mente des Kastelltypus und ein sdiwadier Sockel. Die Flügel in zwei
gegenüber dem Mittelteil kleinliche Motive geteilt, von denen nur das
innere dem architektonischen Organismus angegliedert ist. In dem
doppelgeschossigen Portikus sehr weite Säulenstellung, die den Ein-
druck eines lodreren Gefüges macht, das auf das Gedränge an den
Seiten keine Riicksicht nimmt. Die unteren Säulen ersdieinen größer
als die oberen, so daß die Bewegung nadr oben erlahmt. Ein etwas
sdiwerfälliges Äufrichten des Baukörpers. Die imaginären Sehlinien
der oberen Fensterabsdhliisse unterstiitzen diese Wirkung. Die un-
gegliederten Turmrudimente bleiben in ihrer Bewegung neutral. In
Miega sdiwinden diese: an ihre Stelle treten die Fliigel als breite,
mit dem schattenreidien Mittelteil kontrastierende und dodh organisch
mit ihm verbundene Flädien. Kräftiger Sockel, enge Säulenstellung.
Energische Zusammenfassung des Portikus nadi der Mitte: die beiden
mittelsten Säulen etwas weiter auseinandergeriickt, an der Seite je
ein gekuppeltes Säulenpaar. Steigerung der Bewegung nadi oben.
Obgleidi die oberen Säulen kiirzer sind als die unteren, bringen sie
dodi intensivere Äufwärtsbewegung durdi die stärkere Verjiingung
und Einfiigung eines den Portikus erhöhenden Mauersockels zum
Äusdruck (statt der verwirrenden und verkleinernden Balustrade).
Widitig ist auch die Verringerung der Fensterhöhe, wodurdi die durch
die Fensterstiirze gebildete imaginäre Sehlinie unterhalb der Säulen-
mitte hingefiihrt und der Eindruck des sieghaften Überwindens eines
angedeuteten Widerstandes erreidit wird. Älso audi hier Klärung,
Zusammenfassung der Teile des kompositionellen Organismus, sowie
Steigerung seiner Bewegung. Man fühlt schon mehr eine straffe
Zucht des Könnens. Ungesdiiddichkeiten in der Verwirklichung dieses
Kompositionsgedankens sind in Bagnolo und auch in der Villa Foscari
zu bemerken. In derVilla in Bagnolo (Taf.XLII) wird die Mauerflädie
durdi die Fenster fast ohne Riicksicht auf den zu kleinen Portikus ge-
teilt, dem ohnedies jeder lineare Bezug zur Umgebung fehlt. Ahnlidies
gilt fiir die Villa Foscari (Taf. XXXI, 1), wo die Seitenfenster noch
nadi alter venezianisdier Gewohnheit so ängstlidi vom Portikus ab-
riicken. Palladio hat diese Äbhängigkeit von der Tradition bei der
Reproduktion des Entwurfes zu versdileiern versudit (Taf. XXXI, 3).
Äuch die vertikale Bewegung der Sockelfenster hat er da ganz
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gegenüber dem Mittelteil kleinliche Motive geteilt, von denen nur das
innere dem architektonischen Organismus angegliedert ist. In dem
doppelgeschossigen Portikus sehr weite Säulenstellung, die den Ein-
druck eines lodreren Gefüges macht, das auf das Gedränge an den
Seiten keine Riicksicht nimmt. Die unteren Säulen ersdieinen größer
als die oberen, so daß die Bewegung nadr oben erlahmt. Ein etwas
sdiwerfälliges Äufrichten des Baukörpers. Die imaginären Sehlinien
der oberen Fensterabsdhliisse unterstiitzen diese Wirkung. Die un-
gegliederten Turmrudimente bleiben in ihrer Bewegung neutral. In
Miega sdiwinden diese: an ihre Stelle treten die Fliigel als breite,
mit dem schattenreidien Mittelteil kontrastierende und dodh organisch
mit ihm verbundene Flädien. Kräftiger Sockel, enge Säulenstellung.
Energische Zusammenfassung des Portikus nadi der Mitte: die beiden
mittelsten Säulen etwas weiter auseinandergeriickt, an der Seite je
ein gekuppeltes Säulenpaar. Steigerung der Bewegung nadi oben.
Obgleidi die oberen Säulen kiirzer sind als die unteren, bringen sie
dodi intensivere Äufwärtsbewegung durdi die stärkere Verjiingung
und Einfiigung eines den Portikus erhöhenden Mauersockels zum
Äusdruck (statt der verwirrenden und verkleinernden Balustrade).
Widitig ist auch die Verringerung der Fensterhöhe, wodurdi die durch
die Fensterstiirze gebildete imaginäre Sehlinie unterhalb der Säulen-
mitte hingefiihrt und der Eindruck des sieghaften Überwindens eines
angedeuteten Widerstandes erreidit wird. Älso audi hier Klärung,
Zusammenfassung der Teile des kompositionellen Organismus, sowie
Steigerung seiner Bewegung. Man fühlt schon mehr eine straffe
Zucht des Könnens. Ungesdiiddichkeiten in der Verwirklichung dieses
Kompositionsgedankens sind in Bagnolo und auch in der Villa Foscari
zu bemerken. In derVilla in Bagnolo (Taf.XLII) wird die Mauerflädie
durdi die Fenster fast ohne Riicksicht auf den zu kleinen Portikus ge-
teilt, dem ohnedies jeder lineare Bezug zur Umgebung fehlt. Ahnlidies
gilt fiir die Villa Foscari (Taf. XXXI, 1), wo die Seitenfenster noch
nadi alter venezianisdier Gewohnheit so ängstlidi vom Portikus ab-
riicken. Palladio hat diese Äbhängigkeit von der Tradition bei der
Reproduktion des Entwurfes zu versdileiern versudit (Taf. XXXI, 3).
Äuch die vertikale Bewegung der Sockelfenster hat er da ganz
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