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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 10.1908-1909(1909)

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Nr. 2
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Christ, Hans: Schönburg a.d. Saale
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https://doi.org/10.11588/diglit.31826#0038

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trachrung der Ringmauer grbc ein klares Bild der ehemaligen Gestalcung. Die ganze
Anlage ist ne>ch durchaus für dcn Gcbrauch alccrcr Vcrccidigungsu'afscn bcstinrrnc. Auf
die ^öhe der Mauer ist eine gezinnte Brustrvehr aufgeserzc, vor welcher Lnnen der Wehr-
gang lief, dcr auf cincm schmalcn Absay uird einer Reihe ftarkcr Rragfteine ruhce. Die
'lvimperge, cbeirso rvie die Zimmerfensler, rvasscrn nach inncn ab.l) Icnc zeigen rechccckige,
nach außen verengce Armbrustscharten. An einem Teile der flußseicigen Ringmauer finden
sich sogar zrvei Gchartenrcihen nric kvchrgangen übereinander. ^icr springc auch ein
vernruclich spaterer, rvohl kaum für dic l?crccidigung berechncccr, rcchccekigcr Anbau vor,
der, rvie Giebclspuren erkcnnen lasscn, nrir cinenr Gacccldach übcrdcckr rvar. Die Tür-
öffnung, rvclche die Vcrbindung nric dcr Vorburg vcrnrittelc, zeigc Rundbogenschluß.
Darübcr vcrnraucrt cin Gccin nric Grnaincnc, in Gcstalc eincr von konrcncrischen Rrciscn
eingcschlossenen Rosecce, unr die sicl> cin Ring von radial angcordnccen Srrichcn inr Ivcchsel
nric punkcen legr. Das Ganrc ist inr Lharakcer dcr Rcnaissance gchalcen.

Der südweftliche, dem Aufgang ;ur Burg hingewandte Ringmauerzug ist in seinem
ehemaligen Aussehen am starksten veranderc. Ecwa gegen Ausgang der Burgenzeic, als
Gchönburg scinc Bedcucung als v>crtcidigungswerk vcrlor, errichrecc nran hier unrcr Mic
benutzung dcr llnrfassungsnrauer cin lvohngebaudc in den einfachcn, nralcrischcn ö'ornrcn
dcr Thüringer Frührcnaissancc. Bcsondcrs ansprcchend erscheinr ein hübscher Ziergiebel
an der südrvcstlichcn Eangseice (Abb. 19). In dcr Lornrcnsprachc herrschcn durchaus noch
gocische Rlangc vor, rvahrend dic dckorativc Anordnung der Glicdcr cine inr danraligen
Ginnc neuarcige ist. Auch die krcisförnrigcn Gtcine, rvclchc nach Arc dcr Rrabbcn den

Verlauf dcr Unr-
rißlinien unccr-
brechen, sind noch
ganz gociscl> em
pfunden. Das Ein-
gangsporcal an der
kAordostseicc paßc
sich Ln scincrschlicb
cen Gcstalcuttg
gan; dcr archicck
conischcn Gesainc
stimmttirg an. Das
Tcrrain, auf wcl-
chcm das Gcbaude
stehc, gehörce an-
scheincnd frühcr
gar nichc zur l?or
burg, sondcrn ;u
dcm bcrcirs cin-
gangs crwahircen
Zrvinger, der an
dcr gesamcen Güd
rvestscitc der 1?or-
burg enclang lief.

Abb. 22. Schönbueg a. S. Blick nach dec vorburg.

Der Z ug dcr innercn
Begrcnzungsnrau
cr laßc sich aller-
dings nur nocb
unsicl>cr ahncn.

Dcr -Zaupccin
gang an der Ivest
cckc ist glcichfalls
nicht mchr in
scincnr ursprüng
lichen Zuslande cr
halccn. Vcrnruc-
lich war neben
dieser zweicorigen
Anlage noch ein
Außcncor vorhan
dcn, dcsscn be-
stimmcc Eagc je
docl> ohne wcicercs
nichc fcftzustcllcn
ist. Dic Episten;
dcssclben schcinr
jedoch gesicherc
durcd das k?or-

> ZVic ich fcststellte sind diese Zinnen, Abb. l7, 1948 „geündlich erncuert". <Der <herausgeber.)
 
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