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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 9.1907-1908(1908)

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Nr. 6
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Reiner, Otto: Burg Gröditzberg
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https://doi.org/10.11588/diglit.31825#0142

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Burg Gröditzberg.

Von Otto Reiner.

n der Micce des von den Städten Goidberg, L,örvenberg, Bunzlau und
-Zaynau gebildctcn Vierecks erhebt sich ^70 m hoch der Gröditzberg, ein
Vasaltkegel, den die Veatur wie einen vorgeschobenen Wachcposten mitten
ins cbcne Land hineingesetzt hat.

Den Gipfel des Berges krönr eine Burg, die einst ;u den rvehr-

haftcsten des Eandcs gehörce. Auf schattigenr Wege steigt nran heuce ;u ihr einpor. Ein

Eingangsror durchschrcircnd, das nrir bvehrgang und Fallgarcer vcrschen ist, gelangen rvir
in die nric Hochwald bestandene Vorburg. Von hier führc der äVeg über eine Zug-
brückc durch ein ;rvciccs Tor in den eigenclichen Äurghof, dcsscn nördliche Geite von denr
rvundervoll schönen pallasgebaude (Abb. 5) begren;t wird. Rings auf den Mauern
;ichcn sich Zinnen und Wehrgänge enclang, von denen aus uran die dunklen Wälder und
fruchcbarcn Auen Vliedcrschlesiens überschaucn kann bis hin ;u dcr langen Recce des
Ricscngcbirges, das inr Güden den Hori;onr unrsäunrt.

Da der Gröditzberg vermöge seiner eigenartigen Eage die gan;e Umgebung beherrschc,
so ist es sehr wahrscheinlich, daß sich hier schon in frühester Zeit eine befestigte Zufluchts

stättc für dic umrvohnende Äcvölkcrung erhobcn hat. Genaues hierüber wisscn wir nichr.

Funde, die einen Aufschluß gebcn könnten, sind nicht gemachc rvorden. Wir sind daher
auf k?ermutungen und gelcgcntlichc VAachrichten bei alten Schrifcstcllern angewiesen.

Schon der '.ssame scheinc für cine frühe Burganlage ;u sprechcn, denn man rvird den
7Damen Gröditz von dcm altcn slavischen Worce Grodec ablciten müssen, das soviel wie
festen umfriedeten Grt bcdeutet. Da cs aber, rvie gan; nacürlich, ;ahlreiche andere der-
artiger fcster plätze gab, so ist es kein Wunder, daß diescr IDamc auch anderswo in

Scblesicnnoch wicdcr
kehrc. Es isr des-
halb außerordenclich
schrvcr, aus den
ältesten Urkunden, die
eines platzes Grodec
Erwähnung cun, ;u
beweisen, daß unsere
Gröditzburg damit
gemeint ist. Da;u
kommt noch, daß
inanche Urkunden, so
;. B. eine vom Iahre
1175, die von Her;og
Boleslaw „super
csstrum Oroöir" aus
gestellt ist, von neueren
Forschern als gefälscht
nachgewiesen sind.

Es muß auch

Abb. 1. GrKdiyberg, Grundriß der Burg von 1S25 (nach Säbisch). aussallen, daß gan;e

(Kus: Loclo bbdarät, VeuUche Lurgeri. Veplag 6rn!t Tlasmutb, Lerttn
 
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