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Creuzer, Friedrich; Mone, Franz Joseph [Hrsg.]
Symbolik und Mythologie der alten Völker, besonders der Griechen: in Vorträgen und Entwürfen (Band 3) — Leipzig, Darmstadt, 1812

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https://doi.org/10.11588/diglit.5569#0287

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283

§• 20-

Von den Musen.

Pari hatte mit der M iisen - Amme Eu-
pheme den Krotos erzeugt. Schon defswe-
gen könnte der Musen hier gedacht werden.
Doch gehören sie überhaupt in den Kreis der
Orphisch -Bacchischen Religionen.
Nicht etwa defswegen, weil Diodorus (I,
13 ) diese Wesen zu Begleiterinnen des Osi-
ris macht, sondern weil ihr ältester Dienst,
wie es scheint, aus Thracien, Macedonien
und aus dem Schoos der dortigen Apollinisch-
Bacchischen Priesterschulen ausgegangen ist.
Auch haben wir oben einen singenden
Dionysos kennen gelernt, und zwar in dem-
selben Sinn so genannt, in welchem Apollo
der Musaget heilst; und dieses Apollons
Bild nebst den Bildern der Musen und ihrer
Mutter haben wir ebendaselbst verbunden
gesehen mit dem Idol jenes Sängers Dionysus
(Pausan. Attic. cap. 2 und 5a.). Pan er-
zeugte den Krotos mit der Amme der Mu-
sen. Dieser letztere hielt sich defswegen
nicht im Lande des Vaters, sondern viel-
mehr auf dem Helikon auf. Dort zeichnete
er sich als Jäger aus, und unterstützte den
Gesang der Musen durch die nützliche Erfin-
dung des lauten Tactschlagens. Daher ward
er auf ihr Bitten von Zeus als Schütze unter
die Sterne versetzt, und ein kleiner Kranz
ward vor seine Füfse gelegt (Sositheus apud
Eratosthen. Catast. 28. vergl. Hygin. poet.
astron. II, 27.). Das war die eine Erklärung
 
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