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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 9.1907-1908(1908)

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Nr. 6
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Mielke, Robert: Die Schweinhausburg bei Bolkenhain
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https://doi.org/10.11588/diglit.31825#0156

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Gegenbeweis dic Folgerungen crschüttern kann'j. Dic Faniilienübcrlicferung dcr Herrcn
dc Srvync, vc>n Gchrvein, Gwinichcn, Gweinchen, Schweinichen, wic dcr )>ssainc in den
Nrknndcn wcchsclt, crzaylt von cincin Xittcr Biwc»v, dcr durch die krafcvvlle Erlegung
eincs gefahrlichen Wildschweines dic «Zand der 'Rascha, cincr Gchwcster dcr sagcnbafccn
böhinischcn Fürstin Eibussa gewonnen und Ahnkcrr eincs weitverbrcirccen Dynasten
geschlcchcs wurdc, das uncer verschiedcnen ^laincn in Mstdeucschland blühte. Ivie weit
dicse Gagc bcgründct ist, inag dahin gestcllt scin; jcdcnfalls verdichccn sich dic Ilbcr-
licfcrungen dieser ^ainilicn, dic allc cincn Ebcr iin Gchildc führen, zu dcr ?lnnahinc, dafi
sic von eincin geineinsainen altbökinischcn Nrsprung scien, und dafi dic von Gchweinichcn
als Vasallcn dcr Rronc Böhincn sters auf dcr Gchweinhausburg gescssen haben. Der
crstc Eichcstrahl, dcr in das Dunkcl diescr frühcn Kcschichrc fallc, ist einc alce ^achrichc^),
nach der dcr Woywodc dcs
inachtigen Geschlechrs der
^vrsckowccen t IS8 nach Zwini
reitct, uin in dicser Grcnzburg
einen widerstand gegen den
Böhincnherzog Gwatopluk
cinzuleitcn. Zwar wird Zwini
auch auf Gchwcidnitz bezogcn;
doch koinint dieses nach neucrcn
Forschungen^) aus örclichen
und zeitlichcn Gründcn jetzt
nichc inehr in Äetrachc. 2l can
inufi sich für Schwcinhacrs
cnrscheidcn, das in einer Ur
kundc dcs Papstes Hadrian l V.
von li;5 Gpini gcnannr
wird^). 12Z0 erscheint urkund-
lich ein Tader de Swinab),

I2Z-2 cin „coinite Iapa ca-
Die Ärücke von den Gwinc ;u den Schweinichen wird durch einc Urkundc von IZ25>d)
gcschlagen, Ln dcr -Zcinricus de Gwyne, genannc Gwyncchin, erschcinc. Gichcr steht ferner,
dafi iin 1Z. Iahrkundcrc schon eine Rastellanei Suini bcstand, deren ^erren sich nur wider-
strcbend in dic ncucn policischcn Vcrhalcnisse fügcen, und die ihr dynastischcs Gelbstbcwufic-
sein auch dcn Piastcn gcgcnübcr ;ur Gcltung zu bringen suchccn. Wenn sie auck noch zcirig
gcnug die Eage crkanncen und rrcue Anhangcr ihrcs Fürstenhauses wurdcn, so schien cs
dein Hcrzog Äoleslaw doch racsain, ihncn gegenübcr, vcrinuclich an dcr Gtelle einer alccrcn

h Man veegleiche das schöne wcrk von Lonstantin von Schweinichen „Zur Geschichte des Ge-
schlechts deecr von Schwcinichen." Breslau IÄö4, der allc Vtachrichtcn gesammelt und sorgfaltig gestchtct hat.

^) Grünhagen. Geschichte Schlesiens S. 11.

Zeitscheift für die Geschichte Schlestens, Bd. 29, S. 42 u. f. paetsch, Schlesten, Einc Landes-
kundc I. S. 342.

'si Schlestsche Aegesten Vtr. 40.

°) A. a. L>) ptr. ZS2.

°) A. a. O. pre. 5S1l>.

^) A. a. O. Nr. S77.

b) Lonst. von Sckweinichen, a. a. O. S. 79 u. f.

») Schlcs. Rcg. Nr. 49S2.


2lbb. 15. Lurg Sckweinkaus,
Lagcplan.

stcllano dc Gvyncb), 125-8 cin
pctrico castellanus de Zuni'),
deren Äesitzereigenschaft über
dic Gchweinhausburg nicht
wcirer in ,5'ragc stcht. Dic
Zugehörigkeir diescr drei, von
denen Tadcr und Iapa inög-
licherweise idencisch sind, zu
den Gchweinichcn ist sehr
wahrschcinlich; denn wir er
kennen aus einer spareren
Vssachrichc, von 1Z5 j s), dafi
dic Bcsltzung Gwyn früher
in dcn Handcn dcs Geschlcchcs
der Schweinichen war, als das
ganze L.and Lin Besitze der
piasten, und dafi dic Gchwei-
nichcn das obcrsleGcricht übcr
„Haus und Grund " besafien.
 
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