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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 9.1907-1908(1908)

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Nr. 6
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Burgenschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.31825#0170

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162

fällt cs auf, daß der südöstliche runde Eckturm der
Burg, der ca. 1S26 als Batterieturm erbaut wurde
und deffen Formcn irgend eine Vcrändcrung in
späterer Zeit völlig ausschließen, schr deutlich als
Turm von rcchteckigcr Grundrißform dargcstcllt ist.
Irgend eine Verwechselung dieses Turms mit einem
anderen dcr Burg, dic ;u Anfang dcs 1S. Iahr-
kundcrts sogut wic ncu gcbaut wurde, ist unmöglich,
da sämtliche 4 Türme dcrselben als Grundriß den
Rreis haben. Man kann im Allgemeincn von Merian
und speffcll bci dcr Eßlingcr Ansickt sagen, daß er
gcwissenhaft mit dcr Ausarbcitung der an ckrt und
Stclle gcmackten Skizzcn zu wcrke ging, daß cr
insbesondcrc die Formcn dcr Turmhelme rccht genau
wiedcrgab, was durck Dcrglcich mit dcm hcutigcn
Beftand oder mit andcren gleichzeitigen oder spateren
Ansichtcn festzustcllcn ist, wenngleich er manchcs, wie
die Fensterformen der Airchen, mit dem Auge seiner
Zeit sah, d. h. statt Spiybögen fast immce Aund-
bögcn zeicknctc. Daß ikm sogar abcr auch cin Rapital-
fchler, wic der dcr Darstcllung cines Rundturmcs
als vierkantig passteren konnte, das weist die Eßlinger
Ansicht nach; wenn also der sonst als zuverlässtg be-
kannte Merian nicht unbcdingtcn Glaubcn an die
Authentizität seiner Ansichten verlangen kann, wie
viel weniger dann der Holzschneider vom Anfang des
IS. Iahrhundcrts, dcr die angcblichc Darstcllung dcr
Hohkönigsburg hergestellt hat. Interessant ware cs,
einmal die ganze Topographia Germaniae nach diesem
Gestcktspunkt zu prüfcn. L.

^stdunltein.

In verschiedenen Zeitungen ist berichtet worden,
daß die Familie von Hanstein eine weitgehende
wicderhcrstcllung dcs Hanstcins beabstchtigc und
dazu den Architekten Bodo Ebhardt herangezogen
habe. wir stellen demgegenüber fefl, daß der
Genannte vor Iahren einmal als Sachverständiger
auf Burg Hanftein gcwescn ist und dort ein kurzcs
mündlichcs Gutacktcn abgcgcbcn hat. In wie wcit
das bei den Ausbefferungsarbeiten, die seitdem aus-
geführt stnd, bcrückstcktigt ist, steht dahin. Alle
weitergehendcn Nachricht:» stnd aus der Luft
gegriffen.

^lldeuenitein.

Zur Bcsichtigung dcr wicderhcrstcllungsarbcitc»
am Fürstlich Hohenloheschen Schloßc Neuenstein
kattcn stch am 12. Iuli Mitglieder dcs kistoriscken
Vereins für württ. Franken, des Vereins zur Er°
haltung der Limpueg, fernee cheer Landeskonservatoe
professor Or. Gradmann und zahlreiche Herren aus
Stuttgart und «vehringen eingefunden. Die Führung
bei dem Rundgang durch das Schloß übernahm der
Architekt des Baues Herr Bodo Ebhardt, nach-
dem ce vorher eincn Ueberblick über die Baugeschichte

des Schloffes gegeben hakte. Nach der Besichtigung
vcrsammclten stch die Bcsucker in der altcn Sckloß
küchc, wohin ste Scine Durchlauckt dcr Fürst von
Hohcnlohe-Oehringcn zu einem Imbiß gcladcn hatte
profcffor ve. Fehleisen, dcr Vorstand dcs historischen
Vereins für württ. Franken dankte hierbei Herrn
Domänendirektor Stephan-ckehringen für die Ein-
ladung und bat, cin Danktelcgramm an Scinc Durch
laucht absenden zu düefen. Auf Seine Durchlaucht
den Füesten von Hohenlohe wurde ein begeistert
aufgenommenes Hoch ausgcbracht. Herr Rechts-
anwalt Adc toastetc hierauf auf Herrn Domänen-
direktor Stephan. Herr Landeskonscrvator professoc
Or. Gradmann brachte auf den Baumeister des
Schloffes Ulcuenstcin ein Hock aus, dcm ein so
glänzender und intcreffanter Auftrag zu Teil ge
worden sei. Herr E. erwiderte, indem cr seine An-
schauungen über wiederherstellungsarbeiten darlegte,
und widmctc scin Glas dem pfleger dcr Runstdenk-
mäler württembergs Herrn profcffor Oe. Gradmann.

*Ildeukcius.

Zwischen Bellheim und Zciskam (Rheinpfalz)
errichtete Rurfürst Friedrich II (1544—I55S) mit
großem Rostenaufwand das Iagdsckloß Friedrichs-
bühl, das im ZOjährigcn Rricg seinen Untergang
fand. Dic Ruinc wurdc zum Dcil 1725 abgcbrochcn,
zum Tcil 1676—71 bcim Bau dcr Lcllheimcr Rirche
als Steinbruch bcnuyt. Ulock kcutc läßt stck dic
mitten im wald beffndliche und von einem mit
wasser gcfülltcn Graben umgebene Burganlage, die
icyt unter dcm Ulamcn „Ulcuhaus" bckannt ist, gut
erkenncn.

Rürzlich sind nun bei der Umrodung und Uleu-
anpflanzung dcs über dcm Graben gclcgencn waldcs
mekrere glasterte Tongcfäßc ausgcgraben worden;
cincs der besten Stücke mit Buchstaben und Ziffern
wurde leidcr aus Unkenntnis durch die waldarbeiter
zerschlagen. Vorerst hat das Forsthaus Sondernheim
die Funde in Verwahrung genommen.

ve. Häbcrle.

^Hdopmannslein

Der Bestyer der Ruine, Gutsbestyer Döring
in Treffurt beabstchtigt den südlichen Flügel der
Burg ;u Restaurationsräumen, wohnung für dcn
wirt rc. auszubauen, allcrdings in cincr wcisc, öie
dem Lharakter der Burg entspricht, und hat hierzu
dic Genchmigung der Röniglichcn 21cgicrung nach
dcn von dem provinzialkonservator in Merscburg
aufgcstclltcn plänen crhaltcn. Von dcr Dcnkmäler-
Rommission dcr provin; Sachscn crhält dcr Bcstyer
der Burg zu dicsen Rcparaturen, die nach den von
Baurat Rortum in Hallc aufgcstclltcn pläncn ausge-
führt werden, eine vorläufige Beihilfc von 1666 Mark
(nicht 15666 und noch wcniger 56666 Mark wic ver-
 
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