151
Der Atlas schlesischer Festungen.
Ein Beitrag zur Rcnntnis des Stadtebaucs im Mittelaltcr und zur Zeit dcr Spatrenaiffance.
Von Lods Ebhardt.
on dcr allmählichen Fortencwickelung inittelalcerlicher Gtadte und von
dein Einfluß, den die nach anderen Rücksichcen als nach denen des
Verkehrs vorgenoinincnen Aenderungen iin Gradtplane ausgeübc haben,
zeugen außerordenclich intercßante fAäne, die bei Gabisch in seinein
Atlas scklcsischer Festungcn, vcrcinigc sind. Dicscs biskcr nichc vcr
öffcntlichcc Buch gchörc ;u dcn Gchaycn dcr Gtadtbibliorhck Ärcslau.
Die Zeichnungcn dcs Sabisck stainincn aus dcin 17. Iahrhundert, sind aber daruin
bcsondcrs intcrcssanc, wcil sic nickc nur die dainals gcplantcn, zuin Tcil auch rvohl aus
gcführrcn ncucren Äefestigungsivcrkc darstclleii, sondern auch die inLttelalcerlichcn Gtadr-
inauern und dic Gcraßen vor und nach dcin Uinbau angebcn. AIs crstes Äeispiel niögc
Eiegnitz (Abb. 18, 19, 20) dienen. Bei Gabisch sind von dieser Stadc Z Plane erhalren
von 1625, 1626 und von 16s2, alle drei also aus der Zeir des ZS jahrigen Rrieges.
Der alrcstc zcigt dieGcadc noch vollstandig in inittlalterlichcin Zuslande. Einc Gradrinaucr,
durch Türine verslarkc, uinschließt das unregelmaßige Mval des Gtadcplanes. Die Gradt ivird
außcrdcm verccidigt durch cincn äußcrcn Ukaucrkran; be;iv. durch cinen ziemlich ausgedehntcn
Zivingcr, um dcn sick dann noch ein Wassergraben lcgc, dcr von der Ratzbach gespcist ivird.
Dcn Rcrnpunkt dcr Festung bildet das alce herzoglichc Gchloß, das hcutigc Regicrungs-
prasidium, das im Iahrc 1625 noch eincn ausgedehnccn Gchloßgartcn außcrhalb dcr
Niaucrn bcsaß. Einzelne un-
regclmäßigc Gcraßcnzüge be;iv.
äVege vor der Gcadt deuten
auf einc Arc von ländlicher
Vorortbcbauung hin. Dcr
Gtadtplan an sich bcruhc
auf dcr cinfachstcn schachbrctt-
artigcn Dcilung dcs bebau-
barcn Gelandcs, jedoch isl dic
Durchbiloung durchaus dcn;u-
falligen örrlichen Vcrhälcnissen
angepaßr. Zunäckst hat dabei
dic Lage dcr Tore Einfluß ge-
habr. Iin Güd äVcsrcn sind
nacl> dcr eincn kur;en Scitc dcs
Gradtumfangcs ;u 2 Torc, das
IValdcnburgischc und das >Zav
nauisckc Tor, angcordnct. An
dicse schlicßen sick dic bcidcn
Hauptstraßcn, dic bcinahe
parallel gegen Nord-Gsten sich
nur ivcnig nahernd durch die
gan;e Eänge dcr Gtadc gehcn.
Das Rathaus erhcbc sich Abb. Iö. Licgnitz, Stadtplan von 1M5 mit den mittelalterlichen Mauern.
Der Atlas schlesischer Festungen.
Ein Beitrag zur Rcnntnis des Stadtebaucs im Mittelaltcr und zur Zeit dcr Spatrenaiffance.
Von Lods Ebhardt.
on dcr allmählichen Fortencwickelung inittelalcerlicher Gtadte und von
dein Einfluß, den die nach anderen Rücksichcen als nach denen des
Verkehrs vorgenoinincnen Aenderungen iin Gradtplane ausgeübc haben,
zeugen außerordenclich intercßante fAäne, die bei Gabisch in seinein
Atlas scklcsischer Festungcn, vcrcinigc sind. Dicscs biskcr nichc vcr
öffcntlichcc Buch gchörc ;u dcn Gchaycn dcr Gtadtbibliorhck Ärcslau.
Die Zeichnungcn dcs Sabisck stainincn aus dcin 17. Iahrhundert, sind aber daruin
bcsondcrs intcrcssanc, wcil sic nickc nur die dainals gcplantcn, zuin Tcil auch rvohl aus
gcführrcn ncucren Äefestigungsivcrkc darstclleii, sondern auch die inLttelalcerlichcn Gtadr-
inauern und dic Gcraßen vor und nach dcin Uinbau angebcn. AIs crstes Äeispiel niögc
Eiegnitz (Abb. 18, 19, 20) dienen. Bei Gabisch sind von dieser Stadc Z Plane erhalren
von 1625, 1626 und von 16s2, alle drei also aus der Zeir des ZS jahrigen Rrieges.
Der alrcstc zcigt dieGcadc noch vollstandig in inittlalterlichcin Zuslande. Einc Gradrinaucr,
durch Türine verslarkc, uinschließt das unregelmaßige Mval des Gtadcplanes. Die Gradt ivird
außcrdcm verccidigt durch cincn äußcrcn Ukaucrkran; be;iv. durch cinen ziemlich ausgedehntcn
Zivingcr, um dcn sick dann noch ein Wassergraben lcgc, dcr von der Ratzbach gespcist ivird.
Dcn Rcrnpunkt dcr Festung bildet das alce herzoglichc Gchloß, das hcutigc Regicrungs-
prasidium, das im Iahrc 1625 noch eincn ausgedehnccn Gchloßgartcn außcrhalb dcr
Niaucrn bcsaß. Einzelne un-
regclmäßigc Gcraßcnzüge be;iv.
äVege vor der Gcadt deuten
auf einc Arc von ländlicher
Vorortbcbauung hin. Dcr
Gtadtplan an sich bcruhc
auf dcr cinfachstcn schachbrctt-
artigcn Dcilung dcs bebau-
barcn Gelandcs, jedoch isl dic
Durchbiloung durchaus dcn;u-
falligen örrlichen Vcrhälcnissen
angepaßr. Zunäckst hat dabei
dic Lage dcr Tore Einfluß ge-
habr. Iin Güd äVcsrcn sind
nacl> dcr eincn kur;en Scitc dcs
Gradtumfangcs ;u 2 Torc, das
IValdcnburgischc und das >Zav
nauisckc Tor, angcordnct. An
dicse schlicßen sick dic bcidcn
Hauptstraßcn, dic bcinahe
parallel gegen Nord-Gsten sich
nur ivcnig nahernd durch die
gan;e Eänge dcr Gtadc gehcn.
Das Rathaus erhcbc sich Abb. Iö. Licgnitz, Stadtplan von 1M5 mit den mittelalterlichen Mauern.