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Creuzer, Friedrich; Mone, Franz Joseph [Hrsg.]
Symbolik und Mythologie der alten Völker, besonders der Griechen: in Vorträgen und Entwürfen (Band 3) — Leipzig, Darmstadt, 1812

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https://doi.org/10.11588/diglit.5569#0111

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107

Aus diesem Geschlecht ward im Jahr
5170 der Julianischen Periode , das ist im Jahr
1044 vor Christi Geb. (Herodot. II, 145 und
daselbst die Ausleger, vergl. La rcher Chrono -
log. pag. 527.) der neue Halbgott Dionysos
in der Boeotischen Thebe gebohren. Auch
diese Griechische Geschlechtstafel, so sehr sie
dem Griechischen Vaterlande die Göttersöhne
zueignet, weiset doch durch den Morgen-
länder Kat'mos bedeutend genug, nach dem
Orient und namentlich nach Phönicien und
Ägypten , durch Agenor aber nach Libyen ,
dem alten Heiligthum des Amnion hin. Dar-
über geben bestimmte Sagen Kunde, die wir
nnten berühren werden. Vorerst dürfen w;ir
nur auf die Art achten, wie der Göttersohn
zu Thebe gebohren wird, um schon in jedem
Zug beinahe, des Ausländischen genug zu finden.
Sonderbare Umstände bezeichnen seineAnkunft
in die Welt auch nach der poetischen Sage (8).
Neben der Arglist der eifersüchtigen Here,
und dem Flammentod der bethörten Semele
hören wir von der Feuergeburt und der selt-
samen Rettung des Götterkindes, und von
der wuchernden Fülle des rankenden Epheu,
der den weichen Gott, damit er sich nicht
verletze , in sein weiches Ln^er aufnimmt.
D ie Erziehungsgeschichte spielt in diesem

(8) Hauptstellen: Homeri hymn. XXV,
1 — 10. Euripidis Phoenifs. 651 ff. Ba c-
chae, 89 ff. 275 ff. 519. Apollodor III, 4,
3. Nonni Dionys. VIlL 1 seqq.
 
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