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Burger, Fritz [Editor]
Die Villen des Andrea Palladio: ein Beitrag zur Entwicklungsgeschichte der Renaissance-Architektur — Leipzig, 1909

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.30359#0120

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die bei Stadtpalästen übliche Treppenanlage. Die Räume sind nidit
groß, haben aber teilweise einen intimen Reiz, den man sonst in den
Villen Palladios nidit findet. Der Freskensdimuck sämtlicher Räume,
aus der Blütezeit venezianisdier Malerei stammend, ist ganz vorzüg-
lidi erhalten. Der großartige Ziergarten drückt etwas auf den Bau,
statt seine monumentale Wirkung zu verstärken. Die Villa kommt
heute zu tief zu liegen. In der Villa Maser u. a. werden durdi ge-
schickte Terrainausnützung derartige Mängel vermieden.

6. Die Villa Barbaro-Maser.

(Taf. XXX, 2, XXXIX, 1 u. XL,2.)

Neben der Rotonda ist die Villa Maser eine der bekanntesten
und gepriesensten Schöpfungen Palladios.1) Das verdankt sie mehr
der vorzüglidien Erhaltung ihrer köstlichen Innendekoration, als ihrer
äußeren, relativ sdilichten Gestalt Die spätere großartige barodce
Gartenanlage sudit zwar durch Einbeziehung eines großen Teiles des
umgebenden Terrains die monumentale Ersdieinung der Villa zu heben
und ihr ein fürstliches Gepräge zu verleihen. Äber die viel verschlungenen
Linien und Bosketts passen nicht recht zu der fast altertümlidien Strenge
und kindlidien Befangenheit des Baues.

Än einem sanft ansteigenden Hügel, ganz in der Nähe Äsolos,
des berühmten Fürstensitzes Caterina Cornaros, wurde die Villa von
zwei angesehenen Venezianern, Daniele und Marcantonio Barbaro, wohl

*) Über die Villa Maser, Palladio, a. a. 0., II, 51. Vasari erwähnt die Villa
bei der Lebensbeschreibung Sansovinos, VII, 530. Temanza, a. a. 0., 316 u. 381;
Francesco Milizia, a. a. 0., II, 40; fl.B.Scamozzi, a. a. 0., III, 26 u. IV, 22; Fil. Scolari,
a. a. 0., 16 u. 153. Giacomo Zanella, a. a. 0., 51; Ridolfi, a. a. O., I, 389, Bottari e
Ticozzi, Raccolta di lettere sulla pittura, scultura e architettura, Milano, 1822, VII,
59—61, Ä. L. Lanzi, Storia pittorica d’Italia, Bassano, 1809, III, 174, Cicogna,
Iscrizioni Veneziane, IV, 147 undZanetti, delia pittura veneziana, 1771, V, lib. II, 162,
Caccianiga, Ricordo della provincia di Treviso, 1874, cap. LI, 297. Charles Yriarte,
Revue des deux Mondes, 1. September 1873 und in La vie d’un patricien de
Venise, Gazette des beaux arts, 1. Mai und 1. Äugust 1878. In diesen Ärbeiten
sind aufs ausführlidiste die Fresken ihrem Inhalt nadi beschrieben und begnüge
ich mich hierauf zu verweisen, siehe auch Pietro Caliari, Paolo Veronese, Roma
1888 , 77ff.

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