Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]: Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten (9.1907-1908(1908))

Gcfährdet.

^lk-ci't'cnzimmci'n.

Im Auftragc dcs La»dcs-7lonscrvutoes von
lVürttcmdcrg, Hcrrn profcffor Or. Gradmann, ffat
der Rcgierungsbaumcistcr Richard Dollingcr in
Stuttgart übcr dcn ffustand dcr Burgruinc in chcrrcn
zimmcrn bci Nottweil, übcr dic nötigcn 2lusbcffcrungs
arbcitcn und d>c kicrzu crfordcrlichcn Gcldmittcl
cinc gcnauc Untcrsuckung dcr untcrcn Burgruinc
vorgenommen, wobci sich crgab, daß dic untcrc,
gcgcn Talbausen zu licgcndc Gcbäudcgruppc dcr
Ruinc zur Zeit an mehrercn Stcllcn schr baufallig
ist. Einzelnc lNauerteilc sind im Laufc dcs vcr-
gangcncn VUintcrs cingcstürzt, wcitcrc Einstürzc
stckcn nakc bcvor.

älukrgrabungin

iGolcmclcn.

2lm Nordabkang dcs Donncrsbcrgcs >n dcr Nakc
dcs pfälzischen Städtchcns Rirchhcim-Rolandcn licgcn
bcim heutigen Bolandcrhof dic 2luincn dcr im
Laucrnkricg 1525 zcrstörtcn Burg Alt Lolandcn.
Es war dics dcr Siy dcr cinst mäcl'tigcn, sckon I5SS
ausgcstorbcncn Hcrrn von Bolandcn, von wclchcn dic
chcrrcn von Falkcnstcin und von Hohcnfcls abstammcn.

Nur spärlichc Rcstc dcr ehcmals ausgedehntcn
Äurganlage bictc» sich dcm Lcschaucr, dcr größcrc
Tcil licgt untcr Erd- und Schuttmaffcn begrabcn.
U»i nun dic gcsckicktlich ckrwürdigc Burg dcm Fuß
und dcm ZZlick zugänglich zu machcn, ist der Dcr
scköncrungsvcrcni Riräi kcimbolandcn mit Unter
stützung dcr pfälzischcn Rrcisregicrung schon längcrc
Zeit mit ihrer Freilcgung beschäftigt. Bis jcyt ist
gutcrhaltcncs Nlaucrwcrk bis zu 5 m Eicfc zum
Dorsckcin gckommcn. Ucbcr dic aufgcfundcncn
INaucrrcstc und dic Eage der 2Zurg wurdc cin plan
gcfcrtigt und dcr Rrcisrcgierung in Spepec vorgc-
legt. Nachdcm inzwischcn von dicser cin weitcrcr
Zuschuß in Aussicht gestcllt wordcn ist, werden dic
Aufräumungsarbcitcn fortgcscyt wcrdcn.

sloiipzbiwg.

Auf dcn Stättcn dcr altcn charzburg bei Bad
charzburg sind, nachdcm im Iakrc IS<>4 dic 2Ius-
grabungsarbciten in der Hauptsache beendigt waren,
tcils auf Rostcn des Harzburgcr Altcrtums und Gc-
schichtsvereins, tcils auf Staatskoften verschicdcnc
wicdcrkcrstcllungsarbcitcn untcr Dcrwcndung dcs
aus dcm Ruinenschutt gcwonnencn Steinmaterials
ausgcfükrt, dic dcm Zwcckc dicncn solltcn, frcistekcndc,
kinfällig wcrdcndc lNaucrrcftc durch Ergänzung
abgcbröckcltcr Tcilc zu fcstigcn und vor weitcrcm
Vcrfallc zu sckützcn, oder an bcsondcrs bcmcrkcns-
wcrtcn punktcn das im Bodcn vcrborgcn gcwescnc
Fundamcntmaucrwcrk so wcit zu crhöhen, daß
cs dic bctrcffenden altcn Bauwcrkc deutlich cr
kcnncn läßt.

Auf dem großcn Äurgbcrge habcn dcrglcickcn
Ergänzungsarbcitcn in wcitgchcndcm Maßc an
dcr Ringmaucr dcr Mest und Südwcstseitc, dcr
Plordost und dcr Südoftcckc, ferncr am alten vicr
cckigcn „pulvcrturni", am rundcn Eckbau bcim Raiscr-
brunncn, ncbst dcr wcstlich anschlicßcndcn wchr
maucr und cndlich am „altcn Eingang zum petcr-
silicnblank" stattgchabt, so daß damit übcrall
Anhaltspunktc zur Vricntierung dcm Bcsuchcr gc
bstcn sind.

Auf dcm klcincn Burgbcrgc ist dcr frühcr
ausgcgrabcnc untcrc Teil dcs altcn 24 m langcn
Hauptgcbäudcs nach 2li>sräumung des ihn füllcndcn
Schuttcs so wcit durch Maucrwcrk ausgcflickt, daß
seinc Lauart und Eintcilung in Räumc und Etagen
übcrschcn wcrdcn kann. Das waffcr zu dcr Icyt-
gedachtcn crhcblickcn lNaurerarbcit licfcrtc dic frühcr
ausgcgrabcnc klcine Z m ticfc, in dcn Fclsen cingc
hauenc Zistcrnc, wclchc sclbst in trockcncr Zcit cincn
Masscrstand zu behalten pflcgt.

Bei dcn Ausgrabungcn auf dcm klcinen Burg
bcrgc war nun bislang dic Ausräumung cincs
größcren Brunncns unvollcndet gcblicbcn, dcffcn
Vorhandcnsein cinc scichtc, trichtcrförmigc Bodcn
vcrticfung mit cincm obcren Durchincsser von 12 m
angcdcutct hattc. Bci dcr crstcn Ausbaggcrung