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Creuzer, Friedrich; Mone, Franz Joseph [Hrsg.]
Symbolik und Mythologie der alten Völker, besonders der Griechen: in Vorträgen und Entwürfen (Band 3) — Leipzig, Darmstadt, 1812

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https://doi.org/10.11588/diglit.5569#0123

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Welt gebracht, in einen Kasten gesteckt,
Welchen die Wellen des Meeres sofort nach
Brasiae in Lakonien hinübertrugen, und von
dem Antreiben des Kastens hatte diese Stadt
ihren Namen. Dorthin war auch Ino gekom-
men , und dort hatte sie in jener Höhle den
Dionysos erzogen (Pausan. Lacon. 24.). Ei-
ne charakterische Sage. Den allgemeinen
Zug, dafs im Vaterland ihres Ursprungs auch
Dionysos heimisch sey, hat sie mit Vielen an-
dern gemein, die die Geburtsstätte oder doch
die Erziehungshöle dieses Gottes immer in
die Heimath verlegen. Daher die vielen Ge-
burtsörter des Dionysos, wovon schon der
Homeride zu sagen weifs (Hymnus XXVI.)
und die mit jedem neuen Nationallied immer
mehr vervielfältigt wurden (Nonnus IX, 11
ibiq. Moser.). Bemerkenswerther ist der aus
dem Meer gekommene Gott, und der im
Kasten verschlossene Gott. Es ist nicht
meine Absicht über die hieraus hergeleiteten
Parallelen, die ihn bald mit dem Erzvater
Noah, bald mit Moses identificiren, für oder
wider zu sprechen. Ich weise nur auf die
Ähnlichkeit mit dem im Kasten verschlosse-
nen Osiris vorläufig deswegen hin, weil im
Verfolg der Einflufs Ägyptischer Sage auf den
Dionysusmythus doch bemerkt werden mufs.

Auch die Hören waren Pflegerinnen
des jungen Bacchus. Beim Nonnos (IX, 11
seq.) kränzen sie ihn mit Epheu, und schon
Dinarchos und Kallimachos kannten die Ho-
*en in dieser Eigenschaft. Daher sie auch
 
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