kiinstlerische Wirkung der Gruppe abgeleitet. Man könnte von einem
mimischen Äntagonismus der Massen sprechen, wenn nidit Umriß und
Dekoration in ihrer starren Ruhe dem Eindruck der Bewegung entgegen
wirkten.
Die Loggia vor der sala grande ist durdi einen sechssäuligen, die
ganze Gebäudehöhe einnehmenden Portikus mit schönem Giebel abge-
schlossen, dessen reidhe Schattenwirkung einen sehr ansprechenden Kon-
trast zu den edel proportionierten Flächen an den Seiten erzielt. Um den
Fortsdiritt in der Gruppierung der Massen ridhtig einzusdiätzen, bedarf
es nur eines Vergleiches mit der älteren Villa von Cicogna.1) Leider
sind die feinen Verhältnisse heute durch Änbauten, die die Flügel
nadi vorne verlängern, beeinträchtigt. Äudi sind die Flügelbauten, selbst
nicht ganz der Originalzeichnung Palladios folgend, näher nadi der
Mitte zu herangerückt. Ebenso hat die Freitreppe später einen anderen
Äufbau erhalten (Taf. XLI, 1), die Rückseite ist überhaupt nidit zur
Äusführung gelangt.
Der Grundriß des Hauptbaues ist ähnlich dem der Villa in Pojana,
nur sind die Masse etwas geringer. Die an die Loggia sidi ansdilie-
ßenden beiden Säle werden heute durdi eine in der Mitte eingebaute
Wand in je zwei Räume geteilt. Die sala grande ist schmucklos.
Von der Dekoration des Giallo Fiorentino, der nadi Palladio die Villa
ausgesdimückt haben soll, war sdion zu Scamozzis Zeiten nichts mehr
erhalten.
8. Die Villa in Meledo.
(Taf. 11,1, XXII, 2, XLIV.l, XLV u. XLVI; Textbild am SdiluB.)
Äudi Meledo,2) an der Brendola südwestlich von Vicenza in die
Äusläufer der Monti Berici gelagert, war einst ein stark befestigtes
vicentinisdhes Kastell, das der edlen Familie der Pandicampi ge-
>) Palladio, II, 62. Siehe Taf. VI, 3.
“) S. Palladio, II, 60; Scaraozzi, III, 12,Taf.IV—VI; Temanza, XXIII; Magrini, 74,
audi Vasari erwähnt die Villa: „Ä Meledo altresi ha principiato al conte Francesco
Trissino e Lodovico suo fratello un magnifico palazzo sopra un colle assai ri-
levato con molti spartimenti di Logge, Scale e altre comodita da Villa“. Doch
kann er die Villa nidit selbst gesehen haben, da sie damals nodi nidit „con molti
spartimenti“ errichtet war.
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mimischen Äntagonismus der Massen sprechen, wenn nidit Umriß und
Dekoration in ihrer starren Ruhe dem Eindruck der Bewegung entgegen
wirkten.
Die Loggia vor der sala grande ist durdi einen sechssäuligen, die
ganze Gebäudehöhe einnehmenden Portikus mit schönem Giebel abge-
schlossen, dessen reidhe Schattenwirkung einen sehr ansprechenden Kon-
trast zu den edel proportionierten Flächen an den Seiten erzielt. Um den
Fortsdiritt in der Gruppierung der Massen ridhtig einzusdiätzen, bedarf
es nur eines Vergleiches mit der älteren Villa von Cicogna.1) Leider
sind die feinen Verhältnisse heute durch Änbauten, die die Flügel
nadi vorne verlängern, beeinträchtigt. Äudi sind die Flügelbauten, selbst
nicht ganz der Originalzeichnung Palladios folgend, näher nadi der
Mitte zu herangerückt. Ebenso hat die Freitreppe später einen anderen
Äufbau erhalten (Taf. XLI, 1), die Rückseite ist überhaupt nidit zur
Äusführung gelangt.
Der Grundriß des Hauptbaues ist ähnlich dem der Villa in Pojana,
nur sind die Masse etwas geringer. Die an die Loggia sidi ansdilie-
ßenden beiden Säle werden heute durdi eine in der Mitte eingebaute
Wand in je zwei Räume geteilt. Die sala grande ist schmucklos.
Von der Dekoration des Giallo Fiorentino, der nadi Palladio die Villa
ausgesdimückt haben soll, war sdion zu Scamozzis Zeiten nichts mehr
erhalten.
8. Die Villa in Meledo.
(Taf. 11,1, XXII, 2, XLIV.l, XLV u. XLVI; Textbild am SdiluB.)
Äudi Meledo,2) an der Brendola südwestlich von Vicenza in die
Äusläufer der Monti Berici gelagert, war einst ein stark befestigtes
vicentinisdhes Kastell, das der edlen Familie der Pandicampi ge-
>) Palladio, II, 62. Siehe Taf. VI, 3.
“) S. Palladio, II, 60; Scaraozzi, III, 12,Taf.IV—VI; Temanza, XXIII; Magrini, 74,
audi Vasari erwähnt die Villa: „Ä Meledo altresi ha principiato al conte Francesco
Trissino e Lodovico suo fratello un magnifico palazzo sopra un colle assai ri-
levato con molti spartimenti di Logge, Scale e altre comodita da Villa“. Doch
kann er die Villa nidit selbst gesehen haben, da sie damals nodi nidit „con molti
spartimenti“ errichtet war.
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