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Oskar Meding
(Tregor Zamarmo) fi.
mann des letzten Königs
er Schriftsteller Oskar Meding, der unter dem
"Namen Gregor Samarow seine Romane heraus-
gab und durch die sensationelle Wirkung derselben eine
Zeitlang das allgemeine Interesse auf seine Person
lenkte, ist in Charlottenburg einem Schlaganfall erlegen.
Als er kurz nach der Gründung des Deutschen Reichs
den Roman „Um Szepter und Kronen" dem Publikum
darbot, weckte die Darstellung des diplomatischen Ver-
kehrs und die Charakteristik
hervorragender politischer
Persönlichkeiten in diesem
Zeitbild aus jüngster Ver-
gangenheit, sowie das
fremdländisch klingende
Pseudonym Lei vielen Le-
sern den Glauben, ein
Diplomat von hervorragen-
der Stellung verberge sich
hinter demselben. Seine
genaue Kenntnis der Äußer-
lichkeiten des diplomati-
schen Lebens und vieler
Einzelheiten aus dem Hof-
leben, die er schilderte, ver-
dankte der Verfasser aller-
dings seiner Laufbahn, auf
der er zum Vertrauens-
mann des letzten Königs von Hannover geworden war,
ein Diplomat von Bedeutung ist er aber nie gewesen. Je
mehr sich dann der so erworbene Nimbus verflüchtigte,
umso kleiner wurde die Zahl derer, die sich beim Lesen
Samarowscher Romane in den Glauben wiegten, daß sie
hier aus bester Quelle historische Kenntnisse schöpften.
Oskar Meding war am II. April 1828 zu Königsberg als
Sohn des dortigen Regierungspräsidenten geboren. Auch
Senercil Körner.
Das Kekule-Deukmal in Lonn. Nack einer lckckograMs von dckeo Lckakgana, löoW°iograi>k in kenn.
Das koduoaller in Sckieiisu: Die Lrblckoilliei in Niele-SrWck nach cier Katcittroplis.
Nack einer Nliotograpliie von Mreck Metzner in Neuttllckt.
Das iöochioaüer in Zcliisüen: Überreste des Olsubakuviadukts bei liangsnbrück (Kreis Ileuitadt).
Nack einer pbotograptiis von glkrsck Mehner in Neuüackt.
Der Viadukt vor
der Katastrophe,
konnte, wie der
schen Familie stammt, ist in
Deutschland geboren. Schon
1885 ist Körner nach Chile
gegangen, wo er es durch seine
hervorragende militärische
Begabung und Tüchtigkeit bis
zum Ches des Generalstabes
der chilenischen Armee ge-
bracht hat. Die von ihm
jetzt geführte Kommission hat
in erster Linie die Aufgabe,
alle die neueren militärischen
Einrichtungen in Europa
nach Möglichkeit zu studieren.
General Körner wird über
alles, was ihm und seinen
Begleitern zur Einführung
im chilenischen Heere empfeh-
lenswert erscheint, seiner Re-
gierung berichten und ihr
dementsprechende Vorschläge
unterbreiten. --
Die Wahl des neuen
Papstes wird im Vatikan
und in der Peterskirche nach
streng überlieferten Formen
und in größter Heimlichkeit
vollzogen. Die Papstwahl
Alerk des Bildhauers Hans Everding,
vor dem Chemischen Institut erhalten, dessen derzeitiger
Rektor, Professor Anschütz, bei der Enthüllungsfeier
die Weiherede hielt, während der Rektor der Univer-
sität Bonn, Geheimrat Ernst Zitelmann, die Stiftung
namens der letzteren übernahm. Das Denkmal mit
der überlebensgroßen Figur des Gelehrten in Erz, dem
schönen Sockelrelief und den beiden aus Bardigliostein
kraftvoll gemeißelten Sphinxen an beiden Enden der
Halbbank bildet einen prächtigen Schmuck der rhei-
nischen Universität, in welcher Kekule von 1865 bis zu
seinem Ende gewirkt hat. Das Bronzerelief bezieht sich
auf Kekules folgenreichste Entdeckung, die Beuzoltheorie
und ihre Verwertung, die zu dem großartigen Auf-
schwung der chemischen Industrie, im besonderen der
Farbenfabrikation in Deutschland so außerordentlich viel
beigetragen hat. Die
Allegorie auf dem Denk-
malssockel stellt dar, wie
die Wissenschaft der In-
dustrie Kekules Modell
des Benzols als Geschenk
überreicht. Sie erinnert
auch daran, daßimJahre
1890 eine Vereinigung
deutscher chemischer
Großindustrieller Keku-
les Bild von Angely
malen ließ und dieses in
die Berliner National-
galerie stiftete. August
Kekuls, dem die Chemie
den tieferen Einblick in
dis Gesetze der Kohlen-
stoffverbindungen ver-
dankt, war wie sein gro-
ßer Vorgänger Justus
Liebig ein geborener
Darmstädter. —
Seit den glorreichen
Siegen, mit denen die
deutschen Armeen die
Heere Napoleons III. in
Frankreich niederwar-
fen, gilt in den fernsten
Gegenden der Erde die
deutsche Armeeorganisation für die beste der Welt. Wie
in der Türkei, wie in Transvaal haben auch in Chile
deutsche Militärs einen hervorragenden Anteil an den
Reorganisationen des Heeres gehabt, die dort inzwischen
durchgeführt wurden. An diesen Zusammenhang er-
innert die Mission, die den Reorganisator der chileni-
schen Armee, den General Körner, kürzlich an der
Spitze einer chilenischen Militärkommission nach Deutsch-
land geführt hat. General Körner, der aus einer Halle-
er widmete sich dem Verwaltungsdienst, trat aber 1859 aus
dem preußischen in den hannöverischen Staatsdienst.
