VIII.
Arkadische Miinzen.
Arkadien ist, so weit wir seine Geschichte kennen, eine in
sich zersplitterte Landschaft gewesen, eine unorganische Gruppe
städtischer und ländlicher Kantone, welche durch gemeinsame
Sitte und Gottesdienste mit lockeren Banden zusammengehalten
wurden, aber der trennenden Bodenverhältnisse sowie der
Nähe von Sparta wegen zu keiner staatlichen Einheit gelangen
konnten. Auf diese Thatsache der arkadischen Geschichte
gestützt, hat K. 0. Müller in seinem Aufsatze Medailles de
TArcadie (Annali dell' Instituto 1835) die Behauptung auf-
gestellt, dafs es vor der Demüthigung Spartas durch die Schlacht
bei Leuktra und vor der Gründung von Megalopolis keine ge-
sammt-arkadischen Münzen gegeben haben könne; alle Münzen
älteren Stils müfsten den Einzelstaaten angehören. Von dieser
Voraussetzung ausgehend, hat er sodann die bekannten Silber-
münzen, welche auf der Hauptseite den bekränzten Zeuskopf,
auf der Rückseite den jugendlichen Pan auf einem Felsen
sitzend darstellen mit dem Monogramm auf die Zeit der
höchsten Machtentfaltung Arkadiens nach der Bildung des Ge-
sammtstaats, das heifst auf das Jahr 364 v. Chr. bezogen, da
es den Arkadern gelang, den Eieern die Prostasie der olympi-
schen Spiele zu entreifsen. Die Veranlassung zu dieser Deu-
tung liegt in den Buchstaben OAYM, die auf einigen der ge-
nannten Münzen (bei Mionnet II S. 244 No. 7; Landon, Nu-
mism. pl. 43; Müller, Denkmäler der alten Kunst n. 181), an
dem Felsen des Pan zu lesen sind. Diese Buchstaben sollen das
Lokal von Olympia bezeichnen, der Zeuskopf den olympischen
Zeus vorstellen, und die Münzen selbst sollen zum Andenken
Arkadische Miinzen.
Arkadien ist, so weit wir seine Geschichte kennen, eine in
sich zersplitterte Landschaft gewesen, eine unorganische Gruppe
städtischer und ländlicher Kantone, welche durch gemeinsame
Sitte und Gottesdienste mit lockeren Banden zusammengehalten
wurden, aber der trennenden Bodenverhältnisse sowie der
Nähe von Sparta wegen zu keiner staatlichen Einheit gelangen
konnten. Auf diese Thatsache der arkadischen Geschichte
gestützt, hat K. 0. Müller in seinem Aufsatze Medailles de
TArcadie (Annali dell' Instituto 1835) die Behauptung auf-
gestellt, dafs es vor der Demüthigung Spartas durch die Schlacht
bei Leuktra und vor der Gründung von Megalopolis keine ge-
sammt-arkadischen Münzen gegeben haben könne; alle Münzen
älteren Stils müfsten den Einzelstaaten angehören. Von dieser
Voraussetzung ausgehend, hat er sodann die bekannten Silber-
münzen, welche auf der Hauptseite den bekränzten Zeuskopf,
auf der Rückseite den jugendlichen Pan auf einem Felsen
sitzend darstellen mit dem Monogramm auf die Zeit der
höchsten Machtentfaltung Arkadiens nach der Bildung des Ge-
sammtstaats, das heifst auf das Jahr 364 v. Chr. bezogen, da
es den Arkadern gelang, den Eieern die Prostasie der olympi-
schen Spiele zu entreifsen. Die Veranlassung zu dieser Deu-
tung liegt in den Buchstaben OAYM, die auf einigen der ge-
nannten Münzen (bei Mionnet II S. 244 No. 7; Landon, Nu-
mism. pl. 43; Müller, Denkmäler der alten Kunst n. 181), an
dem Felsen des Pan zu lesen sind. Diese Buchstaben sollen das
Lokal von Olympia bezeichnen, der Zeuskopf den olympischen
Zeus vorstellen, und die Münzen selbst sollen zum Andenken