Rom und Venedig vermittelt. Man behielt den strengen Organismus
der römischen Bauten bei, steigerte aber die dekorative Pradit der
Säulen, die jetzt einen tektonischen Bezug zum Baukern erhalten.
Bagnolo will nicht durdi den Organismus, sondern den farbigen Kon-
trast der Flächen wirken, mit dem auch teilweise der Meister der Villa
Borghese operiert
Raumbildung.
Die räumliche Gliederung der Villen ist abhängig von der regel-
mäßigen Form des Äußenbaues. Malerische Tendenzen wird man
natürlidi auch hier finden. In den älteren Bauten zunädhst nur starre
Regelmäßig!;eit ohne weitere künstlerisdheÄbsiditen. Die Raumgliederung
in Lonedo (Taf. 111,1) ist nichts anderes als die Einteilung einer recht-
eckigen Grundrißform in annähernd gleich große Rechtecke, als sei die
Raumgruppierung nur Sadie des Lineals. Ähnliches auch nodi in Ängarano
(Taf. IV). Die Loggia ist hier ebenso breit wie die sala grande. Später
dagegen ist Palladio streng auf einen möglidhst reichen Ädisenwechsel
bedacht, eine stets sich verändernde Bewegung, die nie den Eindruck
eines übersichtlichen räumlidien Organismus aufkommen läßt. Die
Loggia ist stark in dieBreite gezogen, sodaß der unvermittelte Ädisen-
wedisel in der sala grande überraschend wirkt. Oft steigert der lange
schmale Verbindungsgang zwisdhen der Loggia und sala grande die
Größenverhältnisse der letzteren. Eine reidie Differenzierung der
Raumproportionen ist mitbestimmend für die Grundrißanlage. Deshalb
sdheinen zwisdien den großen Seitenräumen immer wieder kleinere
Kabinette mit zierlichen Grotesken eingeschoben (Rotonda, Fratta Po-
lesine u. a.). Dodi nie ein Ineinanderströmen der Räume, sondern wie
im Äußenbau sdiarfe Trennung. In der Rotonda wird die Kuppel ab-
sichtlich von den als Passagen gedaditen Räumen isoliert, obwohl
diese in die räumliche Gesamtwirkung mit einbezogen sind(Taf. XVII,1).
Palladio kennt keine Raumdynamik. Äudi in S. Giorgio Maggiore ist
der Kuppelraum durdi Mauervorsprünge isoliert.
Die dekorativen und repräsentativen Räume nehmen an Umfang
und Äusdehnung zu und sudien eine direkte Verbindung mit dem um-
i m
der römischen Bauten bei, steigerte aber die dekorative Pradit der
Säulen, die jetzt einen tektonischen Bezug zum Baukern erhalten.
Bagnolo will nicht durdi den Organismus, sondern den farbigen Kon-
trast der Flächen wirken, mit dem auch teilweise der Meister der Villa
Borghese operiert
Raumbildung.
Die räumliche Gliederung der Villen ist abhängig von der regel-
mäßigen Form des Äußenbaues. Malerische Tendenzen wird man
natürlidi auch hier finden. In den älteren Bauten zunädhst nur starre
Regelmäßig!;eit ohne weitere künstlerisdheÄbsiditen. Die Raumgliederung
in Lonedo (Taf. 111,1) ist nichts anderes als die Einteilung einer recht-
eckigen Grundrißform in annähernd gleich große Rechtecke, als sei die
Raumgruppierung nur Sadie des Lineals. Ähnliches auch nodi in Ängarano
(Taf. IV). Die Loggia ist hier ebenso breit wie die sala grande. Später
dagegen ist Palladio streng auf einen möglidhst reichen Ädisenwechsel
bedacht, eine stets sich verändernde Bewegung, die nie den Eindruck
eines übersichtlichen räumlidien Organismus aufkommen läßt. Die
Loggia ist stark in dieBreite gezogen, sodaß der unvermittelte Ädisen-
wedisel in der sala grande überraschend wirkt. Oft steigert der lange
schmale Verbindungsgang zwisdhen der Loggia und sala grande die
Größenverhältnisse der letzteren. Eine reidie Differenzierung der
Raumproportionen ist mitbestimmend für die Grundrißanlage. Deshalb
sdheinen zwisdien den großen Seitenräumen immer wieder kleinere
Kabinette mit zierlichen Grotesken eingeschoben (Rotonda, Fratta Po-
lesine u. a.). Dodi nie ein Ineinanderströmen der Räume, sondern wie
im Äußenbau sdiarfe Trennung. In der Rotonda wird die Kuppel ab-
sichtlich von den als Passagen gedaditen Räumen isoliert, obwohl
diese in die räumliche Gesamtwirkung mit einbezogen sind(Taf. XVII,1).
Palladio kennt keine Raumdynamik. Äudi in S. Giorgio Maggiore ist
der Kuppelraum durdi Mauervorsprünge isoliert.
Die dekorativen und repräsentativen Räume nehmen an Umfang
und Äusdehnung zu und sudien eine direkte Verbindung mit dem um-
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