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Brunn, Heinrich von
Geschichte der griechischen Künstler (Band 1): Die Bildhauer — Stuttgart, 1889

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https://doi.org/10.11588/diglit.4968#0425

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VI. Die griechische Kunst zur Zeit der römischen Herrschaft.

421

Sonnengottes geweiht ist. Wir bewunderten in der Werkstatt die ausgezeichnete
Aehnlichkeit nicht nur im Thon, sondern schon in den ganz kleinen Stäbchen,
welche das Erste bei der Anlage des Werkes waren (die Grundlage des Modells
bildeten). An dieser Statue erkannte man, dass die Kunde des Erzgusses unter-
gegangen war, obwohl Nero bereit war, Gold und Silber herzugeben, und Zenodor
in der Kenntniss des Bildens (Modellirens) und Cisellirens keinem der Alten
nachgesetzt wurde. Als er die Statue für die Arverner machte, arbeitete er für
Dubius Avitus, den damaligen Vorsteher der Provinz, eine Copie zweier von
der Hand des Kaiamis cisellirter Becher, welche dessen Oheim Gassius Silanus
von seinem Schüler Germanicus Caesar, weil sie ihm besonders getielen, zum
Geschenk erhalten hatte; und die Nachbildung war so treu, dass man kaum
irgend einen Unterschied in der Kunst bemerkte. Um wie viel bedeutender also
Zenodor war, um so mehr erkennt man den Verfall in der Kunst der Erz-
behandlung."

Die übrigen Künstler in Griechenland.

Demetrios, Sohn des Demetrios, machte in Sparta die Ehrenstatue
einer römischen Magistratsperson, Paulinus, so wie ein Relief, welches ein spar-
tanisches Mädchen weihte. Sein Name lautet in der Inschrift der ersteren (G.
I. Gr. n. 1330): AHMHTPIOC

AHMHTPIOY
EnOIEI

auf dem zweiten Werke (n. 1409):

AHMHTPIOY IOY 3TAY1>H

d. i. ^IrjfiTjToiov [t[ov Ji]^i]T^lov yXvqii'].
Aurelius Nicephorus. Sein Name findet sich auf der fragmentirten
Inschrift einer Ehrenstatue in Sparta: G. L Gr. n. 1402:

AYP N€IKH4)OPOY3 EnOIEI

d. i. Avq. N£ixrj(f,ÖQo{i;} Keixtjrfögov ingia.

[Hephaestos wird von Welcher (Rh. Mus. N. F. VI, S. 383) für einen Künstler
gehalten, indem er in der Inschrift einer Basis von Epidauros AOAlETOYil TX
die letzten Buchstaben als Sigle für Ti/yr\ nimmt. Die Zweifel, welche sich da-
gegen erheben lassen, werden dadurch verstärkt, dass Pouqueville anstatt TX
die Lesart XAIPE bietet, Villoison TX ganz weglässt: G. I. Gr. n. 1179.]

Thrason, aus Pellene, machte ein von Flavius Athenagoras der Aphrodite
geweihtes Geschenk, sofern wir mit Recht am Ende der darauf bezüglichen In-
schrift BiiolajOQv ergänzen: OAAßiOC

AGHNArO

PAC I6P6Y

CAi])POAI

THCAN

60HKGN

©PACflN
riEAAHNEYC

C. I. Gr. n. 1823. Die Inschrift stammt aus Buthroton in Epirus, und scheint
nicht älter als das zweite Jahrhundert n. Chr.

Unter den athenischen Künstlern haben wir schon einige angeführt, welche
 
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