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Kreis Weissensce
anno J552 bornstagt nad? g. tttatf>eu<5
tagt ift | bie <£I;rbal?r ob Sngentfame fran) | ÜTartlia
eine geborne non Werter in gott nerfd)ieben itnb bat benn (Ebten onb
(Ernbeften Xlnibonfen non IDertben 7 Jan gehabt onb wjt pw
ge3: beinri^ Itatberine Hb baue itnb ÜTonfp
ber gott genäbig fei.
An den vier Ecken des Steins sind die verwitterten Wappen der vier Ahnen
(v. Werthern, ein Schild mit, einem Hahn, ein anderes mit einem Löwen etc.) ange-
bracht. — Ausserdem sind noch drei Grabsteine aus dem 16. Jahrhundert vor-
handen, von 1530 und 1550 (mit zwei Rittern in Rüstung, der eine mit dem von
Werthernschen Wappen); von 1562 (Christoph von Werthern, in spanischer Tracht).
Vergl. v. Hagke S. 393.
Die drei Glocken haben 1,01, 0,81 und 0,64m Durchmesser. Die mittlere ist
1633 von Jacob König in Erfurt, die kleinste 1744 durch Kutschbauch von Kaumburg,
die grosse 1749 von Joh. George Ulrich in Laucha gegossen. Auf der ältesten
Glocke ist das v. Werthern’sche und v. Hopfgarten'sehe Wappen; die beiden anderen
sind mit den Wappen derer v. Keudel und v. Wangenheim geschmückt. Die
Inschriften sind bei v. Hagke a. a. 0. abgedruckt.
Bonnrode.
Klostergut, 12 Km. nordnordwestlich von Weissensee, nahe dem Dorfe Ober-
Bösa auf dem höchsten Punkte des Kreises belegen, im Mittelalter Bunrode, im
16. Jahrhundert Bonrode geschrieben. Der Ort war sarnrnt der dortigen Kapelle
und allem Zubehör seit 1122 durch Schenkung des ohne männliche Erben ver-
storbenen Heinrich von Bunroth im Besitze des Klosters Reinhardsbrunn. Das
hier befindliche, im Bauernkriege 1525 zerstörte und verlassene, der Benedictiner-
abtei Reinhardsbrunn untergeordnete und vermuthlich von dort aus gegründete
Nonnenkloster, welches erst seit 1278 in Urkunden erwähnt wird, lag am sogen,
„alten Garten)1 nordöstlich vom jetzigen Gutsgehöfte, dicht vor dem Holze und
am Anfänge des nach Osten abfallenden Bergabhanges, wo sich noch allerlei Stein-
geröll und unterirdische Mauerreste finden. Nach einem Berichte von 1544 war
die damals schon als Scheuer dienende, verunstaltete Klosterkirche „ein ziemlich
gewaltiger Bauhe, mit hohen Chorkapellen, alles von Werkstücken und Quader-
steinen; das Schlaf haus, ebenfalls von Werkstücken und Quadersteinen, war bei
60 Ellen lang.“ Yergl. v. Hagke S. 218 ff.
(Ober-) Bösa.
Pfarrkirchdorf, 11 Km. nordwestlich von Weissensee. Ob unter dem in dem
Hersfelder Güterverzeichniss aus dem 8. Jahrhundert (Wenck, Hess. Landesgesch.
II. Urk. p. 17) erwähnten Bysaho dieses Dorf zu verstehen sein mag, ist zweifelhaft,
ebenso ungewiss die Identität des in einer Fuldaer Urkunde von 839 vorkommenden
Bösoha (Schannat, Corp. tradit. Euld. p. 177). — Ober-Bösa (Besä, Bisa superior)
erscheint mit Sicherheit erst in Urkunden seit 1296 von dem nahen im Fürsten-
thum Schwarzburg-Sondershausen belegenen Nieder-Bösa unterschieden, aber eine
Kreis Weissensce
anno J552 bornstagt nad? g. tttatf>eu<5
tagt ift | bie <£I;rbal?r ob Sngentfame fran) | ÜTartlia
eine geborne non Werter in gott nerfd)ieben itnb bat benn (Ebten onb
(Ernbeften Xlnibonfen non IDertben 7 Jan gehabt onb wjt pw
ge3: beinri^ Itatberine Hb baue itnb ÜTonfp
ber gott genäbig fei.