1863 wurde er in Hannover Regierungsrat und Referent
des Gesamtministeriums bei König Georg V. 1866 be-
gleitete er den Monarchen zur Armee und später nach
Wien. 1867—70 vertrat er die Interessen des Königs
in Paris als Anwalt
der Welfenlegion. Nach- -
dem er mit der preußi-
schen Regierung seinen
Frieden gemacht hatte,
lebte er seit 1873 in Ber-
lin, später auch längere
Zeit in der Schweiz und
in Stuttgart. Nicht ohne
Geschick hat er es ver-
standen, historische Be-
gebenheiten romanhaft
aufzustutzen. Diejenigen
Romane, in denen er
Selbsterlebtes verwerten ..., _ ...
erste und „Europäische Minen und Gegen-
minen", gelangen ihm am besten. —
DasHochwasser in Ob ersch l esi en
hat namentlich an der österreichischen Grenze
mit außerordentlicher Heftigkeit gewütet.
Der Schaden, der dem Lande durch die Ver-
nichtung der Ernte, durch die Zerstörung
von Brücken, Eisenbahn- und Straßendäm-
men, Wohnhäusern und Fruchtspeichern er-
wuchs, beziffert sich auf Millionen. Beson-
ders heimgesucht worden sind die Kreise
Neustadt und Neiße, wo zahlreiche Zuflüsse
aus dem Mährischen Gesenke der Glatzer
Neiße oder direkt der Oder zueilen. Wie
die Hochflut in einzelnen Ortschaften gehaust
hat, veranschaulicht die Ruine der Erb-
scholtisei in Wiese - Gräflich. Zwi-
schen Neiße und
der österreichischen
Grenze gabelt sich
die preußische
Staatsbahn wie-
derholt, um in ver-
schiedenen Linien
die Grenze zu
überschreiten. Alle
diese Strecken hat
die Überschwem-
mung mehr oder
minder empfind-
lich beschädigt.
DerViaduktbei
L a n g e n b r ü ck,
dessen Überreste
unser Bild zeigt,
gehört zur Mäh-
risch-Schlesischen
Zentralbahn. Er
überbrückte mit
seinen Bogen aus
mächtigen Qua-
dersteinen den
Goldbach, der hier
ein sehr enges Bett
mit steilen Wän-
den hat. Herbei-
geführt wurde die
Katastrophe da-
durch, daß die zwei
Holzbrücken vor
und hinter der Bischossmühle, die unser Bild zeigt, von
der Flut weggerissen und, vor einen der Pfeiler des Via-
duktes getrieben,
' " dort eine gewal-
tige Stauung des
Wassers bewirk-
ten. Starke an-
haltende Regen-
güsse hatten das
Hochwasser ver-
anlaßt: gleich
Schlesien und dem
nördlichen Mäh-
ren wurde auch
Westgalizien von
Hochwasser heim-
gesucht. Der Ap-
pell an die Pri-
vatwohltätigkeit
verdient in diesem
Falle die allge-
meinste Beach-
tung. Für den
Neustädter Kreis
nimmt die Neu-
städter Zeitung
Gaben entgegen. -
In Bonn ist
dem berühmten
Chemiker August
Kekulö (fi 1896)
ein Denkmal er-
richtet worden.
Das schöne Erz-
standbild, ein
hat seinen Platz