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Canäle abgezapfet werden. Das durch die Natur be-
festigte Schloß liegt auf einem hohen Felsen, an dessen
Fuß die Stadt erbaut und durch eine Mauer an das
gegen Westen belegene Bollwerk angeschlossen ist,
dieses Schloß soll von den Grafen Hohenlohe erbaut
worden sein.
Bon der Tiefe des Brunnens kann man auf
die Höhe des Felsens schließen.
Die Auffahrt ist auf der Ostseite und die Stadt
liegt nördlich derselben. Die Mauern sind sehr stark.
Das Haupttor ist durch den Felsen gesprengt,
hat unter 25 Schritt in der Tiefe und 10 in der Breite.
Auf der westlichen Seite liegen zwei gemauerte
Bollwerke übereinander, welche die Dämme gegen
Westen und Norden bestreichen. Sie sind casamatiert
und die Canons feuern aus verdeckten Schießscharten.
Die nördliche Defension besteht in einer Mauer,
welche parallel mit der Auffahrt gehet und mit Cre-
naux versehen ist. Das übrige sind gemauerte Gänge,
woran nur eine Brustwehr aufgemauert ist, diese
Gänge sind 5—6 Schritt breit.
An einigen Orten, besonders gegen Süden, sind
kleine Vorsprünge von 3—4 Schritt gemacht um die
Courtinen zu bestreichen.
Auf der Seite gegen Süden erblickt man eine zu-
gemauerte Öffnung eines Tores und zwar wo der
Felsen am steilsten ist, vielleicht wollte man auf dieser
Seite einen Eingang machen.
Das Schloß ist mit Wohnungen für Besatzung
und mit Gewölbern zu Magazins überhäuft;
Die Länge des inneren Hofes ist rund 100 und
dessen Breite 50—60 Schritt.
Mitten im Hof stehet eine Pferdemühle.
Abb. 66. Grundriß.
Die Zisterne ist auf einem Cavalier mitten im Hof angebracht, das Wasser wird
durch kupferne Röhren hineingeleitet, den Schloßturm erblickt man bei Bernstein ...
und an der Steyrischen Gränze beim weißen Keller...
Das Zeughaus ist noch mit einer Menge Kriegsgerätschaften angefüllt;
Das Geschütz wird schon durch die einfallenden Mauern verschüttet. Das
Franciskanerkloster bestreicht den östlichen
Eingang der Stadt und wenn ein Canon in
die Gruft gefahren wird, so enfiliert solches
die östliche Mauer und verteidiget dessen Ein-
gang, es scheinet, daß das eine Fenster zu
diesem Gebrauch sei aptieret oder schon be-
nutzet worden; vielleicht ist das Kloster auf die
Grund Veste der Stadtmauer und zugleich
aus einem Bastions Thurm erbauet worden;
Das östliche Herrschaftshaus bestreicht
die Ebene gegen Glassing, liegt erhaben und
es kann der Schuß des Canons hier besser
als vom Schloß selbst benützet werden."
Diese rein vom militärischen Stand-
punkt aus gegebene Schilderung bedarf frei-
lich bauhistorisch noch mancher Ergänzung,
und ich stelle ihr eine Beschreibung des Bau-
zustandes zur Zeit meiner Untersuchung vor
3 Jahren gegenüber.
Den höchsten Punkt des Burgbergs,
einen kleinen Felskopf, nimmt der südlich
Gebäudetrümmer.
Noch bestehende Gebäude.
! ! Turm.
Kapelle,
o Zisterne.
Canäle abgezapfet werden. Das durch die Natur be-
festigte Schloß liegt auf einem hohen Felsen, an dessen
Fuß die Stadt erbaut und durch eine Mauer an das
gegen Westen belegene Bollwerk angeschlossen ist,
dieses Schloß soll von den Grafen Hohenlohe erbaut
worden sein.
Bon der Tiefe des Brunnens kann man auf
die Höhe des Felsens schließen.
Die Auffahrt ist auf der Ostseite und die Stadt
liegt nördlich derselben. Die Mauern sind sehr stark.
Das Haupttor ist durch den Felsen gesprengt,
hat unter 25 Schritt in der Tiefe und 10 in der Breite.
Auf der westlichen Seite liegen zwei gemauerte
Bollwerke übereinander, welche die Dämme gegen
Westen und Norden bestreichen. Sie sind casamatiert
und die Canons feuern aus verdeckten Schießscharten.
Die nördliche Defension besteht in einer Mauer,
welche parallel mit der Auffahrt gehet und mit Cre-
naux versehen ist. Das übrige sind gemauerte Gänge,
woran nur eine Brustwehr aufgemauert ist, diese
Gänge sind 5—6 Schritt breit.
An einigen Orten, besonders gegen Süden, sind
kleine Vorsprünge von 3—4 Schritt gemacht um die
Courtinen zu bestreichen.
Auf der Seite gegen Süden erblickt man eine zu-
gemauerte Öffnung eines Tores und zwar wo der
Felsen am steilsten ist, vielleicht wollte man auf dieser
Seite einen Eingang machen.
Das Schloß ist mit Wohnungen für Besatzung
und mit Gewölbern zu Magazins überhäuft;
Die Länge des inneren Hofes ist rund 100 und
dessen Breite 50—60 Schritt.
Mitten im Hof stehet eine Pferdemühle.
Abb. 66. Grundriß.
Die Zisterne ist auf einem Cavalier mitten im Hof angebracht, das Wasser wird
durch kupferne Röhren hineingeleitet, den Schloßturm erblickt man bei Bernstein ...
und an der Steyrischen Gränze beim weißen Keller...
Das Zeughaus ist noch mit einer Menge Kriegsgerätschaften angefüllt;
Das Geschütz wird schon durch die einfallenden Mauern verschüttet. Das
Franciskanerkloster bestreicht den östlichen
Eingang der Stadt und wenn ein Canon in
die Gruft gefahren wird, so enfiliert solches
die östliche Mauer und verteidiget dessen Ein-
gang, es scheinet, daß das eine Fenster zu
diesem Gebrauch sei aptieret oder schon be-
nutzet worden; vielleicht ist das Kloster auf die
Grund Veste der Stadtmauer und zugleich
aus einem Bastions Thurm erbauet worden;
Das östliche Herrschaftshaus bestreicht
die Ebene gegen Glassing, liegt erhaben und
es kann der Schuß des Canons hier besser
als vom Schloß selbst benützet werden."
Diese rein vom militärischen Stand-
punkt aus gegebene Schilderung bedarf frei-
lich bauhistorisch noch mancher Ergänzung,
und ich stelle ihr eine Beschreibung des Bau-
zustandes zur Zeit meiner Untersuchung vor
3 Jahren gegenüber.
Den höchsten Punkt des Burgbergs,
einen kleinen Felskopf, nimmt der südlich
Gebäudetrümmer.
Noch bestehende Gebäude.
! ! Turm.
Kapelle,
o Zisterne.