Bredius, Abraham [Bearb.]: Künstlerinventare: Urkunden zur Geschichte der holländischen Kunst des XVIten, XVIIten und XVIIIten Jahrhunderts (Band 1) (Haag, 1915)

88

DOÖMEK.

l. ) 1700. 4. Mai.

Testament von Lambert Doomer, Konstschilder, wohnhaft auf
der Rosengracht, körperlich gesund.

Er widerruft seine frühern Testamente.

Seiner Schwester Geertje Domers, Witwe von Jasper de Wachter
zu seinen Lebzeiten blokemaker, vermacht er fl. 600, die er ihr
gelielien hat.

Seiner Nichte Geertruyd Yoster ein ebenhölzernes Kästchen,
das Porträt seiner Mutter, auf dem sie Fische reinigt (Inventar
Nr. 68), drei weitere Bildnisse, eines von ihm selbst, aufdemer
ein Figiirchen in der Hand hält, und die seiner beiden Ehefrauen
(Inventar Nrn. 2 und 40) und endlich die geschnitzten Bildnisse
von seines, des Testateurs, Yater uud Mutter.

Seinem Neffen Hermanus Voster die beiden von Rembrandt
gemalten Bildnisse seines, des Testateurs, Yaters und Mutter
(Inventar Nr. 38), sowie sein eigenes, durch Drost gemaltes
Porträt mit dem clapmutsje (Bierkanne) (Inventar Nr. 39).

Fiir alles weitere setzt er Geertruyd und Hermanus Yoster zu
alleinigen Erben ein J).

(Er unterzeichnet mit bebender Hand).

m. ) c—- 30. Juni.

Lambert Doonaer, der inzwischen zum zweiten Male Witwer
geworden war, wohnhaft auf der Rosengracht, krank zu Bette
liegend, jedoch bei gutem Yerstand, ernennt an seiner Stelle zu
Yormiindern iiber die minderjährigen Kinder seiner verstorbenen
Schwester, Agnietje Domer, Witwe von Jacob Brandt, seinen
Schwager Wynant Yorster und Gerrit Doedensz Kalf, seinen
guten Bekannten.

Zugleich bestimmt er zu Testamentsvollstreckern Wynant
Yorster, Gerrit Doedensz J\alf und Joannes van Hoven 1 2). (Yergl.
das Inventar).

1) Prot. Not. N. Bronwer, Amsterdam.

2) Prot. Not. P. Carel, Amsterdam.