Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Creuzer, Friedrich; Mone, Franz Joseph [Hrsg.]
Symbolik und Mythologie der alten Völker, besonders der Griechen: in Vorträgen und Entwürfen (Band 3) — Leipzig, Darmstadt, 1812

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.5569#0125

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
gehet er nun nach Thrakien, wo er den
feindseeligen König der Edoner Lykorgos
hart bestrafet'. Nachdem er Thracien durch-
zogen, unternimmt er den Indischen Zug,
und nachdem er auch Indien ganz durch-
wandert, kehret er nach Theben zurück.
Als er dort auf dem Kithaeron die Orgien
einrichtete, widersetzt sich Pentheus, des
Kadmos Nachfolger im Thebanischen König-
reich. Als er auch diesen bestraft, darauf
auch die widerspenstigen Weiber von Ar?
gos rasend gemacht, und das Abentheuer mit
den Thyrrhenischen Schiffern bei der Über-
farth von Ikaria nach Naxös , bestanden haf-
te (s. oben II, S. 58y f.) steigt er endlich
zur Unterwelt hinab, und hohlt seine Mut-
ter Semele herauf;, die sodann unter dem
Namen Thyone (Qvavi) mit ihm in den
Himmel hinaufstieg. (Apollodor. III, 5, i
seqq. ibiq. Heyne.).

Hier ist also das Boeotische Thebe der
Mittelpunkt, wovon Alles ausgeht und wo-
hin Alles zurückkehrt. Diese Mythenform
hat unter allen die meiste Ausbreitung und
Popularität erhalten. Der Halbgott von The-
ben ist der Dionysos der Dichter und Künst-
ler geworden. Gewifs war Thebe auch ei-
ner der ältesten Hauptsitze dieser neuen Pie-
ligion, und die Sage läfst sie von hier in
andere Griechische Städte verpflanzen. Hie-
liach brachte Pegasos aus Eleutherae in Boeo-
4ien den Dionysos zu den Athenern (Pau-
san. Attic. cap. 2.). Woher? wird zwar
 
Annotationen