Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Creuzer, Friedrich; Mone, Franz Joseph [Hrsg.]
Symbolik und Mythologie der alten Völker, besonders der Griechen: in Vorträgen und Entwürfen (Band 3) — Leipzig, Darmstadt, 1812

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.5569#0144

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
l/|0

jener Weissager Baeis (Bant.;) und die weis-
sagenden Frauen Bacides (.BäxtSßi') (s. He-
rodot. VIII, ao- Aelian V. H, XII, 55.)
und des Etrurischen Erdgottes Tages Schü-
ler, der Prophet Bacches undBacchas als
Name von einem orgiastischen Bacchusdie-
ner im Senatusconsultum Marcianum (Byn-
kershoek de relig. peregrin. p. 260,). Ia
allen diesen Namen flössen die Ideen von
festlicher Raserey und Prophezeihung zusäni-
men, und hierin scheinen sich die Sprachen
der Griechen und die Orientalischen begeg-
net /.Li seyn. Der Dionysospriester in der-
orgiastischen Ekstase ist Weissager und T,ax.
yoc, wie der Gott. Die Verwandschaft die-
ser Begriffe deutet schon Euripides in den
Bacchantinnen ( 298 seqq-) an.

In der Kunst ist jetzt die Benennung
Indischer Bacchus allgemein eingeführt.
Jene männlich schöne Bärtige Ficur mit dem
grosarÜgen Gewand und mit dein Regen-
Senstab in der aufgehobenen Hand, die bis-
her für einen Sardanapalus galt, auch noch
bei Winkelmann (Monum- 163.) ist jetzt,
nach den Erläuterungen von Visconti (zum
Museo Pio-Clem. T. II. tav. 41.) als ein
Indischer Bacchus ausser Zweifel gesetzt.
Dasselbe gilt von einigen Figuren, die bis-
her andere Namen führten. Manchmal hat
er ein Gefäfs in der Hand, wie z. B. der
Bacchus mit der muschelförmigen Schaale
linier den Bildsäulen von Herculanum (Wb>
ckelmanns Sendschreiben S. 145 neueste Ausg.)
 
Annotationen