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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 23.1905

DOI Artikel:
Bruderschaften und Bündnisse im Landkapitel (Wurzach-)Waldsee, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.18110#0075

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67




Beim Gottesdienst für ein verstorbenes
Mitglied ist den Armen eine Spende von
18 kr. — 50 Pf. Brot auszuteilen. Die
Anzahl der heiligen Messen, welche für
die lebenden und verstorbenen Mitglieder
(abgesehen von den Seelengoitesdiensten
nach dem Tod der einzelnen Mitglieder)
gelesen werden, beliefen sich früher auf
236, später noch ca. 70 (Sommer I. c.
S. 12).
Es ist von Interesse, auf die Beschaffen-
heit des Bruder-
schiedcnen Zei- -^7
verschicdenevor- /' '
Gebrauch. Da
nämlich die beim
Mitglieder zu- Zig. e-> (Avers),
rückgegebeueu
Zeichen wieder
hinanswander-
tenanneueMit-
glieder, so kam
es, daß mehrere
verschiedene
Zeichen gleich-
zeitig gebraucht
wurden. Der
gegenwärtige
Präses der Bru-
derschaft, Herr
Oberpräzeptor
Haug, ließ
1899 ein neues
prägen und be-
hielt seir 1900 die alten zurück. Auf diese
Weise gingen nach und nach vier vermiedene
ältere Zeichen ein, welche genannter Präses
samt dem neuesten nebst Mitteilungen dem
Verfasser gütigst übersandte. Die älteren
Zeichen sind keine eigentlichen Medaillen,
sondern Vereinszeichen nach Art der
heutigen Festzeiche», welche die Stelle
einer Aufnahmsurkunde vertraten.
Das älteste uns vorliegende Zeichen
stammt aus dem Jahre 1729. Es hat
eine runde, durchbrochene Form und stellt

einen Ring dar, um den unten ein Band
geschlungen ist, das die Jahrzahl 1729
trägt; au dieses schließt sich quer an der
Pfeil, auf dem das Einhorn steht. Der
Pfeil ist das bekannte Attribut des
hl. Sebastian, das Einhorn ist das Symbol
der Jungfräulichkeit. Die cingegrabene
Umschrift lautet: auf
der Rückseite: 6U/H17V Das
Zeichen ist von Silber und hat einen Durch-
messer von 34 mm. Siehe Fig. 1a u, b.
Heber das
Fig. Ib (Revers). aus dem Grun-
de, weil der
große heilige
Märtyrer Se-
bastianuö sich
aufs äußerste
beflissen hat, die
brüderlicheLiebe
in die mensch-
lichen Herzen
einzupflanzen;
diejenige», wel-
che durch die
heilige Taufe
und den katho-
lischen Glauben
in Christo Jesu
wiedergeboren,
zu stärken und zu erhalten, die leiblichen
Pfeile seiner Peiniger wie die giftigen
Pfeile Satans und jene böser Zungen uns
zum Vorbild mit freudiger Geduld zu
ertragen."
Ein anderes Zeichen stammt aus dem
Jahre 1730. Auf der Vorderseite ist das
Einborn über dem Pfeil mit der Umschrift:
kUI 77M0KL 3^VHZ; unter dem
Pfeil: 7ViVI^O3H Auf der Rückseite
ist der hl. Sebastian dargestellt, an einen
Baumstamm gebunden, mit Pfeilen durch-

Medaille oon 1729.

Fig. 2» (AvsrS). Fig. 2 b (Repe
Medaille von 1730.
(Nach Photographie» r>o» Lehrer A. Hagsnmeyer.)
 
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