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Creuzer, Friedrich; Mone, Franz Joseph [Editor]
Symbolik und Mythologie der alten Völker, besonders der Griechen: in Vorträgen und Entwürfen (Band 4) — Leipzig, Darmstadt, 1812

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.5570#0019

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über Kreta, Argos, Dodona, Boeotien, Sa-
molhrake und Thracien , wer über die alten
Tempel dieser Länder Forschungen anstellte ,
mufste die Religion der Ceres und Proserpi-
na jederzeit mit berühren. Wenn wir da-
her z. B. oben (IT, 278 ) bemerkten, dafs in
dem alten Epos Phoronis der Jdaeischen Gott-
heiten gedacht war, so ist damit zugleich ge-
sagt, dafs auch die Religion der Ceres und
Proserpina darin berührt worden. Dasselbe
gilt von allen Werken in Poesie und Prosa,
deren Gegenstand die Lehre der Kabiren ge-
wesen. Auch in den Dionysiaden, wie sich
von selbst versteht, mufsten beide Gottheiten
eine vorzügliche Stelle einnehmen, und so
kamen sie aus begreiflichen Ursachen auch in
den Thebaiden , in den Heracleen und Thesei-
den vor; so wie in allen Werken der Logo-
graphen, worin die Geschichte der Stamm-
länder und der Stammhelden abgehandelt war.
Auch die Verfasser eigner Mythenclassen hat-
ten diesen Mythus berührt, wie wir z- B. noch
aus dem Excerpt des Antoninus Liberalis
(lab. 24.), aus den Verwandlungen des
Nicander und in dem Gedicht gleiches Inhalts
von Ovidius ersehen. Natürlich gab es auch
berühmte Festgesänge an allen Hauptorten
des Ceresdienstes. Man nennfe sie 'IovXot,
Ovloi und AvjfivjTgtov?.©! Garbenlieder, wie die
Garbenbinderin Ceres selber 'Iov'/.ä hiefs ,
(Spann, ad Callirn. Jov. 1 und Cer. 1.). Ein
Beispiel eines solchen Erntefestliedes liegt
noch in dem Hymnus des Callimachos auf Ce-
res vor. Von jeher hatten sich die grofse-
 
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