An den vier Ecken des Steins sind die verwitterten Wappen der vier Ahnen
(v. Werthern, ein Schild mit, einem Hahn, ein anderes mit einem Löwen etc.) ange-
bracht. — Ausserdem sind noch drei Grabsteine aus dem 16. Jahrhundert vor-
handen, von 1530 und 1550 (mit zwei Rittern in Rüstung, der eine mit dem von
Werthernschen Wappen); von 1562 (Christoph von Werthern, in spanischer Tracht).
Vergl. v. Hagke S. 393.
Die drei Glocken haben 1,01, 0,81 und 0,64m Durchmesser. Die mittlere ist
1633 von Jacob König in Erfurt, die kleinste 1744 durch Kutschbauch von Kaumburg,
die grosse 1749 von Joh. George Ulrich in Laucha gegossen. Auf der ältesten
Glocke ist das v. Werthern’sche und v. Hopfgarten'sehe Wappen; die beiden anderen
sind mit den Wappen derer v. Keudel und v. Wangenheim geschmückt. Die
Inschriften sind bei v. Hagke a. a. 0. abgedruckt.
Bonnrode.
Klostergut, 12 Km. nordnordwestlich von Weissensee, nahe dem Dorfe Ober-
Bösa auf dem höchsten Punkte des Kreises belegen, im Mittelalter Bunrode, im
16. Jahrhundert Bonrode geschrieben. Der Ort war sarnrnt der dortigen Kapelle
und allem Zubehör seit 1122 durch Schenkung des ohne männliche Erben ver-
storbenen Heinrich von Bunroth im Besitze des Klosters Reinhardsbrunn. Das
hier befindliche, im Bauernkriege 1525 zerstörte und verlassene, der Benedictiner-
abtei Reinhardsbrunn untergeordnete und vermuthlich von dort aus gegründete
Nonnenkloster, welches erst seit 1278 in Urkunden erwähnt wird, lag am sogen,
„alten Garten)1 nordöstlich vom jetzigen Gutsgehöfte, dicht vor dem Holze und
am Anfänge des nach Osten abfallenden Bergabhanges, wo sich noch allerlei Stein-
geröll und unterirdische Mauerreste finden. Nach einem Berichte von 1544 war
die damals schon als Scheuer dienende, verunstaltete Klosterkirche „ein ziemlich
gewaltiger Bauhe, mit hohen Chorkapellen, alles von Werkstücken und Quader-
steinen; das Schlaf haus, ebenfalls von Werkstücken und Quadersteinen, war bei
60 Ellen lang.“ Yergl. v. Hagke S. 218 ff.
(Ober-) Bösa.
Pfarrkirchdorf, 11 Km. nordwestlich von Weissensee. Ob unter dem in dem
Hersfelder Güterverzeichniss aus dem 8. Jahrhundert (Wenck, Hess. Landesgesch.
II. Urk. p. 17) erwähnten Bysaho dieses Dorf zu verstehen sein mag, ist zweifelhaft,
ebenso ungewiss die Identität des in einer Fuldaer Urkunde von 839 vorkommenden
Bösoha (Schannat, Corp. tradit. Euld. p. 177). — Ober-Bösa (Besä, Bisa superior)
erscheint mit Sicherheit erst in Urkunden seit 1296 von dem nahen im Fürsten-
thum Schwarzburg-Sondershausen belegenen Nieder-Bösa unterschieden, aber eine