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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 9.1907-1908(1908)

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Nr. 5
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Burg Hanstein
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Doering, Oskar: Die St. Michaelskapelle zu Neustift bei Brixen
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https://doi.org/10.11588/diglit.31825#0125

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Rc>thcndach a,n »^öhedcrg »nurdc dcrcirs IZ62 von dcn ^anstcins dcin Landgrafcn
von ^essen zu Eehn aufgecragen. Dieses Guc war langere Zeic iin Besitz eines falschcn
Iodst v. »Z., der nach dein ZOjahrigcn Rricge dics Guc dchaupcece, adcr voin Gdcrainc
für cincn Eandstrcichcr cind Schclinen erklart cvurdc. Dic dcidcn IVohnkauscr scnd 171?
und 1725 errichcec. Noch iin Besitz der Fainilie.

'wahlhauscn-Uncerhof, sehr inalerisch an der Vverra und ain )ldhang des ^öhe-
derges gelegen, rvard 1Z57 von dcn von Wordeze erkaufc und gehört noch der Fainilie.
Das Hcrrcnhaus ist iin lö. Iahrhunderc crdaur, dranncc spaccr ad und ist 18Z2 ivicdcr
aufgerichtec. Ein Teil des Ȋofes cvurde 1717 cvieder aufgedauc, ein Wappenftein ncic Tri
conen desagc: In Was und Eiand — <cilft Gocces ^and — Der ich vercrau und Dieses
dau. B. 2N. v. H.

?1ustcr diesen vorgenannten Gücern in dcr nachsten Uncgcgend der Burg ist die Fancilie
noch dei ^eiligcnstadc, in Poininern, in Gachsen U ceiningen und in Gceierncark angesesscn.

Unc die öoojahrige ö'cicr des Bestehens und Besitzes ihrer altehrcvürdigcn Burg zu
degchen, cvird die Fancilie aus Ulah und Fern ain 12. und I Z. Iuni d. I. zusancinen-
koinincn, die Burg-Iudilarin zu feiern. k?on den in der Urkunde von 1Z08 als Bürgen
aufgeführten Fainilien »vcrden - nach H00 Iahren — noch drei Fancilien, die Hardendergs,
Adeledsen und Gchenck zu Gchcveinsderg vercreren sein. Die Bürgschafc ihrer Ahnen hac
dcr Burg und dcin alccn Burggeschlcchr Glüek gcdraedr, r.

Die Gt. MichaelskapeUe zu Neustift bei Brixen.

Von Oe. L>. Docring (Dachau).

crlastc man die chrcvürdige rirolische Bischofsstadc Bripen und cvandelt
iin Tale der rauschenden Eisack in nördlichcr Richcung auf der Eand
strastc odcr cincn hüdschcn Wicsencvcg cnclang, »vclchcr lctztcrc durch
das cvcgen sciner alren kirchlichcn Vvandinalcreicn inccrcssancc Dorf
Vahrn führc, so gclangc ncan dald nach dcnc stillcn Bczirkc des
'Rloftcrs VZcustifc. Es »vurdc 11k! gcgründcc. Dic in ihrcn alccstcn Tcilcn nocd aus
denc 12. Iahrhunderc ftainincndc Rirchc dcs 2lugustiiicr-Lhorhcrrcn-Rloftcrö und die inerk
cvürdige Rapellc dcs heiligcn Ucichacl gcdcn dcnc Grce ein ungccvöhnlichcs kunstgesedicdr
lichcs Inrcrcssc.

Das zuletzc crcvahnte Baucvcrk, üdcr das hicr nahcr derichrcc cvcrdcn soll, ist cin
regelinastiger polygonaler Bau, vercvandt jenen kleinen Zenrral Bauccn, die in desonderer
U icnge in Gcstcrrcich, auch in dcn dayrischen Alpcngcgenden vorkoinncen, adcr edenso iuc
üdrigen Deucschland dis in das Gediec des norddeurschen Backsteindaus, und in Lrankreich
und Icalicn nachcvcisdar sind. Ihrc einfachstc Forin ist die krcisrundc, ihrcr Bcstiinniung
nach sind scc üdercvicgcnd Gradkapcllcn, dic incist südlich in dcr 77ade dcr zugehörigen
großcn Rirchcn crrichcec scnd. Sehr haufig »varcn und sind scc cvie auch in 77custifc
dcnc hl. Ucichacl gccveihc, doch koniinen auch andcrc Gchutzhciligc vor.

Die Michaelskapcllen sind enccveder Zencraldaucen ncic Uncgang odcr Doppelkapellen.
,5'ür crstcre Arc hadcn cvir das alccstc klassisclcc Bcispiel auf deucsedcin Bodcn in dcr
Michaelskapelle in Lulda, die 82O von Bischof Eigil erdauc cvorden ist, und ausdrück-
lichcr ildcrliefcrung zufolgc dancals dcreics als Typus galc. Dcnn die ?fornc solchcn Zencral-
 
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