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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 9.1907-1908(1908)

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Nr. 3
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Das Schloß zu Cleve
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https://doi.org/10.11588/diglit.31825#0052

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c»bere Schlc>ß inr rneserrclichen vc>n drei nrächcigeir Tiiliiren
fiankierc war. Auch die Sradc Lleve crkrelc danrals in
dcn beidcn Icnccn Iahrrchnccii des 15. Iahrhrindcrcs an
Gcelle dcs ronranischcir Nkaucrringcs cinc slatclichcrc Xing
nrauer nric Torcn und Türnrcn, dic nrcist anr Anfang des
I?. Iahrhniidcrcs bcseicigr rvorden sind. Inr Msten cog sich
dcr Nkaucrzug nric dcnr schöncn Brückcncor und dcr in den
Iahrcn 1481 —1488 crbauccn srcincrrren' Ärückc über dcn
Spoygraben dichr anr Burgberg entlang (Abb. I, 2
rrnd H), rvahrcnd inr 'Mcsrcn dic vcrkaltniönras;ig schon unr-
fangrcichc Scadc inr Halbkreis dcn «Zügcl unrschloß (Abb. 2>.

Vucncs Ecbcn brachrc ür dic Vaucacigkcic rvicder
das 16. Iahrhundcrt; frcrzog Wilhclnr enrsandce dcn Hof-
Bauineister Ioh. pasqualini, dcn Gohn des unr 1545 nach
Iülich bcrrifcncn Bologncscn 2llcssandro Pasgualinr, nach
Llcvc, rvo jcrzr dic vcrschiedcncn Außcnbaucen dcs Gchlosscs
errichcer rvurdcn, rcchcs anschlicßcnd an dcrr ronranischcu palas
der Ranzleibau nric offener Galerie iin Erdgeschoß aus dcin
Aahrc 1576/80 (2lbb. 4, rcchcs) und dcr 2lbschluß dicscs ncucn
Hofcs gcgen dic Gcadt durch das bcreics inr Iahre 1562
crrichcccc 2lußencor.

Scicdcnr prirrz Nrorin von Mranicn in Llcve eingczogcn
rvar, rvurdc das altc Gchloß vcrhaltnisnraßig rvicder ofc
Reslden; der neuen L/andesherren, nainenclich dcs großen
'lxurfürsrcn und zulcnc noch inr 2lnfangc des 18. Iahrhundcrcs
Zcrrgc dcr prunkvollcn Aeprasencacion, an dcr cs dcr crstc
preußcnkönig ja nic fchlcn licß. Dic Gtadc Llcve nric ihrcn
Abb. s. Schloß Llevc, 2lIIccn und pronrenadcn, nric dcnr Ticrpark lcbt in unscren

dec Schwanenturm von der Tagen nock z. T. von den großzügigen Uncernehnrunqen deö

Altstadt aus gcsckc». ^ , w r ,,

oranijchen prmzcn, und auch bcnn ^chlosse sallcn heucc,

nachdcnr dic nriccclalccrlichcn Tcilc durch spaccrc Unrbaucen und 2lenderungen ihres

Lharakcers ;. T. enckleidec sind, die Reste der brandenburgischen Baucarigkeic aus der

Zcic unr 1664 anr starksrcn ins ?lugc. Danrals rvurdc dcr jenc „och stehendc Haupcflügel

unrgcbauc, dcr große Gaal eingcrichccc, dcr obcrc und der unccrc »hof nric dcn ?lrkadcn

vcrschcn, und dcr jcrzr glcichfalls vcrschrvundcne Torbau dcs nricclercn «Zofcs errichccc

iAbb. 4 und 5), dcsscn Einfaßcing cind Ivappcn dann spatcr an den obcren Torrveg übcr-

cragcn rvordcn sind. Es sind schlichcc, abcr darunr doch rcchc rvirkungsvollc Zicgclbaucen

vorr den brcicen behaglichcn 1?crhalcnijscn dcs hollandischcn Varock.

Dic Inceresscn s)rcußc,rs inr 18. Iahrhundcrc ncigrcn sich nichc dcnr 27icdcrrhein zu
und so beginnr dcrrn für das Llcver Gchloß cinc Leidcrrszcit, dcrcn Spurcn sich leider sehr
dcuclich in dcnr ganzcn 2Zildc ausgcpragc habcn, und dic bis jcrzc noch nichc ganz gcrvichcn
zu sein schcinc. Inr Iahrc I7SZ rvarcn schorr rvcscnclichc Tcilc der zcir Zcic dcs hunra-
nistischcn Lcbcns inr Llcvcr Gchlosse zusanrincirgcbrachccn 2lntikensanrnrlung nach sZerlin
übcrführc rvorden, nur dcr spacer dorchin geschaffcc großc rönrischc 2llcar irr dcrr Arkadcn des
obcrcn Gchloßhofcs criinrcrc noch an dicsc so bedcucendc Ganrnrlung. Ivie schon errvahnt,
fiel inr Iahrc 1771 dcr ronranischc Palas, viclleichc auch schon danrals dcr Torbau dcs
 
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