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Creuzer, Friedrich; Mone, Franz Joseph [Hrsg.]
Symbolik und Mythologie der alten Völker, besonders der Griechen: in Vorträgen und Entwürfen (Band 3) — Leipzig, Darmstadt, 1812

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https://doi.org/10.11588/diglit.5569#0165

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wie ich in dieser ganzen Schrift absichtlich
' gethan, d. h. wer nur von Griechischen und
Römischen Urkunden ausgeht, und nur orien-
talische Parallelen da berühret, wo sie sich
von selbst darbieten, der kann dieser Vorfra-
gen nicht überhoben seyn, zumal bei dem
durchaus negativen und zernichtenden Geist
bisheriger Philologie und Mythologie. Ihr
gegenüber bin ich immer vom Aussersten aus-
gegangen , und habe möglichst Wenig gesagt,
um desto auffallender zu zeigen j wie auch
die hartnäckigste Zweifelsucht selbst unter
den poetischen, leichten, sinnlichen Grie-
chen, ein System von religiösem Denken zu-
geben mufs, dessen Verpflanzung auf grie-
chischen Boden hinter die Periode der natio-
nalen Volkspoesie zurückfallt;

r §. 16.

Von den Orphischen Schulen.

Dafs verschiedene Orphische Systeme an-
genommen werden müssen, gehet aus Allem
hervor. Man erwäge nur Folgendes: Äschy-
los hatte in den Bassariden einen Orpheus,
der Kalliope Sohn, auf die Bühne gebracht,
dem Apollon die Lyra gegeben, der den He-
lios, den er Apollon nannte, für den gröfse-
sten Gott hielt, und den Dionysus nicht ver-
ehrte •■, weswegen er auf dessen Veranstaltung
von den Bassariden zerrissen ward (Eratosth.
Catast. cap. 24, p. 19 Schaub.). Das ist al-
so ein von Bacchantinnen getödteter Orpheus.

Kreuzers Symb. III. Th. h
 
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