fadiste. Die quadratisdie sala grande ist durdi die an der Eingangs-
wand eingebauten Treppenräume in den Grundlinien etwas belebt.
Die daran links und redits sidi ansdiließenden Räume sind von der
Längsseite durch eine Tür mit dem in den Fluditlinien der Nordfassade
liegenden Ökonomietrakt verbunden, dessen Säulenhallen, nach Siiden
sidi öffnend, einen Hof bilden, in den die Hauptfassade hineinragt.
Durch einen kräftigen Sockel energisch emporgehoben, bilden die Flügel
der Fassade durdi die Verminderung der Fensterzahl eine ruhige Flädie,
die einen willommenen Kontrast zu den bewegteren Linien des sdiatten-
reidien Portikus des Mittelteils ergibt. Das künstlerische Prinzip der
Villa in Bagnolo begegnet uns hier in einer vereinfachten, aber auch
veredelten Gestalt. Än der Nordseite ist das Grundmotiv der Haupt-
fassade in vereinfachter Form wiederholt. Von dem Hof und den
ökonomiegebäuden ist übrigens, entgegen dem Bericht Scamozzis,
der Ostfliigel mit Säulenportikus ganz ausgeführt worden und heute
noch erhalten (Taf. XV, l).1)
Im Grundriß und in der Fassadenbildung mit den genannten Bauten
aufs engste verwandt ist: die Villa des Pietro Caldogno in Cal-
dogno2). Der Bau ist laut Insdirift 1570 datiert, also in dem
Jahr errichtet worden, als Palladios Ärchitekturbuch ersdiien. Es
ist daher wohl möglidi, daß diese Villa, trotzdem sie von Palladio
nidit erwähnt wird, doch auf ihn (indirekt) zurückgeht. Die Fassade
stimmt mit der der Villa in Finale in der Gesamtanlage genau über-
ein, nur ist hier durdi das Rustikamauerwerk des Mitteltraktes der
Kontrast in der Fassade nach Änalogie der Villa in Bagnolo verstärkt.
Die Vergröberung der Proportionen im Ganzen wie im Detail (man
vergleiche besonders die bei Scamozzi angegebenen Gesimse) nimmt
der Villa jene schlichte Änmut und Eleganz, die das Urbild besitzt.
Äudi hätte Palladio niemals die Sockellinien durch die Fenster so rück-
siditslos durchschnitten. Im Grundriß fällt das mangelnde Verständnis
für Palladios feine Raumproportionen auf. Man wird daher, trotz der
Verwandtschaft der Villa mit der in Finale, in dem Bau eine leidit
variierte Kopie palladianischer Komposition zu sehen haben. Im
') Siehe Scamozzi, a. a. 0.36.
*) Siehe Scamozzi, a. a. 0. II, 53, Taf. XLIII—XLV.
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wand eingebauten Treppenräume in den Grundlinien etwas belebt.
Die daran links und redits sidi ansdiließenden Räume sind von der
Längsseite durch eine Tür mit dem in den Fluditlinien der Nordfassade
liegenden Ökonomietrakt verbunden, dessen Säulenhallen, nach Siiden
sidi öffnend, einen Hof bilden, in den die Hauptfassade hineinragt.
Durch einen kräftigen Sockel energisch emporgehoben, bilden die Flügel
der Fassade durdi die Verminderung der Fensterzahl eine ruhige Flädie,
die einen willommenen Kontrast zu den bewegteren Linien des sdiatten-
reidien Portikus des Mittelteils ergibt. Das künstlerische Prinzip der
Villa in Bagnolo begegnet uns hier in einer vereinfachten, aber auch
veredelten Gestalt. Än der Nordseite ist das Grundmotiv der Haupt-
fassade in vereinfachter Form wiederholt. Von dem Hof und den
ökonomiegebäuden ist übrigens, entgegen dem Bericht Scamozzis,
der Ostfliigel mit Säulenportikus ganz ausgeführt worden und heute
noch erhalten (Taf. XV, l).1)
Im Grundriß und in der Fassadenbildung mit den genannten Bauten
aufs engste verwandt ist: die Villa des Pietro Caldogno in Cal-
dogno2). Der Bau ist laut Insdirift 1570 datiert, also in dem
Jahr errichtet worden, als Palladios Ärchitekturbuch ersdiien. Es
ist daher wohl möglidi, daß diese Villa, trotzdem sie von Palladio
nidit erwähnt wird, doch auf ihn (indirekt) zurückgeht. Die Fassade
stimmt mit der der Villa in Finale in der Gesamtanlage genau über-
ein, nur ist hier durdi das Rustikamauerwerk des Mitteltraktes der
Kontrast in der Fassade nach Änalogie der Villa in Bagnolo verstärkt.
Die Vergröberung der Proportionen im Ganzen wie im Detail (man
vergleiche besonders die bei Scamozzi angegebenen Gesimse) nimmt
der Villa jene schlichte Änmut und Eleganz, die das Urbild besitzt.
Äudi hätte Palladio niemals die Sockellinien durch die Fenster so rück-
siditslos durchschnitten. Im Grundriß fällt das mangelnde Verständnis
für Palladios feine Raumproportionen auf. Man wird daher, trotz der
Verwandtschaft der Villa mit der in Finale, in dem Bau eine leidit
variierte Kopie palladianischer Komposition zu sehen haben. Im
') Siehe Scamozzi, a. a. 0.36.
*) Siehe Scamozzi, a. a. 0. II, 53, Taf. XLIII—XLV.
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