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Creuzer, Friedrich; Mone, Franz Joseph [Hrsg.]
Symbolik und Mythologie der alten Völker, besonders der Griechen: in Vorträgen und Entwürfen (Band 3) — Leipzig, Darmstadt, 1812

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https://doi.org/10.11588/diglit.5569#0188

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i84

' drlicklich Bc^Z«--* beigelegt (Eudociae Violar,
p. 71.). Nun aber kennt man die Würde der
Pythagoreischen Gesellschaft, deren schönste
Zierde gerade jener durch strenge Sitte, ho-
hen Anstand und ächte Mütterlichkeit ausge-
zeichnete Chor von Frauen war. Ein sol-
cher Bund duldete eben so wenig als jener al-
te strenge Orpheus ein orgastisches Umher-
schweifen der Weiber, Tn dem Fragment ei-
ner Schrift der Pythagoreerin Phintys (beim
Stobaeus Senn- { XXII, p. 443 —-45 Basil.)
lesen wir auch ein Verbot, wonach die h'ius-
lichen Orgien des Dionysus und der Götter-
mutter den Frauen untersagt werden. In
demselben Geiste strafte der Jonier Berakli-
tos, der ja ebenfalls ein Orphiker hiefs (Cle-
mens Stromm. VT, p. 70? Potter) die Rase-
reien und Phallosprocessionen der Dienerin-
nen des Bacchus (Clemens Protrept. p. 29
seqq. Plutarch. de Isid. p. 483-), — Durch
diese Betrachtungen wird das Verhältnifs Or-
phischer Schulen einleuchtender , und wifl
verstehen nun den Sinn der gehaltreichen
Stelle des Herodotus (II, 81,) der gerade da,
wo er einen Zug strenger Priesterregel be-
merken mnfs, Gelegenheit nimmt zu sagen:
Die Ägyptische Regel stimmt mit der Or-
phischen und Bacchischen üherein, und die-
se sey Ägyptisch und .Pythagoreisch. Alsq.
eine Identität von x'ier. auf den ersten Blick
sehr verschiedenen Lebensweisen, "Will
man hierbei, neben dem Ägyptischen, noch
ans Indische erinnern, worauf Dionysus von
selber führt, so könnte man etwa sagen;
 
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