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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 22.1904

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Reiter, Joseph: Aus der Welt der Heiligen: St. Gallus
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https://doi.org/10.11588/diglit.18334#0083

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— 75 —

(Attribut des Heiligen), den kin Rab-
biner durch Zauberei getötet hatte, wieder
lebendig machte. Die Sylvesterkapelle in
Westhansen OA. Ellwangcn wird am
Neujahrsabeud vou den Burschen um-
ritten, wobei Diukelfrucht geopfert werden
soll. Ist das ein Nachklang zur Feier
des StephauuSfestes?

Bekannt sind die alten freskenreichen
Sylvesterkirchlein zu Goldbach am Boden-
see uud auf dem Jnnicherberg über Winne-
bach im Pustertas.

In der Literaturgeschichte wird auch
die Legende von Sylvester (1140) ge-
nannt.

Der päpstliche Orten vom goldenen
Sporn wurde später zum Sylvesterorden
mit dem Bildnis des Papstes.

Sylvesterkapell: auch im Münster zu
Konstanz.

St. O t h m a r.

Dem Heiligen sind bei uns folgende
Gotteshäuser gewidmet:

Kirchen: Bremelan, Durchhausen, El-
chingen, Hochmössingen, Weigheim.

Kapellen: Mnuzdorf Hayiuaeu, Reichen-
bach-Dewangen (Ö. uud Georg), „Nied-
kapellc"-Kirchdors, schou 1316 erwähnt,
Untersulmeiingeu, Schloßkapelle (O. und
Hieronymus), Weiler-Hayingen.

Evangelische Kirchen: Bartenbach OA.
Göppingen.

OttmarSheim, Kreis Mnhlhansen, hat
die Apostelfürsten zn Patronen. Allheini
im Linzgau und Pnpping (Linzer Diö-
zese) waren insprüuglich dem hl. Othmar
geweiht. Eine OthMarSkapelle barg ehe-
dem das Schloß ans der Bing zn Nnrn-
berg. Ein Othmarsaltar befand sich im
Münster zu Ulm. Ein alldeutsches Oth-
marsbild ist iu der Loreiizkapelle :u
Nottweil zu sehen (Nr. 67); dasselbe
stammt aus Wurmliugeu-Tuttliugeu; der
Heilige ist, wie anch sonst, dargestellt mit
dem Weinfäßchen, weil ihm nach der
Legende das Weinfäßchen nie leer wurde,
so viele Arme und Kranke er auch daraus
erquicke» mochte.

Im Neliquieuverzeichiiis von Hirsau
vom Jahre 1091 erscheint anch Heiltnm
von St. Othmar. Im Jahre 1172
kommen Reliquien nach Weisseuau (Hoch-
altar). Ueberhaupt wauderteu unzählige
Partikeln des hl. Othmar iu die Kirchen

der Schweiz nnd des Auslandes. Seine
Verehrung blühte ehedem in 46 Diözesen.
(Stückelberg.)

Das Patreuat der OthmarSkiichen ist
in gleicher Weise zu erklären wie das der
Gallnökirch-n: es verrät Benediktinerein-
fluß uud Besitz vom Kloster St. Gallen.
(Vergl. eine Notiz iu deu „Württ.
VierteljahrShesteu" 1887, S. 180. Un-
bekannter Besitz des Klosters St. Gallen
in Württemberg.) Doch sind wir nicht
in der Lage, dieses so zu beweisen, wie
wir es bei St. Gallus zu tnu vermögen.
Bisher haben wir, von obiger Notiz ab-
gesehen, nur die Nachricht gefunden, daß
im Jahre 763 Weigheim >bei einer
Schenkung an St. Gallen genannt wird.

„Der hl. Olhmar vereinigte die um die
Zelle des hl. Gallus nach der Regel
St. Columbauö wohnenden Mouche in
wohlorganisieriem Kloster, dem er als
erster Abt vorstand. Im Kampf für die
Freiheit St. Gallens gegenüber der welt-
lichen uud bischöfliche» Gewalt unterlag
er und geriet in Gefangenschaft. Nach
knrzer Haft starb er ans der Insel Werd
bei Stein am Rhein 750." (Slückelberg:
Die schweizerischen Heiligen.) Sein Leib
wurde vou der Insel nach St. Gallen
übertragen uud daselbst beigesetzt. Später
(1529) mnßte er vor den Bilderstürmern
nach Einsiedeln geflüchtet werden, von
wo man ihn 1538 wieder nach St. Gallen
zurückbrachte. Mit der Kanouisatiou des
AbteS Oihmar von St. Gallen beschäftigte
sich die Konstanzer Diözesansynode vom
Jahre 864. (Oiese Synode ist die erste
Diözesansynode von Konstanz, von welcher
wir Nachrichten habe». „D.-A." 1904
Nr. 2 S. 18.)

Nachtrag zu St. Oswald.

St. Oswald ist Patron iu Glöttweug,
Laudkapitel Jettiugeu, in Bayern, anch ist
er mit St. Nikolaus Patron in Röm-
linsdorf, Oberamt Oberndorf.

Ein Oswaldaltar in Buchau; eine
Glocke mit Reliesbilv des Heiligen
(St. OZbalduo) im Turm der Stadt-
pfarrkirche zn Mergentheim; eine Dar-
stellung der OSwaldlegende in OlterS-
wang; ei» Weiler Osivaldhos zu Lauter-
bach-Schramberg.

Nach dem liksr Zt. OsxvAlcli i» der
 
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