1619: Kirchturm von St. Stephan.
1622: Turm des Noten Tors.
1625—1630: Spitalzumheiligen
G eist.
Neben dem Hochwuchs dieser Persön-
lichkeit treten gleichzeitige und spätere
Maurermeister, wie sie Buss auszählt, in
den Schatten. (Unter Elias Holl arbeitet
am Rathans der Steinmetzmeister Kaspar
Strobel.)
Als Hauptschüler werden bezeichnet sein
Neffe Johannes Holl und Hieronymus
Thoman. In Holls Manier macht der
Schreiner Joh. Jakob Kraus die Entwürfe
zn der protestantischen Heilig-Krenzkirche,
die 1653 gebaut wurde. Wir nennen
ferner Karl Dietz d. Ae. (geb. 1559;
David Hebel (1587 bis nach 1645),
Meister 1610; Karl Dietz (1589 bis
nach 1645), Meister 1611, der bis 1620
den Umban der Kirche des Damenstifts
von St. Stephan besorgte (Turm von
Elias Holl, s. o.). — Ferner aus der zweiten
Hälfte des 17. Jahrh. Karl Dich, Meister
1646, Jäkel, Kngler, Meister 1684, Isaak
Heigelin 1684 (?), Hans Christoph Dietz
1685, Marx Leeser 1684, Hans Georg
Mozart 1679 und dessen Brnder Franz
Mozart, Urgroßvater des Tondichters.
Von dem Baumeister Hans Georg
Mozart, der zugleich Werkmeister des
Domkapitels war, stammt wahrscheinlich
der Entwurf zu dem stattlichen, 1702 bis
1705 aufgeführten Hauptgebäude des
Klosters der Ehorherreu zu St. Georg.
Im 18. Jahrhundert finden wir zu-
nächst um 1725 die Maurermeister Georg
Paulus und Johann Paulus, Vater
uud Sohn, mit dem Umban des Domini-
kanerklosters beschäftigt. Bedeutender war
Joh. Georg Finck, der jedoch 1741 nach
Berlin, später nach Kassel ging und in
Hefsischen Diensteu erst 36jährig 1757
starb. Von den in Angsbnrg ansässigen
Meistern hieß eS damals, sie könnten nur
bürgerliche Wohnungen herstellen, es fehle
ihnen an Geschmack. Am wenigsten trifft
dieser Vorwurf den Baumeister AudreaS
Schueidmauu ans NegenSburg (1698
bis 1757), der schou um 1730 in Augs-
burg lebte. Er hat 1747—1749 die
St. Aunakirche umgestaltet und um 1750
das benachbarte hochgegiebelte Patrizier-
Haus (Z 263) am alten Heumarkt nebst
9 —
anderen Privatgebäuden errichtet; ferner
»och ein Arbeitshaus am Untern Graben.
Ein Schüler von ihm war Joh. Gottfried
Krell, der ein Wanderleben führte und
noch jung in Polen starb. Von Hans
Kleinhaus war oben die Rede.')
Im letzte» Drittel des 18. Jahrh. saßen
in Angsbnrg die einheimischen Meister
Leonhard Christian Mair, Erbauer der
Schülefchen Fabrik am Noten Tor,
Johannes Berger (v. Schwarzsches Haus
aus dem Weinmarkt), Jakob Martin
Pentenrieder (Morizianische Häuser bei
der Schranne nnd CobreSsches Haus ans
dem Weinmarkt); ferner Maurermeister
Franz Xaver Grnndtner (Schauspielhans
in der Jakobervorstadt 1777) und Stadt-
maurermeister Joh.ChristophSinaer (Kanal-
bau, Brücke beim Roten Tor l 777).
Als „in der Baukunst wohl erfahrene"
Theoretiker oder Dilettanten dürften zu
betrachten sein der evangelische Bauherr
Johann Konrad Seiz (-s 1665), der
beim Neubau der Heiligkreuzkirche (f. o.)
die Aufsicht führte; die beiden Leonhard
Weis, Vater und Sohn; ferner Architektin -
zeichner wie Emauuel Stenglin und der
vielgenannte Salomo Kleiner (1703
bis 1759), der sein späteres Leben als
Lehrer der Banknnst am Theresiannm in
Wien zubrachte uud besonders die dortigen
Barockbanten aufnahm. Ein Schüler von
ihm, in Holland weitergebildet, war der
Angsburger Christian Emanuel v. Garb,
bischöflich Konstanzischer nnd Speyerscher
Nat, jung gestorben in Calais um 1750.
Beim Umbau der St. Annakirche (s. o.)
hatte der evangelische Geheimrat Joh. Georg
Morell die Oberleitung.
Als besondere Gruppe erwähnen wir end-
lich noch einige Baumeister aus Nord-
deutschlaud, die sich, durch den Ruf der
Stadt angelockt, hier dauernd niederließen
oder doch das Bürgerrecht erwarben.
Letzteres gilt von dem kurfürstlich Mainzi-
schen Ingenieur uud Baumeister Johann
Baptist von der DrieSken, der 1656
') Nicht Baumeister, sondern Steinmetz war
der Stadtwerkmeister Wolfgang Schindel (ttt9t
bis 1774), der 1749 die Säule des St. Augustus-
brunnens neu anfertigte und 1752 die des Merkur-
brunnens erhöhte, geschützt besonders als Ver-
fertiger von Grabmälern, Weitere Steinmetzen
um jene Zeit: Johann Gißheimer, Panl Seba-
stian Jngerl, Emanuel Schwarz.
