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schreib und sie bytt, das sie bleybe» wellen,
und ihnen gelob, anff Ostein oder
Psyngsten ey»e Mark nff eyn Pferd czn
geben und, wann der Tag kompt, so
wellen wir eS wol machen, das enr Gnad
(ihnen) nyt bedarff geben.
Am 17.Jnli 1461 schrieb von Donau-
Wörth Wilh. v. Werdenow, der dortige
Komtur, au seinen Binder Diettrich von
Werdnow zu Königsberg, schickte ihm
miidemHanekomtnrznHorncck 10 rheinische
Gulden. „Sunder alß ir mir schiypl
von unßer Vetter Fryderich und Schwenger
(Schwenger v. Werdnau) wegen, wie
siy von üch gescheyden send, söllich Briefs
sind mir nitt von üch worden noch von
Niemand, wan ich von denselben Sachen
nixtz wayß. Elßamer, lieber Brnoder,
geschichtz eß üch Rott mer, so heilet mir
geschriben, so wolt ich aber mein Nrmott
mit euch teylen, alß ich daß billichen thuo,
wan irß woll umb mich versckult hapt.
Auch laass ich üch Nyssen, daß mein
Binoder Dtel von Werdnow layder
von Totz wegen abgangen ist vor zwayen
Jar (1459), dem d^r almechtig Gott
gnedig und barmheitzig sein woll, an dem
mir zuomall ubeln geschenhen ist und ir
und ich kein Geschwysterdeg mer haben,
dan »nßere Schwester Klaren. Auch ist
Lützen, unßer Bruodcr Sun ain Apl
worden zuo Kempten." Dietrich von
Werdenan, vormaliger Komtur zu Reden,
erwiderte noch 146l diesen Brief, dankte
für die übersandten l0 Gulden. „Sho
zöge wir do ken Mergenbork (Marien-
burg). Do gab ich do nityneu Fetlher
Freterich eyn swarczen Hingst, der och
besser was, wie drisich nynische Gulden.
Do quam unser Vether Sweniuger zcu
uns ken Mergenborgk (Marienburg) ns
denczen Londen. Doch hat ich noch eyn
schemeliches Phert (— Pferd), das besser
was, do virczig reinessche Golden. Do
gink myr ineyn Vetther Sveniger nach
mit glitten Reden, das ich ym das schuldige
Phertz solde leien. Zo Wolde her mir es
Halden zcu truer Hand. Alzo Wolde ich
es ym nicht gerne leyen. Do sprach her:
dy Beinen (— Böhnien), die bey nns
lagen nff den Huse zcn Mergenbork, dy
Voigt, Geschichte der Marienburg S. S04,
Anm, 78.
werden nnsirs doch nemen. Do bedachte
ich mich nnd lly's ym. Do gelobet her
mir bey seynen Treuen und bei seyner
Eren myr wieder zcu gebe», wen ich
Wolde." Der Nesse hielt ihm aber nicht
Wort.
Am 2. Februar 1462 schrieb von
Bartenstein ans Walter v. Awe (Ow),
Deutschordensritter, an den Hochmeister
wegen des letzteren Ungnade gegen ihn
wegen der Versügnng über den Nachlaß
dis Herrn Hanser. Er erwähnte im
Schreiben Herrn Urbach nnd Konrad
Appenzeller. Waller gehört dem Ge-
schlecht an, das sich von Ow (OA. Rotten-
bnrg) nannte und bei dein der Name Walter
mehrfach begegnet.
Endlich am 19. Oktober 1466 endigte
der Friede von Thorn den Krieg zwischen
dem Deutschen Orden nnd Polen. Ganz
Westprenßen ging für den Orden verloren.
Ludwig v. Ellrichsha u s e u verlegte die
Residenz des Hochmeisters nach Königs-
berg, wo er am 4. April 1464 starb.
Als Hochmeister folgte durch Wahl am
15. Oktober 1469 Heinrich Neuß von
Planen, der am 2. Januar 1470 starb.
An dieser Wahl hatte der Deutschmeister
nicht persönlich Anteil genommen, sondern
Bevollmächtigte gesandt. Dieser nene Hoch-
meister verlieh zn Königsberg 11. November
1469 dem Bertold v. Massenbach das
Dorf Littigein und den Zins der Mühle
zn Fedrau (Fedderan), womit vorher Georg
Eibisch begabt worden war, gegen
Plattendienst mit Hengst und Harnisch,
Zinsgelder n. s. w.^)
Schon früher erscheinen Glieder des
Geschlechts v. Massenbach im Ordens-
lande. ErHaid v. Massenbach war im
Jahre 1415 HanSkomtnr zu Osterode,
Friedrich v. Massen Vach 1415 Haus-
komtnr zu Elbing.^) Dieser Friedrich
v. Mosebach ist 1417 Zeuge in einer
Urkunde des Obnspittlers und Komturs
zu Elbing, Heinrich Holt, war von 1423
bis 1427 Pfleger zn Jnsterburg nnd 1424
als solcher Zeuge in einer U>knnde des
Ordensmarschalls Ludwig v. Landse.^)
') Kgl, preuß. Staatsarchiv in Königsberg,
schwarzes Hausbuch von Balga, Urkunde Nr. 3ö.
2) Zeitschr. des Westpreuß. Gesch.-Vereins.
Dauzig t888, 24. Heft.
