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Brunn, Heinrich von
Geschichte der griechischen Künstler (Band 1): Die Bildhauer — Stuttgart, 1889

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https://doi.org/10.11588/diglit.4968#0198

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194

Die Bildhauer.

Diese Dreifüsse (an diesen waren nemlich die Figuren angebracht) sind grösser
als die anderen, wegen des messenischen Krieges geweiheten, und wurden
wegen des Sieges bei Aegospotamoi aufgestellt." — Zu den hier genannten
Künstlern füge ich die Reihe der Schüler Polyklet's, wie sie Plinius1) aufzählt:
Polycletus discipulos habuit Argium Asopodorum (d. h. wie Thiersch gewiss
richtig vermuthet, Asopodor aus Argos), Alexim, Aristiden, Phrynonem,
Dinonem, Athenodorum, De nie an Glitorium. Endlich treten mit
diesen Künstlern nach anderen Zeugnissen aucli N auky des und Periklet in
Verbindung. Wir haben also hier achtzehn Künstler, welche als Schüler des
Polyklet oder wegen ihrer Thätigkeit an den angeführten Weihgeschenken
sämmtlich um die Zeit der OOsten Olympiade und etwas später am Leben waren:

Ueber die meisten dieser Künstler können wir kurz hinweggehen. Piso
ist bereits unter den Nachfolgern des Kritios, Theokosmos unter den Schülern
des Phidias angeführt worden. Alexis. Aristandros, Asopodoros,
Athenodoros, Demeas (dorisch Dameas), Dino, Tisandros werden
ausser in den angeführten Stellen nicht genannt.

Dem Phryno wollte Visconti-) eine kleine in Lokri gefundene Bronze-
statue eines Priesters beilegen, deren marmorne Basis in alter guter Schrift
den Namen (DPYNOS zeigt. Die verschiedene Endung des Namens bei
Plinius und der Mangel des Verbum enohjae erlauben indessen nicht, dieser
Vermuthung beizustimmen.

Aristides machte Vier- und Zweigespanne: Plin. 34, 72. Ein Aristides
brachte ferner an den Schranken für das Wagenrennen in Olympia, welche
zuerst von Kleoetas kunstreich eingerichtet waren, mehrere Verbesserungen an:
Paus. VI, 20, 14. Dass dieser der Schüler des Polyklet war, wird zwar nicht
gesagt, ist aber nicht unwahrscheinlich.

Kanachos wird von Plinius unter den Künstlern der Dosten Olympiade
angeführt: 34, 50. Dass er Schüler des Polyklet und Sikyonier war (und als
solcher vielleicht mit dem älteren, berühmteren Kanachos in Familienzusammen-
hang steht), ersehen wir aus Pausanias VI, 13, 7. Ausser den Statuen in
Delphi kennen wir von ihm nur eine Statue des Bykelos, der zuerst unter den
Sikyoniern im Faustkampie der Knaben zu Olympia gesiegt hatte. Daraus er-
giebt sich, dass der sonst unbekannte Künstler Asterio, eines Aeschylos Sohn,
später leben musste: denn sein Werk war die Statue des Sikyoniers Ghaereas,
Sohnes des Chaeremon. welcher in derselben Kampfart gesiegt hatte: VI, 3, lj

Alexis

Alypos

Antiphanes

Aristandros

Aristides

Asopodoros

Athenodoros

Dameas

Dino

Theokosmos
Tisandros

Kanachos

Naukydes

Patrokles

Periklet

Phryno

Piso

Polyklet

J) 34, 50. 2) Mus. PCI. III, p. 245 zu T. 4<J.
 
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