III.
Die
Plastik der Hellenen an Qnellen nnd Brnnnen.
(Hierzu Tal'el HI.)
Die Natur giebt der bildenden Kunst nicht nur den Raurn,
den StoH und die vorbildliche Form, sondern auch Gelegen-
heiten und Anlässe mannigfaltiger Art zu schöpferischer Thätig-
keit. So mufs es jedem höher begabten Volke ein Bedürfnifs
sein, diejenigen Plätze, welche von Natur eine hervorragende
Bedeutung für das Menschenleben haben, auch künstlerisch
auszuzeichnen, und nicht nur clen dargebotenen Natursegen
zweckmäfsig zu verwerthen, sondern auch die Freude daran,
so wie die dankbare Aneignung zu bezeugen. Dies hndet be-
sonders auf die Quellen des Landes seine Anwendung. Sie
erschienen auf dem dürren Felsboden südlicher Länder als un-
mittelbare Bethätigungen göttlicher Wunderkraft; sie waren
auserwählte Plätze des Gottesdienstes und ebenso Sammelplätze
im Mittelpunkte des bürgerlichen Lebens.
Es ist daher eine anziehende Aufgabe, der thätigen
Menschenhand in allen den Einrichtungen nachzugehen, mit
dcnen sie die Quellorte ausgestattet hat, und wenn wir uns
dabei vorzugsweise auf Grieclienland beschränken, so ßnden
wir hier, dafs schon die PHanzung des Baums, welcher das
Wasser beschattet und dem dabei rastenden Wanderer als
Obdach dient, für eine wichtige und wohlthätige Stiftung galt,
an welche man den Namen von Königen der Heroenzeit an-
knüpfte, wie die Platane Agamemnons an der Kastalia von
Delphi bezeugt.Q
Theophrast, H. Pl. IV 13. Piinius, N. H. XVI 88.
Die
Plastik der Hellenen an Qnellen nnd Brnnnen.
(Hierzu Tal'el HI.)
Die Natur giebt der bildenden Kunst nicht nur den Raurn,
den StoH und die vorbildliche Form, sondern auch Gelegen-
heiten und Anlässe mannigfaltiger Art zu schöpferischer Thätig-
keit. So mufs es jedem höher begabten Volke ein Bedürfnifs
sein, diejenigen Plätze, welche von Natur eine hervorragende
Bedeutung für das Menschenleben haben, auch künstlerisch
auszuzeichnen, und nicht nur clen dargebotenen Natursegen
zweckmäfsig zu verwerthen, sondern auch die Freude daran,
so wie die dankbare Aneignung zu bezeugen. Dies hndet be-
sonders auf die Quellen des Landes seine Anwendung. Sie
erschienen auf dem dürren Felsboden südlicher Länder als un-
mittelbare Bethätigungen göttlicher Wunderkraft; sie waren
auserwählte Plätze des Gottesdienstes und ebenso Sammelplätze
im Mittelpunkte des bürgerlichen Lebens.
Es ist daher eine anziehende Aufgabe, der thätigen
Menschenhand in allen den Einrichtungen nachzugehen, mit
dcnen sie die Quellorte ausgestattet hat, und wenn wir uns
dabei vorzugsweise auf Grieclienland beschränken, so ßnden
wir hier, dafs schon die PHanzung des Baums, welcher das
Wasser beschattet und dem dabei rastenden Wanderer als
Obdach dient, für eine wichtige und wohlthätige Stiftung galt,
an welche man den Namen von Königen der Heroenzeit an-
knüpfte, wie die Platane Agamemnons an der Kastalia von
Delphi bezeugt.Q
Theophrast, H. Pl. IV 13. Piinius, N. H. XVI 88.