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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 9.1907-1908(1908)

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Nr. 2
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Kriesche, Ernst: Die Ruinen der Brandenburg a.d. Werra
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https://doi.org/10.11588/diglit.31825#0041

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Die Ruinen der Brandenburg a. d. werra.

Von Gberbaudirektor' E. Rriesche, weimar.

)ie Eiscnbahir von Eiscnach nach Bebra durchfahrc zunachst das >.iörsclcai
abwarcs und tricc bei Hörschcl, rvo dic »Zörsel in dic Wcrra inundcc, in
das Wcrracal, cvclchcs sic auftvarcs bis Gcrstungcn vcrfolgc. Bereics dichc
hincer Hörschcl crscheincn ain südlichcn Sceilrand dcs Wcrracalcs Xuinen,
dic scch inehr und inehr vorschieben, bis bei dcr Haltcslellc Herlcshausen
cinc slacclichc Burgruinc inic 2 Türinen Ln voller Ausdchnung sich zeigc. Fasc bis zur
'halresrcllc Woinincn blcibr dic Xuine, nuninchr in iinincr starkcrer Derkürzung, sichcbar,
uin dann hinccr cinein sich vorschiebendcn «Zügelrückcn zu verschcvindcn. Das sind die
Ruinen der Brandenburg an der werra, zu deren Erhalcung der Eandcag des Groß-
hcrzogcuins Gachscn-2Vciinar Lin leizcen A'riihjahrc in dankcnswerter Vveisc eincn Betrag
von 98S0 !1lk. bcwilligc hac.

llber dic crstc Burganlagc an dicscr Gcelle sind sichcrc Viachrichccn nicht vorhanden.
kNan niininr an, daß ibrc Gründung in das 8. Iahrhundert zu setzcn isl. Die crste ur
kundliche Erwahnung
geschickc iinIahr 11Z7.

Dic Burg ist eine zwei-
fachc. blach IVesten
liegc das 1?ordcrschloß,
jctzc dcin Frcihcrrn von
Rocenhan gchörig; öst-
lich davon, durch cincn
niedrigen Felsrücken
von ungefahr 52 m
Brcicc gccrcnnr, das
Gberhaus, oder die

bis zu 5-2 m bcsitzt, sind inchr Uberrcste vorhandcn, als von dcin wcsclich gelcgcnen
Vorderschloß, dessen Lange von Gsten nach bvesten ecwa 82 m betragen hac, wahrend die
größce Breitc 52 m inißc.

Von dcr östlichcn Burg ist cin unccn scchscckigcr, oben runder Bcrgfried, init etwa
22 m Höhe, crhalccn, außcrdcin Tcile der ^ordinauer in Höhe von ecwa 12 m und die
auf dcr Güdostcckc befindliche Rcinenace, inic erwa 12 m hohen Uinfassungen. ^erner
die wcstlichc Grenzinaucr und die Trcnnungsinauer zwischen den beiden ^öfen, die in
dieser Burg anscheinend vorhanden gewcsen sind. ss. Eageplan Abb. 12.)

Abb. 12. Brandenburg, Lageplan.

Hincerburg, die jctzt iin
Besitze des weiina
rischen Rainnierfiskus
ist, und für dcren Er-
halcung dic oben er-
wahncen U licccl bereic-
gcstcllr worden sind.

k?on dcr Hincer-
burg, die eine Langcn
ausdehnung von Gsten
nach bveslcn inic rd.
H2 m bci einer Brcite

Dcr Eingang isr an der Güdseicc, zu dcsscn Gchutz ein halbrunder Turin wohl
spacer vorgelegr worden ist (Güdansichr) dessen Mauerwerk weniger gur erfcheinc als
das Mauerwerk des Bergfrieds und der Reinenace. Ivedcr der Bergfried noch die
Reinenace oder sonst cin Bauccil bcider Burgcn haben noch Dacher. bvie hoch die
Maucrn gewcscn sind, läßc sich nichc fcststellen, weil iin Laufe inchrerer Iahrhundcrce,
jedcnfalls voin Z2 jahrigcn Rriege ab, die Burgcn cinbewohnc gewescn scnd, und daher
dcin ävctter und auch dcn gcwalcsaincn Eingriffcn der Ilinwohner freier Spiclrauin
gelassen war. An der Güdseite ist ein crockener Graben noch heuce guc erhalten. Auch
siud Gräbcn zu beiden Geiccn des die Burgen crcnnendcn Felsrückcns ausgearbeicec. Iffoch
 
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