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Burger, Fritz [Editor]
Die Villen des Andrea Palladio: ein Beitrag zur Entwicklungsgeschichte der Renaissance-Architektur — Leipzig, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.30359#0032

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I. Die Jugendwerke.

1. Die Villa Godi Porto in Lonedo.

(Taf. II, 3 u. III, 1.)

Hochoben auf einem der Hügelrücken, die als Äusläufer der Älpen
die lieblichen Täler umsäumen, durch die die Etsdi ihre mäditigen Fluten
eilend wälzt, steht die älteste Villa Palladios.') Der Ort war schon zu
Zeiten der Römer berühmt. Ezzelino da Romano hat sich 1250 in dieser

*) Die Villa liegt zwisdien Lonedo und Fara, nördlidi der Landstraße, die
von Thiene nach Bassano führt; weiteres Palladio a. a. O., II, 65. Eine widi-
tige Quelle ist Paolo Gualdo, Vita di Ändrea Palladio, 1616. Gualdo benutzt die
Äufzeidinungen seines Vaters Giuseppe, der 1521—72 Zeitgenosse Palladios war;
ferner Scamozzi, le fabbridie ed i disegni di Ändrea Palladio, Vicenza 1778, II,
23 und Taf. XIII, XIV, XV. Francesco Milizia, Memorie degli architetti antichi
e moderni, Parma 1781, II. Bei den vorwiegend didaktischen Zwecken des Sca-
mozzischen Budies tritt die Geschichte der einzelnen Bauten ganz zurüdr. Die
Differenzen der Masse zwisdien Scamozzi's und Palladios Rekonstruktions-
entwürfen illustriert vortrefflich die Palladioausgabe von Chapuy, Paris 1842. Mehr
den Tatsadien Rechnung tragend; Temanza, Ändrea Palladio, 1762; eine großartige
Neuausgabe des Scamozzisdien Buches: le fabbridie e i disegni di Ändrea Pal-
ladio e le terme, nuova edizione foggiata sulla vicentinea di Bertotti Scamozzi
ampl. dal cav. Celestino Foppiani, Torino 1845 mit ergänzenden Änmerkungen.
Ä. Magrini, Memorie intorno la vita e le opere di Palladio, Padova 1845.
Ferner Filippo Scolari, Della vita e delle opere dell’ardiitetto Vincenzo Scamozzi,
giuntevi le notizie di Ändrea Palladio, Milano 1880. Idi zitiere von den vielen
Palladioausgaben und Publikationen jeweils nur die, die für das betreffende
Monument neues beigebradit haben. Die neueste englisdie Palladiobiographie
von Fletcher, Ä. Palladio, His life and works, die sidi bei Behandlung der
Villen auf ein kritikloses Exzerpt aus Scamozzi beschränkt, ist ganz entbehrlich.
Übrigens wäre ähnlidies fast von allen neueren Werken über Palladio, besonders
dem größten, von Magrini, zu sagen. Die Villen Palladios sind nach ihrem
heutigen Zustand von niemand untersucht und aufgenommen — gesdiweige nach
historisch-künstlerisdiem Gesiditspunkt gewürdigt — worden. Vielfadi ist sogar

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