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Zeitschrift des Bayerischen Kunstgewerbe-Vereins zu München: Monatshefte für d. gesammte dekorative Kunst — 1890

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Heft 5/6
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Unsere kunstgewerblichen Musterblätter
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https://doi.org/10.11588/diglit.6755#0042
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Unfene kunstgewerblichen (Jjullcnliliillcit.

Tafel {5. Motiv zu einem Kronlciidjter. (Aus der Wett-
bewerbung des bayerischen Kunstgewerbe-Vereins {889.) Preisgekrönter
Entwurf von Architekt B. Schäde, Berlin.

DL

Tafel {6. Gemalte Fensterumrahmungen für Land-
häuser. (Aus der Wettbewerbung des bayerischen Kunstgewerbe-Vereins
H889.) Preisgekrönter Entwurf von Alois Müller, München.

DL

Tafel {7. Stoffmuster. Nach einem Stich von Daniel
Marot (f {720).

Der Name Marot kommt in der französischen Kunstgeschichte
des öfteren und zwar schon vor einigen hundert Jahren vor, ohne
daß Über diese KUnstlerfamilie etwas näheres bekannt ist, nur weiß
man, daß sie meist Kupferstecher und Maler waren. Jean Marot
war Architekt, Zeichner und Kupferstecher; nach Gurlitt (Gesch. des
Barockstils, S. {{{) war er {6{9 in Paris geboren, wo er auch {679
starb. Er war als Architekt mehrfach, so an der Kirche der Feuillan-
tinerinuen zu Paris, deren Plan er wahrscheinlich gemeinschaftlich
mit seinem Sohne Daniel schuf, beschäftigt. Später radirte er
mehrere Sammlungen von Palästen, Kirchen, Gärten, Spring-
brunnen u. s. w., zum Theil nach eigener Erfindung, zum Theil
nach anderen Meistern, an denen ihm auch sein Sohn half und
die in einem Werke von {97 Blättern herausgegeben wurden und
unter den Namen der kleinen und großen Marot's bekannt sind.
Blondel bediente sich dieser Platten in der »Architecture francaise«
(erschienen zu Paris {727 und {75{). Die Marot's arbeiteten auch
mit F. Eheuvreu, I. le Pautre und N. Lochin um die wette an
den 22 Blättern, welche den feierlichen Einzug Ludwig XIV. von
{660 vorstellten, sowie in anderen Folgen für das 6rauä Cabinet du
Roi. Sein Sohn

Daniel Marot erblickte in Paris im Jahre {620 das Licht
der Welt und ward, da er ein ausgezeichnetes Talent bekundete, eben-

falls Baumeister, Zeichner und Kupferstecher und nahm als letzterer,
wie bereits oben erwähnt, an den Arbeiten des Vaters lebhaften
Antheil. Er ging alsdann, da er kfugenott war, nach der Verküu-
digung des Ediktes von Nantes, nach Solland und trat daselbst in
den Dienst des Prinzen von Granien und Königs Wilhelm III. von
England; er wurde daselbst vielfach beschäftigt, nach seinen Entwürfen
wurde unter anderem auch der große Audienzsaal in bfaag erbaut
und diesen hat er auch alsdann selbst radirt. Seiner geistreichen
Nadel verdanken wir auch die Abbildungen der Statuen und Vasen
des K. Schlosses Loo. Im Jahre I7{2 kamen zu Amsterdam feine
Stiche in einem Bande, der einige hundert Blätter enthielt, heraus,
der schon zu seiner Zeit als sehr geschmackvoll gerühmt wurde und
brillante, geistreich erfundene Garteuanlagen, Schloßprojekte, Stadt-
thore, Figuren, Grabmäler, Stickereien und Gitter, Kästen, Uhren,
Tapeten, Malereien n. f. w. enthält und Zeugniß von feinem Talent
und feiner unermüdlichen Arbeitslust und Schaffenskraft ablegt. Tr
starb {7{2 in Holland. P. B.

DO

Tafel {8. Fensterstock, Flaschenschrank und Wand-
brunnen, zu dem gothischcn Trinkkeller (Tas. 9) gehörig. (Aus
der Wettbewerbung des bayerischen Kuustgewerbe-Vereins {889.) Preis-
gekrönter Entwurf von Jul. Dictz, München, (vergleiche Tafel 9
und die Abbildungen auf Seite 36 (Ejeft 3 & n) und die untenstehende.

LD

Tafel {9. Weihwasserkessel aus Silber oder Zinn.
(Aus der Wettbewerbung des bayerischen Kunstgewerbe-Vereins {889.)
Preisgekrönter Entwurf von E. Thoma, München.



Tafel 20 6c 2{. Motiv zu einem Tafelaufsatz. (Aus
der Wettbewerbnng des bayerischen Kunstgewerbe-vereins {889.)
Preisgekrönter Entwurf von Fr. Naager, Akademiker, München.

Tisch, zu dem gothischen Trinkkeller (Tafel 9) gehörig.

Entworfen von Maler Th. waltjen.

hierzu als Beilage: „Beiblatt" lTl!. 5.

verantw. Red.: Prof. £. Smeliii. — Hcrausgegeb. v. baver. lumstgewcrbeverein. — Druck u. Loinin.-Verl. von Irnorr H lbirth in München.
 
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