Kutzleben. Lutzens Öm m ern.
91
Ol
baufällige ältere Kirchengebäucle wurde 1733 durch einen Neubau ersetzt, worauf
sich die über dem Eingänge befindliche chronostichische Steininschrift bezieht:
SanCta Del seDes IoVae saCrata VerenDo perpetVo Vegetet
stetqVe nltore sVo
In einem früher als Sakristei benutzten Raume an der westlichen Seite der Kirche
hat sich ein der Flügel beraubter gothischer Altarschrein mit geschnitzten, weiss
angestrichenen Figuren erhalten, dessen nähere Beschreibung sich bei v. Hagke
S. 414 findet.
Auf dem Thurme sind drei Glocken von 0,98 0,90 und 0,70m Durchmesser,
deren grösseste 1613 von Melchior Möringk zu Erfurt gegossen ist. Die mittlere
Glocke von 1440 hat die Minuskelinschrift:
+ Ijtlf + pt + ntaria + krot + anno + Hin + m + cac + mx
Die kleine Glocke ist 1819 von J. B. Braun in Wasserthalleben auf Kosten
der Farochianen gegossen.
Das Kirchensiegel zeigt in Uebereinstimmuug mit dem ältesten Dorfsiegel
zwei belaubte Bäume und dazwischen ein flammendes Herz.
Im Mittelalter befand sich im östlichen Theile des Dorfes eine zum Lehngute
Kützleben gehörige Kapelle, die später von der Gemeinde als Darrhaus benutzt
wurde.
Lutzensömmern.
Kirchdorf mit vier Rittergütern, 12 Km. westlich von Weissensee am Pröse-
bach, zuerst 1277 als Luzelensumeringen (d. i. Sumeringen Sanctae Luciae) er-
wähnt, früher nur Sumeringen genannt und darum nicht mit Bestimmtheit von
anderen gleichnamigen Orten (vergl. Gangloffsömmern, Sömmerda) zu unterscheiden.
Schon s 216 waren hier die von Hausen ansässig, welcher Familie noch gegenwärtig
drei der hiesigen Rittergüter gehören, während das vierte („das Schlösschen“),
welches im 15. und 16. Jahrhundert denen von Ebeleben gehörte, später die
Besitzer vielfach gewechselt hat. Die Kirche, die im 13. und 14. Jahrhundert dem
Kloster Kapelle incorporirt erscheint (später unter von Hausen’schem Patronat),
ist modern umgebaut, enthält aber noch eine alte, wegen dicker Ueberweissung
fast unkenntliche Sacramentsnische, über deren Rundbogen sich ein Spitzbogen
erhebt, unten mit vier fensterähnlichen, mit Maasswerk gefüllten Spitzbogenblenden,
neben einander.
Von den drei auf dem Kirchthurme befindlichen Glocken sind die beiden
grösseren von 0,88 und 0,70m Durchmesser 1764 von Joli. Georg Ulrich in Laucha
gegossen, die kleinste von 0,54m Durchmesser 1843 von Joh. Wettig aus Erfurt.
Das Kirchensiegel zeigt eine auf Wolken schwebende weibliche Figur, ohne
Zweifel S. Lucia, die Titelheilige der Kirche. Ein grosses Steinbild der heil. Lucia
zwischen zwei männlichen Figuren, von denen die eine ein Schwert, die andere
eine Lanze auf die Heilige richtet, befindet sich nach v. Hagke S. 439 unweit
der Dorfschenke. Dieselbe Darstellung erscheint auch auf dem Gemeindesiegel,
mit der Inschrift: Lucia ferro et igne atrocius dilaniata.
Südlich vom Dorfe lag auf einer Anhöhe die in Urkunden des 9. Jahrhunderts
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baufällige ältere Kirchengebäucle wurde 1733 durch einen Neubau ersetzt, worauf
sich die über dem Eingänge befindliche chronostichische Steininschrift bezieht:
SanCta Del seDes IoVae saCrata VerenDo perpetVo Vegetet
stetqVe nltore sVo
In einem früher als Sakristei benutzten Raume an der westlichen Seite der Kirche
hat sich ein der Flügel beraubter gothischer Altarschrein mit geschnitzten, weiss
angestrichenen Figuren erhalten, dessen nähere Beschreibung sich bei v. Hagke
S. 414 findet.
Auf dem Thurme sind drei Glocken von 0,98 0,90 und 0,70m Durchmesser,
deren grösseste 1613 von Melchior Möringk zu Erfurt gegossen ist. Die mittlere
Glocke von 1440 hat die Minuskelinschrift:
+ Ijtlf + pt + ntaria + krot + anno + Hin + m + cac + mx
Die kleine Glocke ist 1819 von J. B. Braun in Wasserthalleben auf Kosten
der Farochianen gegossen.
Das Kirchensiegel zeigt in Uebereinstimmuug mit dem ältesten Dorfsiegel
zwei belaubte Bäume und dazwischen ein flammendes Herz.
Im Mittelalter befand sich im östlichen Theile des Dorfes eine zum Lehngute
Kützleben gehörige Kapelle, die später von der Gemeinde als Darrhaus benutzt
wurde.
Lutzensömmern.
Kirchdorf mit vier Rittergütern, 12 Km. westlich von Weissensee am Pröse-
bach, zuerst 1277 als Luzelensumeringen (d. i. Sumeringen Sanctae Luciae) er-
wähnt, früher nur Sumeringen genannt und darum nicht mit Bestimmtheit von
anderen gleichnamigen Orten (vergl. Gangloffsömmern, Sömmerda) zu unterscheiden.
Schon s 216 waren hier die von Hausen ansässig, welcher Familie noch gegenwärtig
drei der hiesigen Rittergüter gehören, während das vierte („das Schlösschen“),
welches im 15. und 16. Jahrhundert denen von Ebeleben gehörte, später die
Besitzer vielfach gewechselt hat. Die Kirche, die im 13. und 14. Jahrhundert dem
Kloster Kapelle incorporirt erscheint (später unter von Hausen’schem Patronat),
ist modern umgebaut, enthält aber noch eine alte, wegen dicker Ueberweissung
fast unkenntliche Sacramentsnische, über deren Rundbogen sich ein Spitzbogen
erhebt, unten mit vier fensterähnlichen, mit Maasswerk gefüllten Spitzbogenblenden,
neben einander.
Von den drei auf dem Kirchthurme befindlichen Glocken sind die beiden
grösseren von 0,88 und 0,70m Durchmesser 1764 von Joli. Georg Ulrich in Laucha
gegossen, die kleinste von 0,54m Durchmesser 1843 von Joh. Wettig aus Erfurt.
Das Kirchensiegel zeigt eine auf Wolken schwebende weibliche Figur, ohne
Zweifel S. Lucia, die Titelheilige der Kirche. Ein grosses Steinbild der heil. Lucia
zwischen zwei männlichen Figuren, von denen die eine ein Schwert, die andere
eine Lanze auf die Heilige richtet, befindet sich nach v. Hagke S. 439 unweit
der Dorfschenke. Dieselbe Darstellung erscheint auch auf dem Gemeindesiegel,
mit der Inschrift: Lucia ferro et igne atrocius dilaniata.
Südlich vom Dorfe lag auf einer Anhöhe die in Urkunden des 9. Jahrhunderts