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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 9.1907-1908(1908)

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Nr. 3
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Francke, Wilhelm Christian: Eine vergessene Fürstenburg
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Gohlke: Marksburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.31825#0065

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rossas Brudcr Ronrad rhcinischcr Pfalzgraf rnar und ofcinals kicr Hof hielc, und auch i,n
Hcrbste als wahrcnd 75onrads Aufcnkchalrcs ain kaiscrlichcn »Zostager in Gpcycr seinc
Gcmahlin Iringard, die Henncbergcrin, mic dcn Töchccrn hicr wolmce und hier die obcn
angcgcbenc Trauung bcwerkstclligrc, wclchc von inehrcrcn Gchrifcstcllern dcs '.Niccelalccrs
und spacer im „1b>orc dcr Lrau" von Friedrich von Hcydcn - zum Gcgcnstandc
sagcnhafrcr Dichcung, in dcn „Hannovcrschcn Gcschichrsblacccrn" von I8A) (G. 41 ff.)
zum Gcgcnstande cincr gcschichcsrrcuen Darstcllung gcmachc rvordcn ist; rvic andcrs L>.
als der hier heimlich getrauce bvelfe, nach dem Tode seines Gchrviegervacers dessen Vlach-
folgcr im pfalzgrafcnamce, hicr Burgherr ivar und, zum Rrcuzzuge ^cinrichs VI. Lm
!Nai IIH7 ausriehcnd, hier seinc Gaccin mic 75nablcin und Döchtcrlcin licst; ivie anders
auch wohl noch, als das welfisch-hohenftaufische Ehepaar in den nach Heinrichs VI. Tode
rivischcn Wclfen und ^ohcnstaufcn ivicdcrum ausgebrochcncn Rriegcn die mcisten sciner
rheinischen Äesitzungen an Parteiganger der ^ohenstaufen verloren hacce und zumeift in
„dcn Eandcn ;u Euncburg" und schlicstlich zu Gcadc rcsidierce, ivoselbst Agncs im Iahrc
1204, kaum Z0 Iahrc alc, gestorbcn und begraben ist.

V7och gerade aber ivie in jenen oeiten erschauc von Gcahlberg aus das Auge nur
cincn nahcn Rranz von Bergcn, mic 2lusnabme dcr gcgcn dcn Xhcin gclcgcncn samclick höher
als der Gcahlberg. Deren Abhange sind, soweic sie gen Güd oder bvest gelegen, von
Rcbcn, im übrigcn von Eaubholz bedcckc. Gb in jcncn Zcicen dorr dcs Eaubholzcs mchr,
der Acbcn wcniger gcwcscn, ich weist es nichc.

Marksburg.

Der Schriftlcitung dcs „Burgwart" ging folgcndcs Schrcibcn zu:

Bei cinenr Bcsuchc dcr Marksburg habe ich mit großcr Frcude die ZViederbcrftellung dcr altcn Burg
begrüßt, die ich scit dcn scchszigcr Iahrcn dcs vorigen Iahrhundcrts kcnnc, und mit großcm Intcrcffe den
von dcr Vcreinigung zur Erhaltung dcurschcr Burgcn hcrausgcgcbcncn Führer durchgclcscn. Hierbei ist
mir auf Seite 32 einc Angabe über die Bcstückung der Veste aufgefallen, die nach mir bekannt gcwordcncn
clZuellcn nicht dcn Tatsachen entspricht.

Mcincm Schwarm für dic Marksburg wsllcn Sic cs zu gutc haltcn, wcnn ick mir crlaube, jcnc
Angaben nach meincr Acnntnis richtig zu stcllen.

Von dcn in Frage stchendcn 7 Geschützcn trugen nur 2 den Namenszug „Vt" des crsten Zstapoleons.
Es warcn dies 2 bronzenc bei ZVaterloo crbcutete Scchspsünder.

Bclcge:

1) kleines Manuskript das Archivrats V. Eltcster, wahrscheinlich vom Iahre 1337, aus dem
Staatsarchiv Roblenz: „Auf der südwcstlichcn Eckc dcr Burg steht ein langcs einstöckigcs Gcbaude,
„Dic Batterie", worin die Geschüyc der Burg, 3 alte eiserne Awölfpsünder, 2 bronzcne bci waterloo
erbeutete französische Sechspfündcr und 2 alte eiserne schwcdische Drcipfünder aufgcfahren sind".

2) R. Aossels Album von PZassau. ZVicsbadcn 1334: „Einigc leichte französische Geschüye der
Zsteuzeit, 1313 gcgoffcn und mit dcm Vlamenszug des großen Raisers geziert, aber schon 2 Iahre
darauf bci waterloo erobcrt und als Trophacn dcutschcr Tapferkeit hicrher (Marksburg) geführt."
Die französischcn Bronzegeschüyc sind im Iahrc 1833 vom Artillericdepot Roblcnz vercinnahmt

und wahrschcinlich spatcr in dee Geschüygicßcrei Spandau cingeschmolzcn. Die L andcren Geschüye
waren 3 gußeiscrne Zwölfpfünder ohne Hcnkel, alle 3 von fast gleicher Fcetigung, nur eins derselbcn hattc
cinfacher gestaltete Gürtel (Friesen), bci cinem davon war das Zündloch vernagelt, dann ein gußeiserner
Vier- und cin gußciscrner Drcipfündce mit Dclphincnhcnkel.

Das Herzoglichc Festungskommando (Majoe Hill) bcrichtct untcrm 13. 12. I8öS an das Heezog-
liche Generalkommando, daß sich auf dcr Marksburg 3 eiserne, schr brauchbaec zwölfpfündigc Ranoncn
mit ihren gehörigcn walllafetten befindcn, welche im Iahre 17öL von Gutenfels (bei Laub) auf die Festung
gebracht worden sind, an einer dicscr Ranonen muß cin neucs Zündloch gcbohrt wcrden, wcil durch keinen
 
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