bis zum Jahre 1570 erriditeten oder angefangenen Villen verzeidhnet,
ergab öbrigens, daß die reproduzierten Stiche keinen Änspruch auf
unbedingte Zuverlässigkeit madien können, weil der Stecher eigen-
mäditig Maßbruditeile nach oben oder unten abgerundet hat. Die
Neuaufnahmen der Originale — soweit sie erhalten sind — führen ja
ohnedies die Wirklichkeit vor Äugen. Maßuntersdiiede von Entwurf
und Äusführung habe ich nur dann angegeben, wenn es sidi um
offensiditlidie Korrekturen handelte, die Palladio bei der Reproduktion
der Änsidit an der baulidien Komposition selbst, den Wandel seiner
künstlerischen Änsdiauungen dokumentierend, vorgenommen hat.
Die Bedeutung der Villen Palladios für die Entwicklung der
Typen der Landpaläste in Oberitalien hätte nur durdi eine Erweiterung
der Ärbeit zu einer Gesdiichte der oberitalienisdien Renaissance und
Barockvilla geschildert werden können. Das würde mich aber von
dem Kreis meiner Forsdiung zu weit abgeführt haben. Äuch ist uns
ja durch Patzak eine große Gesdiidite der Renaissancevilla in Italien
in Äussicht gestellt worden. Doch habe idi durch Einbeziehung
der bekannten Werke der römisdien Renaissance und Barockkunst,
sowie der einschiägigen Barock- und Rokokobauten in Frankreidi und
der Klassizisten in England eine möglidist weite Perspektive zu geben
und das Gemeinsame und Gegensätzliche durch Vergleiche verständlidi
zu madien versucht. Denn das Buch will nidit bloß den Historiker
interessieren, es will auch zum Sehen und Verstehen architektonischer
Probleme anregen. Da es von Baukunst handeln soll, habe ich auch
die reidien Schätze der Malereien, die die Villen bergen, nidit näher
beschrieben oder gar stilkritisch behandelt. Derartiges gehört zur Ge-
schichte der Malerei. Hier ist nur auf das Dekorationsprinzip ein-
zugehen.
Bei der Herausgabe des Buches sdiulde ich der bayerischen
Äkademie der Wissensdiaften den allergrößten Dank. Nur durdi ihr
opferwilliges Interesse war es möglich, die Ärbeit so praditvoll aus-
zustatten. Herrn Geheimrat Ritter von Reber bin ich für die Vorlage
und das Referat über die Ärbeit, Herrn Geheimrat J. Durm in Karls-
ruhe für die perspektivische Rekonstruktionszeichnung der Rotonda be-
sonders verpflichtet. Äudi möchte ich es nicht unterlassen, dem Verlage
für seine Umsicht und Liberalität bei der Äusstattung des Buches viel-
mals zu danken.
Mündien im Oktober 1909.
Fritz Burger.
ergab öbrigens, daß die reproduzierten Stiche keinen Änspruch auf
unbedingte Zuverlässigkeit madien können, weil der Stecher eigen-
mäditig Maßbruditeile nach oben oder unten abgerundet hat. Die
Neuaufnahmen der Originale — soweit sie erhalten sind — führen ja
ohnedies die Wirklichkeit vor Äugen. Maßuntersdiiede von Entwurf
und Äusführung habe ich nur dann angegeben, wenn es sidi um
offensiditlidie Korrekturen handelte, die Palladio bei der Reproduktion
der Änsidit an der baulidien Komposition selbst, den Wandel seiner
künstlerischen Änsdiauungen dokumentierend, vorgenommen hat.
Die Bedeutung der Villen Palladios für die Entwicklung der
Typen der Landpaläste in Oberitalien hätte nur durdi eine Erweiterung
der Ärbeit zu einer Gesdiichte der oberitalienisdien Renaissance und
Barockvilla geschildert werden können. Das würde mich aber von
dem Kreis meiner Forsdiung zu weit abgeführt haben. Äuch ist uns
ja durch Patzak eine große Gesdiidite der Renaissancevilla in Italien
in Äussicht gestellt worden. Doch habe idi durch Einbeziehung
der bekannten Werke der römisdien Renaissance und Barockkunst,
sowie der einschiägigen Barock- und Rokokobauten in Frankreidi und
der Klassizisten in England eine möglidist weite Perspektive zu geben
und das Gemeinsame und Gegensätzliche durch Vergleiche verständlidi
zu madien versucht. Denn das Buch will nidit bloß den Historiker
interessieren, es will auch zum Sehen und Verstehen architektonischer
Probleme anregen. Da es von Baukunst handeln soll, habe ich auch
die reidien Schätze der Malereien, die die Villen bergen, nidit näher
beschrieben oder gar stilkritisch behandelt. Derartiges gehört zur Ge-
schichte der Malerei. Hier ist nur auf das Dekorationsprinzip ein-
zugehen.
Bei der Herausgabe des Buches sdiulde ich der bayerischen
Äkademie der Wissensdiaften den allergrößten Dank. Nur durdi ihr
opferwilliges Interesse war es möglich, die Ärbeit so praditvoll aus-
zustatten. Herrn Geheimrat Ritter von Reber bin ich für die Vorlage
und das Referat über die Ärbeit, Herrn Geheimrat J. Durm in Karls-
ruhe für die perspektivische Rekonstruktionszeichnung der Rotonda be-
sonders verpflichtet. Äudi möchte ich es nicht unterlassen, dem Verlage
für seine Umsicht und Liberalität bei der Äusstattung des Buches viel-
mals zu danken.
Mündien im Oktober 1909.
Fritz Burger.