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Burger, Fritz [Hrsg.]
Die Villen des Andrea Palladio: ein Beitrag zur Entwicklungsgeschichte der Renaissance-Architektur — Leipzig, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.30359#0126

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questi avuta l’ultirna mano, ed erano insieme avvolti come giä prossimi
a farne edizione .*)

Es handelte sich hier augenscheinlidi ganz allgemein um eine größere
Serie Originalzeidinungen Palladios, unter denen man natürlich vor allem
Pläne für die Villa selbst vermutete, doch fanden sidi größere Entwürfe
nicht in dem Burlingtonkodex. Nur zwei kleinere Skizzen, die jedenfalls
Variationen des Grundrisses des Mitteltraktes darstellen, sind hier zu
nennen. Ob sie aber von Palladio sind, erscheint mir zweifelhaft. Am
ehesten könnte der erste Entwurf (XXXIX, 2) mit Palladio in Verbin-
dung gebradit werden. Wenn man die seitlich nadi den Hallen hin-
führenden Treppen zur Orientierung nimmt, ist hier an Stelle des nach
den Wohnräumen führenden Verbindungsganges eine vierte große Halle
mit Säulenstellungen an den Wänden der Queradise getreten, durdi
die man in die Wohnräume gelangte. Doch ist die etwas zu kompli-
zierte, gesudite Raumeinteilung verdächtig.

Mehr scheint sich der zweite Entwurf (Burlingtonkodex XVI, 19) den
Lageverhältnissen der Villa anzuschließen; auch hier ist wohl das Veriangen
nach einer monumentaleren Äusgestaltung der Eingangshallen maßgebend
für die mehr zentralisierte Grundform gewesen. Bedenklich erscheint
aber die Überwölbung der in den oblongen Hauptsaal eingebauten
quadratisdien Mittelmauer mit der sehr dilettantischen Eddösung.

7. Dic Villa in Fratta Polesine.

(Taf. XLI, 1, XLII, 2 u. XLIII.l.)

Die Villa „Badoer“ zwisdien Montagnana und Rovigo, an einem
kleinen Nebenfluß der Etsch gelegen, steht auf historisdiem Boden.
Sdion Ezzelino da Romano, der berühmteste und gefürditetste Con-
dottiere Oberitaliens, hatte hier im 13. Jahrhundert ein Kastell erriditet,
über dessen Grundmauern sidi augensdieinlidi die Villa erhebt.2) Pal-
ladio nimmt ausnahmsweise selbst hierauf Bezug: „La seguente Fabrica
e del Magnifico Signor Francesco Badoero nel Polesine ad un luogo
detto ia Frata, in un sito alquanto rileuato, e bagnata da un ramo dell’

:) Möglicherweise sind hier auch ganz allgemein Zeichnungen des Palladio
gemeint, die mit der Villa selber aber nichts zu tun hatten.

a) Siehe Palladio, a.a.O., II, 48; Scamozzi, III, 57, Taf.XLI, XLIIu.XLIII.

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