. Kiel ivar dermaßen überfüllt von Fremden, daß
viele keine Unterkunft mehr finden konnten. Der Kaiser
stattete dem amerikanischen Admiral auf dem „Kearsarge"
einen Besuch ab und empfing dann die Gäste auf der
„Hohenzollern", wo ein Festmahl stattfand. Zu den
großen festlichen Ereignissen gehörte auch der Stapel-
laus des Panzerkreuzers „Roon", der in Anwesenheit
des Kaisers nnd der Kaiserin, des Prinzen und der
Prinzessin Heinrich, einer Anzahl Fürstlichkeiten, der
amerikanischen Gäste, sowie eines tausendköpfigen Publi-
kums vor sich ging und ein glänzendes Schauspiel darbot -
Das Husumer Stadt-Jubiläum, dessen Fest-
lichkeiten eine ganze Woche in Anspruch nahmen, ge-
staltete sich zu einer schönen Verherrlichung der Friesen-
heimat. Husum, das vor dreihundert Jahren von Herzog
Johann Adolf von Schleswig-Gottorp zur Stadt erhoben
wurde, liegt an einem schiffbaren Arm des nordsriesi-
schen Wattenmeeres, hat eine reiche Vergangenheit und
ist heute die wichtigste und größte Stadt an der schleswig-
schen Westküste. Als „die graue Stadt am Meer" hat
es Theodor Storm, sein berühmtester Sohn, poetisch ver-
herrlicht; in vielen seiner Erzählungen findet sich ihr
e Schloß, dessen Grundmauern noch
König Peter I. von Serbien vor rlem ZkupMinagebci'uäe in keigrnö.
französischer Willkür, dem man dort
1866 ein Bronzestandbild gesetzt hat,
k
?
köerrog Crnit von 8ack!en-kiitsndurg.
Nack einer pkotograickie von Paul MnINer,
kokpkotograpk in Nltenburg.
I/önig Peter 1. von Serbien ist, wie nicht anders zu
erwarten stand, unter dem Jubel der Bevölkerung
in Belgrad eingezogen und hat durch die Ablegung des
Eides aus die Verfassung in aller Form Rechtens die
Regierung angetreten. Dieser feierlichen Handlung ging
abhielt. Dann begab sich der König nach dem Sitzungs-
saale der Skuptschina (dem Parlamentsgebäude), wo
bereits die Senatoren und Abgeordneten unter dem Vor-
sitz des Präsidenten Welimirowitsch sich
versammelt hatten. Der König trat in
Begleitung der Minister ein und sprach
den Eid nach der ihm vom Metropoli-
ten vorgelegten Formel mit lauter
Stimme. Unter lauten Ziviorufen der
Anwesenden verabschiedete er sich dann
mit den Worten! „Mit Gott, Brüder!""
und begab sich zu dem vor dein Skup-
tschinagebäude harrenden Wagen, den
er unter den freudigen Zurufen der Be-
völkerung bestieg, um zu der Truppen-
parade zu fahren.—
Die altersgraue österreichisch-bay-
rische Grenzstadt Braunau am rechten
Ufer des Inns hat ihr 700jähriges
Städtejubiläum gefeiert, das eine be-
sondere Weihe durch denBesuch Kai-
ser FranzIosephs erhielt. Der Ort,
Österreich und bis 1808 war sie befestigt. Am 26. Au-
gust 1806 wurde in Braunau auf Befehl Napoleons I.
der Nürnberger Buchhändler Palm erschossen, ein Opfer
im Palmgarten
Der Hofzug des
Kaisers traf am
Hauptfesttage
um 12 Uhr auf
dem Bahnhofe
in Braunau ein,
wo der Herr-
scher von den
Spitzen der Be-
hörden emp-
fangen wurde.
Er begab sich
zuerst in die alte
Stadtpsarr-
kirche, die er
besichtigte und
dann zu dem
auf dem Stadt-
platze errichteten
Kaiserzelt. Dort
hatten sich die
Offiziere und
Beamten, die
Abordnungen
der Vereine und
der Lehrerschaft,
die Gemeinde-
vertreter, die
Ehrendamen
und die Schul-
jugend aufge-
stellt. Auf die
Ansprache des
Bürgermeisters
Fink erwiderte
indem er der
ein Gottesdienst in der Kathedrale voraus, den der ) der Kaiser mit freundlichen Worten, uwem ec vec
Metropolit Jnnocenz unter Beistand von fünf Bischöfen Stadt den Dank für ihre Treue und die Hoffnung
" " "" ' auf fernere gedeihliche Entwicklung ausdrückte. Schließ-
lich (stattete er auch dem neuen Braunauer Rathaus
einen Besuch ab, und ließ die Vereine und alter-
Ländchens antrat. Er folgte seinem Vater, dein Herzog
Georg, am 3. August 1853 auf deu Thron. Geboren
wurde er am 16. September 1826 zu Hildburghausen.
