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Creuzer, Friedrich; Mone, Franz Joseph [Editor]
Symbolik und Mythologie der alten Völker, besonders der Griechen: in Vorträgen und Entwürfen (Band 4) — Leipzig, Darmstadt, 1812

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https://doi.org/10.11588/diglit.5570#0251

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207

die allgemeine Gottheit aller Ägypter seyn
sollte. In jener Verschmelzung der Saitischen
Minerva mit der Isis liegt nun hauptsächlich
der Grund der höheren Würde , die der Ceres
und Proserpina in den Attischen Mysterien
beigelegt ward. Ich will versuchen, nach
■Anleitung Griechischer Schriftsteller , den
VVeg anzudeuten, wie sich diese Begriffe ge-,
bildet haben mögen. „Die Ägypter, berich-
tet uns Eusebius aus seinen Quellen (P. E.
III, pag. n5. D. Colon.), nannten die Kraft
der himmlischen Erde (oiigaw'a? yyi") und die
der irdischen (%$oviK0 Isis.- Die himmlische
aber war ihnen der Mond, die irdische, die
fruchttragende Erde, auf der wir wohnen."
Hiemit ist Ceres und Proserpina gegeben.
Erinnern wir uns nur an das , was oben
aus Plutarchus (de fac. in orb. lunae p. 818
seqq. ad Wyttenb.) beigebracht worden ist.
Wir wollen denselben Schriftsteller über die-
ses Verhältnifs der Ceres zur Proserpina gleich
weiter vornehmen.

„Ceres, sagt er, ist auf der Erde und
Herrscherin über das, was der Erde ist. Pr.o-
serpina ist im Monde, und Herrscherin über
das, was des Mondes ist. Sie heifst Kogv? und
rregffe^oir,;. Persephone heifst sie als Lichtbrin-
gerin (^ra^öfjo^.). Kore heifst sie , weil auch
die Pupille des Auges bei den Griechen so
heifst, aus der das Bild dessen, der hinein-
sieht , uns entgegen strahlt, wie uns der
Schein der Sonne im Monde entgegen leuch-
tet." (Plutarch. de fac, in orb. lun. p. 8x5.).
 
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