1622: Turm des Noten Tors.
1625—1630: Spitalzumheiligen
G eist.
Neben dem Hochwuchs dieser Persön-
lichkeit treten gleichzeitige und spätere
Maurermeister, wie sie Buss auszählt, in
den Schatten. (Unter Elias Holl arbeitet
am Rathans der Steinmetzmeister Kaspar
Strobel.)
Als Hauptschüler werden bezeichnet sein
Neffe Johannes Holl und Hieronymus
Thoman. In Holls Manier macht der
Schreiner Joh. Jakob Kraus die Entwürfe
zn der protestantischen Heilig-Krenzkirche,
die 1653 gebaut wurde. Wir nennen
ferner Karl Dietz d. Ae. (geb. 1559;
David Hebel (1587 bis nach 1645),
Meister 1610; Karl Dietz (1589 bis
nach 1645), Meister 1611, der bis 1620
den Umban der Kirche des Damenstifts
von St. Stephan besorgte (Turm von
Elias Holl, s. o.). — Ferner aus der zweiten
Hälfte des 17. Jahrh. Karl Dich, Meister
1646, Jäkel, Kngler, Meister 1684, Isaak
Heigelin 1684 (?), Hans Christoph Dietz
1685, Marx Leeser 1684, Hans Georg
Mozart 1679 und dessen Brnder Franz
Mozart, Urgroßvater des Tondichters.
Von dem Baumeister Hans Georg
Mozart, der zugleich Werkmeister des
Domkapitels war, stammt wahrscheinlich
der Entwurf zu dem stattlichen, 1702 bis
1705 aufgeführten Hauptgebäude des
Klosters der Ehorherreu zu St. Georg.
Im 18. Jahrhundert finden wir zu-
nächst um 1725 die Maurermeister Georg
Paulus und Johann Paulus, Vater
uud Sohn, mit dem Umban des Domini-
kanerklosters beschäftigt. Bedeutender war
Joh. Georg Finck, der jedoch 1741 nach
Berlin, später nach Kassel ging und in
Hefsischen Diensteu erst 36jährig 1757
starb. Von den in Angsbnrg ansässigen
Meistern hieß eS damals, sie könnten nur
bürgerliche Wohnungen herstellen, es fehle
ihnen an Geschmack. Am wenigsten trifft
dieser Vorwurf den Baumeister AudreaS
Schueidmauu ans NegenSburg (1698
bis 1757), der schou um 1730 in Augs-
burg lebte. Er hat 1747—1749 die
St. Aunakirche umgestaltet und um 1750
das benachbarte hochgegiebelte Patrizier-
Haus (Z 263) am alten Heumarkt nebst
9 —
anderen Privatgebäuden errichtet; ferner
»och ein Arbeitshaus am Untern Graben.
Ein Schüler von ihm war Joh. Gottfried
Krell, der ein Wanderleben führte und
noch jung in Polen starb. Von Hans
Kleinhaus war oben die Rede.')
Im letzte» Drittel des 18. Jahrh. saßen
in Angsbnrg die einheimischen Meister
Leonhard Christian Mair, Erbauer der
Schülefchen Fabrik am Noten Tor,
Johannes Berger (v. Schwarzsches Haus
aus dem Weinmarkt), Jakob Martin
Pentenrieder (Morizianische Häuser bei
der Schranne nnd CobreSsches Haus ans
dem Weinmarkt); ferner Maurermeister
Franz Xaver Grnndtner (Schauspielhans
in der Jakobervorstadt 1777) und Stadt-
maurermeister Joh.ChristophSinaer (Kanal-
bau, Brücke beim Roten Tor l 777).
Als „in der Baukunst wohl erfahrene"
Theoretiker oder Dilettanten dürften zu
betrachten sein der evangelische Bauherr
Johann Konrad Seiz (-s 1665), der
beim Neubau der Heiligkreuzkirche (f. o.)
die Aufsicht führte; die beiden Leonhard
Weis, Vater und Sohn; ferner Architektin -
zeichner wie Emauuel Stenglin und der
vielgenannte Salomo Kleiner (1703
bis 1759), der sein späteres Leben als
Lehrer der Banknnst am Theresiannm in
Wien zubrachte uud besonders die dortigen
Barockbanten aufnahm. Ein Schüler von
ihm, in Holland weitergebildet, war der
Angsburger Christian Emanuel v. Garb,
bischöflich Konstanzischer nnd Speyerscher
Nat, jung gestorben in Calais um 1750.
Beim Umbau der St. Annakirche (s. o.)
hatte der evangelische Geheimrat Joh. Georg
Morell die Oberleitung.
Als besondere Gruppe erwähnen wir end-
lich noch einige Baumeister aus Nord-
deutschlaud, die sich, durch den Ruf der
Stadt angelockt, hier dauernd niederließen
oder doch das Bürgerrecht erwarben.
Letzteres gilt von dem kurfürstlich Mainzi-
schen Ingenieur uud Baumeister Johann
Baptist von der DrieSken, der 1656
') Nicht Baumeister, sondern Steinmetz war
der Stadtwerkmeister Wolfgang Schindel (ttt9t
bis 1774), der 1749 die Säule des St. Augustus-
brunnens neu anfertigte und 1752 die des Merkur-
brunnens erhöhte, geschützt besonders als Ver-
fertiger von Grabmälern, Weitere Steinmetzen
um jene Zeit: Johann Gißheimer, Panl Seba-
stian Jngerl, Emanuel Schwarz.