Vermählt ist er seit 28. April 1853 mit der Prinzessin
Agnes von Anhalt. Im Heere besitzt "er den Rang eines
preußischen Generals der Infanterie ü la suits des
1. Garde-Regi-
ments und des
Thüringischen
Husaren-Regi-
ments Nr. 12.
Die Ehe des her-
zoglichen Paares
ist kinderlos ge-
blieben. Das
kleine Herzog-
tum Sachsen-
Altenburg, das
in der deutschen
politischen Ge-
schichte der Ge-
genwartwenigge-
nannt wird, um-
faßt nur 1324
Quadratkilometer
mit 195,000 Ein-
wohnern, von
denen etwas über
37,000 in der
schön gelegenen
Haupt- und Re-
sidenzstadt Alt en-
hurg leben. Das
auf senkrecht ab-
stürzendem Por-
phyrfelsen lie-
gende großherzogliclp - ,
aus dem 10. und 13. Jahrhundert stammen, ist geschicht-
lich denkwürdig durch die im Jahre 1455 erfolgte Ent-
( führung der Prinzen Ernst und Albert, eine der unter
( dem Slawen des „Sächsischen Prinzenraubes" meist-
' bekannten und volkstümlichsten Episoden der deutschen
! Geschichte. —
i Die „Kieler Woche" mit ihren großen Segelregatten
der an Stelle der römischen Ansiedlung , ,,,
Brundinnm im Mittelalter entstand, Oa; aeuiicns
wurde bereits im 12. Jahrhundert be-
festigt und im Anfang des 13. zur Stadt erhoben und ge-
hörte ursprünglich zu Bayern. Während des Dreißigjäh-
rigen Krieges hatte sie viel zu leiden, später spielte ihr
der österreichische Erbfolgekrieghart mit. 1779 kam sie an
uuö cimsrikcmücke Ssickueculer im Kieler iöciken, rlsn äeuticlisn
tümlich kostümierten Bürgergardcn an sich vorüber-
ziehen. —
Fünfzig Jahre sind verflossen, seit Herzog Ernst
von Sachsen-Altenburg die Regierung seines
Kcüisr illluiisrsnci. Nack einer kckotogmpkis von n. NenaM in Niel.
und Ruderwettkämpfcn gehört jetzt zu den sportlichen
Ereignissen ersten Ranges. Ein besonderes Gepräge er-
hielt sie in diesem Jahre durch die Anwesenheit eines
amerikanischen Geschwaders unter dem Befehl des Ad-
mirals Cotton, bestehend aus dem Schlachtschiff
„Kearsarge", den großen Kreuzern „San Francisco" und
„Chicago" und dem als Aviso dienenden kleinen Kreuzer
„Machias". Von deutschen Kriegsschiffen waren in der
Kieler Bucht nicht weniger als 30 verankert. Einen
höchst imposanten Anblick gewährte es, als bei der An-
kunft d es deutschen Kaisers auf der „Hohenzollern"
jedes Schiff des deutschen und amerikanisch en Ge-
schwaders die Kaiserstandarte durch einen Salut von
21 Kanonenschüssen begrüßte, während die auf den
Rahen und dem Oberdeck paradierenden Mannschaften
ein dreimaliges Hurra riefen. Einen anmutigen Gegen-
satz zu den ernst und drohend ausschauenden Kriegs-
schiffen bildeten die Sportfahrzeugs jeder Größe, ins-
gesamt fast 600 an der Zahl, in ihrem festlichen Flaggen-
schmuck. Kiel ivar dermaßen überfüllt von Fremden, daß
viele keine Unterkunft mehr finden konnten. Der Kaiser
stattete dem amerikanischen Admiral auf dem „Kearsarge"
einen Besuch ab und empfing dann die Gäste auf der
„Hohenzollern", wo ein Festmahl stattfand. Zu den
großen festlichen Ereignissen gehörte auch der Stapel-
laus des Panzerkreuzers „Roon", der in Anwesenheit
des Kaisers nnd der Kaiserin, des Prinzen und der
Prinzessin Heinrich, einer Anzahl Fürstlichkeiten, der
amerikanischen Gäste, sowie eines tausendköpfigen Publi-
kums vor sich ging und ein glänzendes Schauspiel darbot -
Das Husumer Stadt-Jubiläum, dessen Fest-
lichkeiten eine ganze Woche in Anspruch nahmen, ge-
staltete sich zu einer schönen Verherrlichung der Friesen-
heimat. Husum, das vor dreihundert Jahren von Herzog
Johann Adolf von Schleswig-Gottorp zur Stadt erhoben
wurde, liegt an einem schiffbaren Arm des nordsriesi-
schen Wattenmeeres, hat eine reiche Vergangenheit und
ist heute die wichtigste und größte Stadt an der schleswig-
schen Westküste. Als „die graue Stadt am Meer" hat
es Theodor Storm, sein berühmtester Sohn, poetisch ver-
herrlicht; in vielen seiner Erzählungen findet sich ihr