2) Kgl. preuß. Staatsarchiv in Königsberg,
schreib und sie bytt, das sie bleybe» wellen,
und ihnen gelob, anff Ostein oder
Psyngsten ey»e Mark nff eyn Pferd czn
geben und, wann der Tag kompt, so
wellen wir eS wol machen, das enr Gnad
(ihnen) nyt bedarff geben.
Am 17.Jnli 1461 schrieb von Donau-
Wörth Wilh. v. Werdenow, der dortige
Komtur, au seinen Binder Diettrich von
Werdnow zu Königsberg, schickte ihm
miidemHanekomtnrznHorncck 10 rheinische
Gulden. „Sunder alß ir mir schiypl
von unßer Vetter Fryderich und Schwenger
(Schwenger v. Werdnau) wegen, wie
siy von üch gescheyden send, söllich Briefs
sind mir nitt von üch worden noch von
Niemand, wan ich von denselben Sachen
nixtz wayß. Elßamer, lieber Brnoder,
geschichtz eß üch Rott mer, so heilet mir
geschriben, so wolt ich aber mein Nrmott
mit euch teylen, alß ich daß billichen thuo,
wan irß woll umb mich versckult hapt.
Auch laass ich üch Nyssen, daß mein
Binoder Dtel von Werdnow layder
von Totz wegen abgangen ist vor zwayen
Jar (1459), dem d^r almechtig Gott
gnedig und barmheitzig sein woll, an dem
mir zuomall ubeln geschenhen ist und ir
und ich kein Geschwysterdeg mer haben,
dan »nßere Schwester Klaren. Auch ist
Lützen, unßer Bruodcr Sun ain Apl
worden zuo Kempten." Dietrich von
Werdenan, vormaliger Komtur zu Reden,
erwiderte noch 146l diesen Brief, dankte
für die übersandten l0 Gulden. „Sho
zöge wir do ken Mergenbork (Marien-
burg). Do gab ich do nityneu Fetlher
Freterich eyn swarczen Hingst, der och
besser was, wie drisich nynische Gulden.
Do quam unser Vether Sweniuger zcu
uns ken Mergenborgk (Marienburg) ns
denczen Londen. Doch hat ich noch eyn
schemeliches Phert (— Pferd), das besser
was, do virczig reinessche Golden. Do
gink myr ineyn Vetther Sveniger nach
mit glitten Reden, das ich ym das schuldige
Phertz solde leien. Zo Wolde her mir es
Halden zcu truer Hand. Alzo Wolde ich
es ym nicht gerne leyen. Do sprach her:
dy Beinen (— Böhnien), die bey nns
lagen nff den Huse zcn Mergenbork, dy
Voigt, Geschichte der Marienburg S. S04,
Anm, 78.
werden nnsirs doch nemen. Do bedachte
ich mich nnd lly's ym. Do gelobet her
mir bey seynen Treuen und bei seyner
Eren myr wieder zcu gebe», wen ich
Wolde." Der Nesse hielt ihm aber nicht
Wort.
Am 2. Februar 1462 schrieb von
Bartenstein ans Walter v. Awe (Ow),
Deutschordensritter, an den Hochmeister
wegen des letzteren Ungnade gegen ihn
wegen der Versügnng über den Nachlaß
dis Herrn Hanser. Er erwähnte im
Schreiben Herrn Urbach nnd Konrad
Appenzeller. Waller gehört dem Ge-
schlecht an, das sich von Ow (OA. Rotten-
bnrg) nannte und bei dein der Name Walter
mehrfach begegnet.
Endlich am 19. Oktober 1466 endigte
der Friede von Thorn den Krieg zwischen
dem Deutschen Orden nnd Polen. Ganz
Westprenßen ging für den Orden verloren.
Ludwig v. Ellrichsha u s e u verlegte die
Residenz des Hochmeisters nach Königs-
berg, wo er am 4. April 1464 starb.
Als Hochmeister folgte durch Wahl am
15. Oktober 1469 Heinrich Neuß von
Planen, der am 2. Januar 1470 starb.
An dieser Wahl hatte der Deutschmeister
nicht persönlich Anteil genommen, sondern
Bevollmächtigte gesandt. Dieser nene Hoch-
meister verlieh zn Königsberg 11. November
1469 dem Bertold v. Massenbach das
Dorf Littigein und den Zins der Mühle
zn Fedrau (Fedderan), womit vorher Georg
Eibisch begabt worden war, gegen
Plattendienst mit Hengst und Harnisch,
Zinsgelder n. s. w.^)
Schon früher erscheinen Glieder des
Geschlechts v. Massenbach im Ordens-
lande. ErHaid v. Massenbach war im
Jahre 1415 HanSkomtnr zu Osterode,
Friedrich v. Massen Vach 1415 Haus-
komtnr zu Elbing.^) Dieser Friedrich
v. Mosebach ist 1417 Zeuge in einer
Urkunde des Obnspittlers und Komturs
zu Elbing, Heinrich Holt, war von 1423
bis 1427 Pfleger zn Jnsterburg nnd 1424
als solcher Zeuge in einer U>knnde des
Ordensmarschalls Ludwig v. Landse.^)
') Kgl, preuß. Staatsarchiv in Königsberg,
schwarzes Hausbuch von Balga, Urkunde Nr. 3ö.
2) Zeitschr. des Westpreuß. Gesch.-Vereins.
Dauzig t888, 24. Heft.
2) Kgl. preuß. Staatsarchiv in Königsberg,