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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 22.1904

DOI Artikel:
Schön, Theodor: Beziehungen Württembergs zum Deutschen Orden in Preußen, [14]
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https://doi.org/10.11588/diglit.18334#0167

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Göwer, und dem Heiligenpfleger der
Kapelle unser Frauen zum Birubaum ob
Enzweihingen. Am 12. September 1488
gebot der Kaiser Friedrich III. dem Deutsch-
meister Reinhard v. Neipperg und den
Rittern uud Knechten im Kraichgau, daß
sie bei Strafe der Acht iu den schwäbischen
Bund treten sollten.^)

Im Jahre 1488 verzichtete Reinhard
v. Neipperg im Januar wegen Alters-
schwäche auf das Deutschmeisteramt. Im
Februar 1489 zeigte er dem Hochmeister
an, mau habe ihn 30. Januar iu einer
Versammlung der Gebietiger zu Eschenbach
auf seine Bitte seines Amtes entlassen,
sein Stellvertreter wäre Endris v. G rün-
b a ch (Gr um b a ch).°) Dieser war Komtur
zu Heilbronn. Es war Reinhard von
Neipperg noch vergönnt, einige Jahre der
Ruhe zu leben. Er starb 1496. Seine Grab-
inschrift in Schwaigern war nach Gabelkover:
6omini 1496 odiit der Iroclrvuräi^
I^err keindsrt 6e ^eippsrZ- maister
l'eutsclren or^Lns

(dosier.

Am 24. Angnst 1496 meldete von
Nürnberg aus Ludwig v. Stein he im,
Komtur zu Osterode, dem Hochmeister dcn
Tod des alten Deutschmeisters v. Neip-
perg.

Am 16. Februar 1489 sandte der Statt-
halter des Deutschmeisters, Andreas vou
Grunbach (Grumbach) dem Hoch-
meister als Geschenk zwei Waidmesfer und
einen Degen „mit Vertroesten des alten
Sprichworts : welcher nit besser Gabe hat,
der soll mit OpseÜ und Bieren zu Hoffe
kommen".

Doch schon am 15. Januar 1489 war
Hochmeister Martin Truchseß v. Wetz-
hausen gestorben. Man lud sofort den
Deutschmeister zur Wahl auf deu 25. Juli
ein. Allem am 21. März und am 14. Juni
schrieb von Horneck aus der Statthalter
des Deutschmeisters, daß die Versammlung
eines Kapitels, die Wahl eines neueu
Deutschmeisters und die Einladung der
Landkomturu iu Elsaß, Oesterreich, au
der Etsch u. s. w. es unmöglich mache,
schon auf den 25. Juli Bevollmächtigte

') Kal, Geh. Haus- und Staatsarchiv in
Stuttgart.

2) Voigt, Gesch. Preußens 9, 170.

nach Preußen zu sende». So ward die
Hochmeisterwahl anf den 23. August ver-
schoben. Am 24. Mai 1489 schrieb von
Horueck aus der Statthalter des Deutsch-
meisteramts an den Hochmeisterstatthalter
über die Bitte Diethers v. Sa ch sen-
il ei m wegen Beurlaubung seines Bruders
Haus aus Pieußen. Am 3. Juni 1489
bateu die LandkoMtnrn und Komtnrn in
Deutschland (darunter Melchior von
Neuneck, Landkomtur zu Frauken) im
Kapitel zu Frankfurt a. M., den im Mai
zum Deutschmeister erwählten Andreas
v. Grünbach, Komtur zu Heilbronn,
zu bestätigen, und präsentierten dem zum
Hochmeister zn wählenden in erster Linie
diesen Komtur, in zweiter Linie den Hart-
mann v. St 0 ckheim, Komtur zu Horueck.
Am 1. September 1489 wurde Johann
v. Tiefs en, der bisherige Statthalter
des Hochmeisters, znm Hockmeister er-
wählt. ^) Unter deu Bevollmächtigten ans
Deutschland war Graf Georg v. Henne-
berg, Komtnr zn Mergentheim. Wegen
dieses Komturs nnd Endris v. Gruin-
pach, Komturs zu Heilbronn, hatte
3V. Juli 1486 von Innsbruck aus der Vogt
von Soldau dem Hochmeister geschrieben.

Der neue Hochmeister wollte noch im
Jahre 1489 ein großes Ordenskapitel
halten. I). O. Rothenburg 26. November
1489 erklärte sich der Statthalter des
Deutschmeisters in einem Schreibe» an
den Hochmeister zwar bereit, entweder
selbst zu kommen oder Bevollmächtigte zu
senden, machte jedoch beides vom Beschlüsse
eines Kapitels seiner Gebietiger abhängig.2)
Das große Ordenskapitel wurde anf den
13. März 1t91 verschoben. Der Hoch-
meister schrieb am 29. Juni uud 11. August
149V sehr eindringlich deshalb dem neueu
Deutschmeister, auch an deu Komtnr von
Nürnberg, Melchior v. Neu neck, beauf-
tragte den Deutschmeister am 30. November
1490, mit den vornehmsten seiner Ge-
bietiger sich wegen Reformation des Ordens
zu beraten, verschob aber auf dessen Bitte
die Abhaltnng des Kapitels auf den
6. Juui 1491. Der Hochmeister übersandte
am 30. November 1491 dem Landkomtur
vou Franken die Statuten Werners von
Orselen, um nach Einsicht ihrer Un-

Voigt, Gesch. Preußens S, 169—172.

2) Ebenda S. 173.
 
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