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Creuzer, Friedrich; Mone, Franz Joseph [Hrsg.]
Symbolik und Mythologie der alten Völker, besonders der Griechen: in Vorträgen und Entwürfen (Band 4) — Leipzig, Darmstadt, 1812

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https://doi.org/10.11588/diglit.5570#0403

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§- 43.

Das Zeitalter de?' P atriar chen in de r
Bildersprache von Eleusis; reiner
G ö 1t er dien st; Priester tJnim und K ei-
nig thum v erbunden; die Essener und
Essaeer; christliche Symbolik ; der
gute Hirt e.

Um jedoch die Natur und Würde dieser
Attischen Priesterschaften etwas genauer zu
fassen, werfen wir noch einen Blick auf die
Asiatischen Religionen. Zunächst bleiben wir
auch dort noch auf Griechi schem Boden. Beim
Tempel der Diana zu Ephesos finden wir Prie-
ster, die wir Opferkönige nennen müssen.
In der Landessprache hiefsen sie Essener
('Kj-nfrss.). Ein Jahr lang waren sie an die
strikteste Observanz gebunden. Enthaltung
vom Genufs der Liebe, eigne strenge Vorschrif-
ten für Essen , Trinken und Baden werden
ausdrücklich genannt. Dieselbe strenge Le-
bensweise war dem Priester und der Prieste-
rin derDiana-Hymnia in Arkadien lebensläng-
lich vorgeschrieben, welches dem Pausanias
(Arcad. cap. 13 init.) Anlafs gibt, jener Dia-
nenpriester von Ephesus zu gedenken. Cal-
limachus, ein in den vaterländischen Alter-
thümern sehr unterrichteter Dichter nennt
(Hymn. in vs. 66.) den Jupiter der Göt-
ter König, Sreüv iats-qva. Das war ein
Wort alter religiöser Sprache, worüber uns
die Griechischen Sprachgelehrten willkomme-
ne Auskunft geben: T&tayiv bezeichnete zu-
nächst den Bienenkönig, dann aber auch ei-
nen König über die Menschen (Scholiast. Cai-
 
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