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Creuzer, Friedrich; Mone, Franz Joseph [Hrsg.]
Symbolik und Mythologie der alten Völker, besonders der Griechen: in Vorträgen und Entwürfen (Band 4) — Leipzig, Darmstadt, 1812

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https://doi.org/10.11588/diglit.5570#0166

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Es sind diefs Bilder und Mythen aus der
alten Religion der Sonne , besonders aus dem
Oberasiatischen Zweig, der kurz, vor Christi
Geburt durch die Mithrasfeyer im Occident
ein neues Leben gewann , aber schon viel
früher theilweise dorthin vorgedrungen war.
Es ist die Sonne in ihrer verzehrenden
Gluth, die verderbliche Kraft der Sonne und
deren ällmählige Mäl'sigung in der Nacht und
in den herbstlichen Zeichen, Zuvör-
derst liegen schon im Namen der mythischen
Person, man mag ihn schreiben, wie man
will, Beziehungen auf Erde und Acker-
bau. Es kommt nämlich sowohl die Form
'EQioiyßnv (Erisichthon) als die andere "Egtiot'^Soj»
(Erysichthon) vor. Dafs der Pflugstier in
einem Gedicht des Straton beim Athenaus (IX,
p. 411 Schw-) mit dem letzteren Namen be-
zeichnet wird, mag hierbei bemerkt werden,
obwohl ich daraus aar nichts folgern will.
Doch der vom Hellanicus (1.1.) aufbehaltene
andere Name jenes Gegners der Ceres wird
uns sofort auf die rechte Stelle bringen, von
welcher dieser ganze Mythus gesehen seyn
will : „Dieser Erysichthon wurde Aethon
(Aföor) genannt, weil er unersättlich im Es-
sen war." (12). Das ist der Brennende

(12) Dafs Hesiodus ihn auch '£i%qv genannt
hatte, möchte ich dem Tzelzes (ad Lyco-
phron 3q3, p. 1026 Müller) allein nicht auf
sein Wort glauben, da in den Werken des
Dichters keine Spur davon zu finden ist.
Vielleicht ist 'EAÄämos zu schreiben. ■
 
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