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Bredius, Abraham [Bearb.]
Künstlerinventare: Urkunden zur Geschichte der holländischen Kunst des XVIten, XVIIten und XVIIIten Jahrhunderts (Band 1) — Haag, 1915

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https://doi.org/10.11588/diglit.33476#0317

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INVENTÄR VON JAN CHRISTIÄENSZ MICKER.

Jan Micker ist uns vor allem bekannt durck seinen selir
yerdienstvollen Plan von Amsterdam aus der Vogelscbau,
der das Stadtbild so wiedergiebt, wie es im 16. Jahr-
hundert ausgesehen hat. x) Mit Recht bemerkt Kramm,
dass der Ktinstler hier trefflich („uitmuntend en bedrieglijk”)
Licht und Schatten wiedergegeben habe, und er setzt hinzu,
„dat deze kunstenaar in den rang der bekwame schilders
een meerdere yermelding verdient.” Ausführlich beschreibt
Kramm sodann ein ihm bekanntes Bild des Meisters, einen
Turmbau von Babel, und bemerkt endlick, dass einige von
Mickers Bildern einst fiir Erühwerke von Jan Baptist Weenix
gehalten worden seien. Dieser ist nach Houbraken (II, S. 77)
Mickers Schiiler gewesen.

Auch wir vermögen nur eine beschränkte Anzahl von
Werken Jan Mickers nachzuweisen. Ein von ihm bevor-
zugtes Thema sche'int die Darstellung des „schmalen und des
breiten Weges” gewesen zu sein. Bilder, die diesen Vorwurf
behandeln, befinden sich bei Mr. J. W. des Tombe, Kloos-
terpark, de Bildt (friiher in der Sannnlung des Tombe im
Haag; bezeichnet), in der Sammlung Kresinski in Warschau
(bezeichnet), sowie in der Lakenhal in Leiden (Kat. 1908
Nr. 111 als Holländische Schule des 17. Jahrhunderts). Micker
liebt es, seine Bilder mit unzähligen kleinen Eigürchen zu
füllen, wie z. B. auf einer Darstellung des Zuges der Isra-
eliten durch das rote Meer und des Hnterganges von Pharao ,
früher (1887) bei Herrn Wildschut in Purmerend, dann in der
Sammlung Semenow in St. Petersburg (Kat. 1906 Nr. 339)

1) Micker benutzte hiezu den 1536 entstandenen berühmten Holz-
schnittplan des Cornelis Anthonisz. Das „Micker fecit” bezeichnete
Bild befindet sich hente im st'ädtischen Archiv in Amsterdam.
 
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